Die einfühlsame Geschichte einer Frauenfreundschaft im Messina des 18. Jahrhunderts, die nichts entzweien kann. Sizilien, 1743. In Messina wütet die Pest und breitet sich auf ganz Sizilien aus. Sie überzieht die Städte mit Elend und Tod. Agata und Annuzza kennen sich seit Kindertagen, als sie im Kloster bei Schwester Mendola die Kunst des Stickens gelernt und gemeinsam heimlich Bücher gelesen haben. Nun sind beide vor der Seuche aufs Land geflohen und halten mit regem Briefwechsel ihre tiefe Freundschaft aufrecht. Annuzzas Herz gehört Girolamo, doch dieser ist der Ehemann ihrer Freundin Agata. Aber Eifersucht und Besitzdenken schaffen es nicht, ihr Band zu durchtrennen. Denn wenn alles zusammenbricht, sind es die echten Freundschaften, die uns den Mut geben, wieder aufzustehen.
Dacia Maraini Bücher
Dacia Maraini ist eine italienische Autorin, deren Werk sich auf Frauenthemen konzentriert und zahlreiche Theaterstücke sowie Romane umfasst. Ihr Schreiben dringt tief in weibliche Erfahrungen und Perspektiven ein und untersucht oft komplexe zwischenmenschliche Dynamiken und gesellschaftliche Rollen von Frauen. Durch ihre unverwechselbare literarische Stimme bereichert Maraini die italienische Literatur um Erzählungen, die oft ungehörte Stimmen und Anliegen hervorheben.







Geraubte Liebe
Geschichten
'Frauen und Männer werden gleich geboren, erst unsere Kultur macht sie ungleich.' Dacia Maraini Die Hoffnung der Frauen auf Liebe ist, so scheint es, durch nichts zu erschüttern. Doch wird sie oft herbe enttäuscht. In Die heimliche Braut, Die Nacht der Eifersucht und sechs weiteren Geschichten erzählt Dacia Maraini von Frauen, die von der Liebe träumen und sich spät – zu spät – gegen Übergriffe wehren. Ihr Umfeld bietet ihnen wenig Hilfe. Die Strukturen begünstigen die alten Muster, und Krisen verschärfen das Problem. Wie jetzt in Europa: Allein 2013 sind in Italien 124 Frauen von ihren Partnern, Ex-Partnern oder Liebhabern ermordet worden. Die Autorin möchte ihre Leserinnen und Leser aufrütteln. Schonungslos und radikal, dabei sachlich und stilistisch brillant, vermittelt sie bewegende Einblicke in eine häusliche Kultur, die zum Himmel schreit. Ein Buch, das lange nachwirkt – und die Sehnsucht weckt, vieles anders zu machen.
Eine 50jährige Schriftstellerin erfährt in der Mitte ihres Lebens noch einmal die ganz große Liebe. In zahlreichen Briefen an die kleine Nichte ihres Geliebten erzählt sie von ihrer Liaison, ihrem Alltag, ihren Gedanken. Als ihre Beziehung zerbricht, werden die Briefe zu Momenten ihrer Selbstfindung
Colomba Mitta verschwand am Morgen des zweiten Juni. Ihr Zimmer war aufgeräumt, das Bett gemacht, die feuchten Handtücher hingen an der Fensterbank. Der Kaffee in der Tasse auf dem Tisch war noch warm, als ihre Großmutter in die Küche kam. Ein Jahr ist seitdem vergangen, und jede Suche nach der jungen Frau war vergebens. Nur ihre Großmutter Zaira ist sicher, daß sie noch lebt, und so fährt sie jeden Morgen mit Colombas Fahrrad in den Wald nahe ihres Dorfes in den Abruzzen, um eine Spur ihrer Enkelin zu finden. War es ein Verbrechen oder eine Flucht? Ist die Lösung des Rätsels in der Vergangenheit zu finden, in der Geschichte ihrer Familie, die mit einem namenlosen Findelkind beginnt und voller Geheimnisse steckt? Zaira ist zu jedem Opfer bereit, und so zögert sie nicht lange, als sie einen dubiosen Hinweis erhält, auch wenn sie dabei alles, was ihr geblieben ist, zu verlieren droht.
Der blinde Passagier an Bord
- 90 Seiten
- 4 Lesestunden
Ein überwältigender Roman über Verlust und Menschlichkeit, berührend und fesselnd. Träume sind Bruchstücke einer Wirklichkeit. Das weiß der Lehrer Nani Sapienza, als er von einem Mädchen träumt, das seiner verstorbenen Tochter ähnlich sieht. Nachdem er am Morgen danach von der vermissten Lucia im Radio hört, ist er überzeugt, dass sie ihm im Traum erschienen ist. Lucia ist spurlos verschwunden, und nach Wochen der vergeblichen Suche geben Polizei und Eltern auf. Nur Nani hört nicht mit seinen Schlussfolgerungen und besessenen Nachforschungen auf und zieht den Argwohn der Kleinstadt auf sich – aber seine Schüler der vierten Grundschulklasse, die nie genug von den wundersamen Erzählungen ihres Lehrers bekommen, bringt er zum Nachdenken. Die Suche nach Lucia wird bald zu einer Suche nach sich selbst.
Die Sonne brennt unbarmherzig, heiß sind die Tage am Meer. Auf Anna wartet die lang ersehnte Freiheit. Es ist Sommer 1943. Endlich holt der Vater die Vierzehnjährige und ihren jüngeren Bruder aus dem Nonneninternat ab, um die Ferien in einem Badeort in der Nähe von Rom zu verbringen. Anna ist hungrig nach Welt, sie will wissen, wie Liebe wirklich geht. Während das Dröhnen der Jagdbomber am Himmel die schläfrige Stille der Tage durchbricht, lernt sie in der Badeanstalt Savoia die gierigen Blicke junger wie alter Männer kennen und macht ihre ersten sexuellen Erfahrungen. Anna will das Unbekannte erfahren … Die Kunst der großen Autorin, über das zu schreiben, worüber andere schweigen. Lakonisch, verstörend, das Romandebüt der größten lebenden Schriftstellerin Italiens.
Ein Zug fährt langsam durch die Nacht, stockend, mit endlosen Halts an all den schier unüberwindlichen Grenzen des Kalten Krieges. Unter den vielen Menschen darin befindet sich auch Amara, eine junge italienische Journalistin. Ihr Ziel ist Auschwitz, von dort kamen im Krieg die letzten Nachrichten ihres liebsten Freundes. Seitdem ist Emanuele verschollen, doch Amara will de Hoffnung nicht aufgeben und glaubt, in den Archiven des ehemaligen Vernichtungslagers eine Spur zu finden.



