Mit »Jeremias« hat Franz Werfel den Prototyp eines höchst spannenden biblisch-historischen Romans geschaffen: Darinerzählt er nicht nur das gesamte Wirken des Propheten Jeremias, sondern breitet auch ein gewaltiges Geschichtspanorama vor dem Leser aus. Die Eroberung Jerusalems und Zerstörung des Tempels durch die Babylonier unter Nebukadnezar bilden dabei den dramatischen Höhepunkt. Sensibel und psychologisch geschickt gewährt er einen Einblick in das Seelenleben des Propheten: Angefeindet und verfolgt empfindet Jeremias sein Prophetenamt als unerträgliche Last, der er sich aber nicht verweigern darf. 1936 entstanden mahnt dieses Epos vor Gewaltherrschaften aller Art. Prof. Norbert Abels ordnet den Klassiker von Franz Werfel in einem aktuellen Nachwort neu ein.• biblischer Roman über die Zerstörung Jerusalems• nach über 20 Jahren wieder lieferbar• eine spannende Zeitreise zu den Eroberungszügen unter Nebukadnezar• mit einem aktuellen Nachwort des Dramaturgen und Judaisten Prof. Dr. Norbert Abels
Franz Werfel Bücher
Dieser Autor erforscht zentrale Themen wie Glauben, Heldentum und menschliche Brüderlichkeit. Seine Werke befassen sich oft mit historischen Ereignissen und menschlichem Widerstand angesichts von Unterdrückung. Der Stil des Autors zeichnet sich durch starke erzählerische Fähigkeiten und tiefgründige Reflexionen über spirituelle Fragen aus. Sein Schreiben wird als Brücke zwischen verschiedenen Kulturen und Glaubensrichtungen betrachtet.







Franz Werfels Jahrhundertroman berichtet von den Ereignissen während des Völkermordes an den Armeniern im Jahre 1915. Die Geschichte konzentriert sich auf den Widerstand einer kleinen armenischen Gemeinde, die am Fuße des Berges Musa Dagh lebt.Vor diesem grausamen historischen Hintergrund gestaltet Werfel einen bemerkenswerten Roman epischer Breite und fasst dabei das Unaussprechliche in Worte.
Dies ist die Geschichte Jirmijahs aus Anathot, des Propheten Jeremias also, aber es ist zugleich ein Meneteckel, ein Mahnwort gegen alle unverantwortlich herrschende Gewalt. Franz Werfel hat den Roman vom Leben und Leiden des großen Propheten eingebettet in eine Rahmenhandlung aus der Zeit der Entstehung des Romans, 1936, und ihn damit weit über das religiöse Thema hinausgehoben; er hat – der als Imperativ wirkende Titel verdeutlicht das – in einer Zeit totalitärer Herrschaft in Deutschland einen verschlüsselten Aufruf verfaßt, Widerstand zu leisten, aufzubegehren gegen die Staatsgewalt, gegen Selbstsicherheit und Selbstzufriedenheit der Mächtigen.So gesehen wird der Nebukadnezar des Romans leicht mit Adolf Hitler vergleichbar, werden die Leiden Jeremias’ als die der Juden Deutschlands verstanden, wird die Zerstörung Jerusalems und des Tempels 586 v. Chr. als apokalyptisches Bild für die Zukunft Europas zur Zeit des Nationalsozialismus erkennbar. Werfel reagierte mit diesem Bekenntnis aber auch zugleich auf Vorwürfe gegenüber seiner, des Juden, offen geäußerter Sympathie für das katholische Christentum wie gegenüber der Tatsache, daß er zu den Aktivitäten der neuen Machthaber in Deutschland lange geschwiegen hatte.
