Dem Wahnwitz des Sowjetreichs sind Ilf und Petrow mit Satire begegnet. Ihre Geschichten liegen nun erstmals übersetzt vor. Der Vorrat an Geschichten und Erzählungen des russischen Autorenduos Ilja Ilf und Jewgeni Petrow scheint unerschöpflich. Vor dem Erscheinen ihres Klassikers »Das goldene Kalb« (1931–1933), veröffentlichten sie mehrere Sammlungen, in denen immer die sowjetische Alltagswelt während des ersten Fünfjahresplans sichtbar wird: Kolokolamsk und andere unglaubliche Geschichten, Eine Lichtgestalt und 1001 Tag oder die neue Scheherezade. Groteske Possen aus der Provinz, bevölkert mit komischen Figuren und verkrachten Existenzen, betrügerischen Bürokraten und ganovenhaften Kleinbürgern. Diesem sowjetischen Universum begegnen »Ilf und Petrow« mit parodierender Ironie, subversivem Sprachwitz und erbarmungsloser Komik. Ihre Bücher wurden populärer »Kult«.
Ilja Ilf Reihenfolge der Bücher
Ilja Ilf war ein gefeierter sowjetischer Journalist und Schriftsteller, der vor allem für seine Zusammenarbeit mit Jewgeni Petrow bekannt ist. Ihr ikonisches Duo schuf meisterhaft zwei unvergängliche satirische Romane, die für ihre geistreiche Auseinandersetzung mit der Jagd eines gerissenen Betrügers nach ungreifbarem Reichtum in der sowjetischen Landschaft der 1920er Jahre gefeiert werden. Durch die Abenteuer ihrer denkwürdigen Charaktere boten Ilf und Petrow eine scharfe, aber spielerische Kritik an den weniger idealistischen Seiten der damaligen Gesellschaft. Ihre Werke, die sich durch Humor und scharfe Beobachtung auszeichnen, gehören bis heute zu den meistgelesenen und meistzitierten in der russischen Literatur und bieten eine einzigartige Perspektive auf eine vergangene Ära.







- 2015
- 2011
Das eingeschossige Amerika
- 693 Seiten
- 25 Lesestunden
- 1988
Parallel zur großen Welt, in der große Menschen und große Dinge leben, existiert die kleine Welt mit kleinen Menschen und kleinen Dingen . Unvergessen ist die literarische Reise des sowjetischen Duos Ilf und Petrow durch die Vereinigten Staaten in den dreißiger Jahren: Wäre Amerika sowjetisch, dann wäre es das Paradies . Zu literarischen Stars der jungen Sowjetunion wurden Ilja Ilf und Jewgeni Petrow als satirische Ethnografen des eigenen Landes: Wie dort Das Goldene Kalb oder die Jagd nach der Million hat 1931 erscheinen können, bleibt eigentlich ein Rätsel. Ihr Kultbuch ist eine Tour auf den Irrwegen des ersten Fünfjahresplans unter Stalin und überführt das junge Sowjetreich in eine gigantische Farce. Ostap Bender als Romanheld ist der große Kombinator , der Kopf einer Bande skurriler Existenzen, grandioser Gauner, die sich als Söhne eines Revolutionshelden das Leben schmarotzend erschwindeln. Und sie alle sind auf den Spuren eines illegalen Millionärs, der sich als getreuer Sowjetbürger und Buchhalter seines Betriebskollektivs verbirgt. Seine komödiantische Enttarnung wird zur wahnwitzigen Reise durch die Alltagswelt der Bürokraten und Kleinbürger.
- 1958
Ein Glanzstück der Weltliteratur - unzensiert und neu übersetzt. Auf der Suche nach einem Juwelenschatz jagen drei Gauner durch das nachrevolutionäre Rußland und stolpern von einem Abenteuer ins andere. Die treffende Realsatire, die umwerfende Situationskomik und originelle Sprache dieses großen Schelmenromans machen ihn zu einem Glanzstück der Weltliteratur, das, in neuer deutscher Übersetzung, nun erstmals unzensiert und vollständig vorliegt. Am Sterbebett seiner Schwiegermutter erfährt Ippolit Worobjaninow deren wohlgehütetes Geheimnis: In einem von zwölf Stühlen aus dem alten Eßzimmer der Familie hat sie ihre Juwelen versteckt. Wenn Worobjaninow den Schatz findet, ist endlich Schluß mit dem armseligen Provinzdasein, das er seit der Revolution führen muß. Besessen von süßen Zukunftsträumen begibt sich der ehemalige Adelsmarschall und heutige Standesbeamte auf die Suche. Schon bald begegnet er einem Konkurrenten: Väterchen Fjodor, der gewitzte Pope, hat der Sterbenden ebenfalls das Geheimnis entlockt und sich sofort auf die Jagd gemacht. Dritter im Bunde ist Ostap Bender - ein kleiner Gauner, der Worobjaninow seine Dienste anbietet und ihn fortwährend übers Ohr haut. Die drei hetzen von Stuhl zu Stuhl, durchqueren halb Rußland und werden in die amüsantesten Turbulenzen verwickelt. Die weltberühmte und mehrmals verfilmte Gaunerkomödie erschien erstmals 1928, allerdings verstümmelt durch die sowjetische Zensur. Die nun vorliegende Neuübersetzung der Zwölf Stühle folgt erstmals dem Originalmanuskript und ist kommentiert. Ilja Ilf (1897-1937) und Jewgeni Petrow (1903-1942) arbeiteten in den zwanziger Jahren als Journalisten für verschiedene Satireblätter. Nach den Zwölf Stühlen veröffentlichten sie 1931 den Roman Das goldene Kalb oder Die Jagd nach der Million (dt. 1958) sowie Erzählungen und Feuilletons (Beziehungen sind alles, dt. 1981).
- 1946