Was wissen wir über die neuronalen Strukturen und Prozesse, die normalem und gestörtem Erleben und Verhalten zugrunde liegen? Welche neuronalen Grundlagen haben psychische Störungen, und wie entstehen sie im Gehirn? Zudem stellt sich die Frage, wie psychologische Mittel neuronale Strukturen verändern können und welche Mechanismen therapeutische Veränderungen bewirken. Die letzten 15 Jahre haben bedeutende Erkenntnisse über die neuronalen Grundlagen unseres Erlebens und Verhaltens hervorgebracht. Das Buch vermittelt relevante neurowissenschaftliche Erkenntnisse für die Psychotherapie und formuliert Leitlinien für eine neurowissenschaftlich informierte Praxis. Es wird deutlich, dass psychische Störungen nicht isoliert betrachtet werden können; sie sind Reaktionen auf schwerwiegende Verletzungen menschlicher Grundbedürfnisse. Die neuronalen Grundlagen dieser Störungen müssen in die Behandlung einbezogen werden, um optimale Therapieergebnisse zu erzielen. Dies führt zu einem neuen Verständnis der Aufgaben und Möglichkeiten der Psychotherapie. Das Buch richtet sich an Therapeuten, Studierende, Lehrende und Forschende in den Bereichen Klinische Psychologie, Psychotherapie und Psychiatrie und vermittelt das notwendige Know-how für eine professionelle, neurowissenschaftlich fundierte Therapiepraxis.
Klaus Grawe Reihenfolge der Bücher






- 2004
- 1998
Klaus Grawe legt mit diesem Band eine in der empirischen Psychologie und den Neurowissenschaften fundierte Theorie der Psychotherapie vor und entwickelt daraus ein Modell für eine psychologisch begründete Therapiepraxis. Das Buch ist in Dialogform geschrieben. Eine Therapeutin, ein Therapieforscher und ein grundlagenwissenschaftlicher Psychologe führen drei aufeinander aufbauende Dialoge, in denen es zunächst um die Fragen geht, wie therapeutische Veränderungen zustandekommen und wie man die Wirkungsweise der Psychotherapie psychologisch verstehen kann. Auf dieser Grundlage wird im dritten Dialog eine psychologische Theorie der Psychotherapie entwickelt. Die praktische Verwirklichung dieser Vorstellungen wird an Hand eines Fallbeispiels beschrieben und in Form praktischer Anleitungen zur Indikationsstellung und Therapieplanung konkretisiert. Der Dialog endet mit Ausführungen dazu, wie Therapieausbildungen und die psychotherapeutische Versorgung auf der Basis des entwickelten psychologischen Therapiemodells verbessert werden könnten.
- 1994
Psychotherapie im Wandel
Von der Konfession zur Profession
Das viel diskutierte Buch, das nun bereits in fünfter Auflage vorliegt, ist eine Orientierungshilfe für den schwer zu überschauenden Bereich der Psychotherapie. Es liefert ein differenziertes Bild der bisher gesicherten Fakten über die Wirkung, Wirkungsweise und Indikation aller Psychotherapiemethoden. Psychoanalytische Therapien werden ebenso unter die Lupe genommen wie die humanistischen Therapien, das große Gebiet der kognitiv-behavioralen Therapiemethoden ebenso wie Familientherapie, Hypnose, Sexualtherapie ... Den tatsächlichen Nutzen jeder einzelnen psychotherapeutischen Behandlungsmethode zu kennen, ist für all jene von Interesse, denen an einer fundierten Verbesserung der Qualität der psychotherapeutischen Versorgung liegt: Krankenkassen, Gesundheitspolitiker, Patienten, Therapeuten und Ausbilder auf dem Gebiet der Psychotherapie. Die Fakten über die tatsächliche Wirkung der einzelnen Therapieformen legen eine andere Psychotherapie nahe, als wir sie heute haben. Sie weisen in die Richtung einer nicht in Therapieschulen gespaltenen »Allgemeinen Psychotherapie«.