Dies ist die Geschichte Jirmijahs aus Anathot, des Propheten Jeremias also, aber es ist zugleich ein Meneteckel, ein Mahnwort gegen alle unverantwortlich herrschende Gewalt. Franz Werfel hat den Roman vom Leben und Leiden des großen Propheten eingebettet in eine Rahmenhandlung aus der Zeit der Entstehung des Romans, 1936, und ihn damit weit über das religiöse Thema hinausgehoben; er hat – der als Imperativ wirkende Titel verdeutlicht das – in einer Zeit totalitärer Herrschaft in Deutschland einen verschlüsselten Aufruf verfaßt, Widerstand zu leisten, aufzubegehren gegen die Staatsgewalt, gegen Selbstsicherheit und Selbstzufriedenheit der Mächtigen.So gesehen wird der Nebukadnezar des Romans leicht mit Adolf Hitler vergleichbar, werden die Leiden Jeremias’ als die der Juden Deutschlands verstanden, wird die Zerstörung Jerusalems und des Tempels 586 v. Chr. als apokalyptisches Bild für die Zukunft Europas zur Zeit des Nationalsozialismus erkennbar. Werfel reagierte mit diesem Bekenntnis aber auch zugleich auf Vorwürfe gegenüber seiner, des Juden, offen geäußerter Sympathie für das katholische Christentum wie gegenüber der Tatsache, daß er zu den Aktivitäten der neuen Machthaber in Deutschland lange geschwiegen hatte.
Keine andere Heiligenlegende im 20. Jahrhundert hat so viel Resonanz gefunden wie Werfels Hohelied auf Bernadette Soubirous, dieses kleine Mädchen vom Lande, dem, wie es hier heißt, die »Dame« erscheint. Werfel zeichnet das Wunder nach, aber mit gleicher Intensität auch den weltlichen wie den kirchlichen Zweifel an einem solchen Geschehen, bis die Kirche es schließlich anerkennt und Bernadette 1933 heiligspricht.»Ich habe es gewagt, das Lied von Bernadette zu singen, obwohl ich kein Katholik bin, sondern Jude. Den Mut zu diesem Unternehmen gab mir ein weit älteres und viel unbewußteres Gelübde. Schon in den Tagen, da ich meine ersten Verse schrieb, hatte ich mir zugeschworen, immer und überall durch meine Schriften zu verherrlichen das göttliche Geheimnis und die menschliche Heiligkeit - des Zeitalters ungeachtet, das sich mit Spott, Ingrimm und Gleichgültigkeit abkehrt von diesen letzten Werten unseres Lebens.«Franz Werfel, Los Angeles, im Mai 1941
Franz Werfel: Verdi. "Roman der Oper" Edition Holzinger. Taschenbuch Berliner Ausgabe, 2016 Vollstandiger, durchgesehener Neusatz bearbeitet und eingerichtet von Michael Holzinger Erstdruck: Wien, Paul Zsolnay Verlag, 1924 Herausgeber der Reihe: Michael Holzinger Reihengestaltung: Viktor Harvion Umschlaggestaltung unter Verwendung des Bildes: Giovanni Boldini, Portrait von Giuseppe Verdi, 1886 Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. "
Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd Erstdruck 1939 unter dem Titel »Der gestohlene Himmel«. Vollständige Neuausgabe. Herausgegeben von Karl-Maria Guth. Berlin 2016. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Vincent van Gogh, Betende Frau, 1883. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.
Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig
- 148 Seiten
- 6 Lesestunden
Franz Werfel: Nicht der Morder, der Ermordete ist schuldig Erstdruck Kurt Wolff Verlag, Leipzig, 1920 Vollstandige Neuausgabe. Herausgegeben von Karl-Maria Guth. Berlin 2016. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Ivan Kramskoy, Portrait von Sergei Kramskoy, 1883. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt."
Die schwarze Messe
Erzählungen
INHALT Die Katze Die Geliebte [I] Die Diener Der Dichter und der Kaiserliche Rat Die Riesin. Ein Augenblick der Seele Revolution der Makulatur Das traurige Lokal Die Stagione Die Erschaffung der Musik Der Tod des Mose Knabentag. Ein Fragment Cabrinowitsch. Ein Tagebuch aus dem Jahre 1915 Bauernstuben. Erinnerung Die andere Seite Geschichte von einem Hundefreund Das Bozener Buch. [Fragment] Die Geliebte [II] Traum von einem alten Mann Blasphemie eines Irren Die Erschaffung des Witzes Theologie. Fragment Skizze zu einem Gedicht. Fragment Begegnung über einer Schlucht. Fragment Der Dschin. Ein Märchen Spielhof. Eine Phantasie Die schwarze Messe. Romanfragment Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig. Eine Novelle



