Brian Moore schuf ein umfangreiches Werk, das sich mit Themen wie Identität, Glauben und Entfremdung auseinandersetzt. Seine Romane, die fließend zwischen Realismus, historischen Schauplätzen und Anklängen des Fantastischen wechseln, erfassen die Komplexität der menschlichen Psyche. Moore erforscht häufig Zustände der Entwurzelung, sei es durch religiöse Überzeugungen oder die Suche nach Heimat in einer sich ständig erweiternden und vielfältigen Welt. Sein Schreiben zeichnet sich durch tiefen Einblick und eine unverwechselbare erzählerische Stimme aus.
„Was passiert, wenn eine schöne, reiche Frau ihren Mann verläßt? Er begibt sich auf die Suche nach seinen Wurzeln. Doch James Mangan widerfährt in Irland ein Kulturschock. Der US-Journalist muß erleben, wie er sich immer mehr seinen Ahnen annähert. Diese Spurensuche inszeniert Moore als satirische Familiengeschichte mit Überraschungen à la Hitchcock.“
Um aktuelle politische Krisen verstehen zu können ist es häufig ratsam, die historischen Gegebenheiten zu betrachten. Genau dies unternimmt Brian Moore, ein Autor, der bei uns durch seine politischen Kriminalromane von sich reden machte. Im Brennpunkt seines Interesses liegen Algerien und Frankreich im Jahre 1856. Die junge, hübsche Emmeline, die sich in ihrer Ehe maßlos langweilt, erhält zusammen mit ihrem Mann, dem berühmten Zauberer Lambert, eine Einladung zu einer eleganten Gesellschaft am Hofe Napoleons III. Die beiden sollen im geheimen Auftrag des Kaisers nach Algerien reisen, um dort vor einheimischem Publikum einige Vorstellungen zu geben. Es muß ihnen gelingen, die Algerier davon zu überzeugen, daß nicht nur der Islam über wundersame Kräfte verfügt. Doch keiner hat bei diesem klugen diplomatischen Schachzug damit gerechnet, daß Emmeline dem Reiz des Landes verfällt und in den Bann des Islam gerät.
Auf den ersten Blick sieht Pierre Brossard wie ein frommer älterer Herr aus, der mit asketischer Bescheidenheit und wenig Gepäck unterwegs ist. Doch der Schein trügt. Der alternde Mann ist in Wirklichkeit einer der schlimmsten Kriegsverbrecher in der Geschichte Frankreichs. Zur Zeit des Vichy-Regimes, das mit den Nationalsozialisten kollaborierte, war er für die grausame Verfolgung unzähliger Juden verantwortlich. Und doch konnte er sich über vierzig Jahre unter anderem mit Hilfe seiner Freunde in der katholischen Kirche der Justiz immer wieder entziehen. Nun aber soll Schluss sein damit, findet nicht nur Richterin Livi. Auch eine Gruppe von Terroristen will den verbohrten Nazi endlich zur Rechenschaft ziehen. Doch der entschlüpft seinen Verfolgern ein ums andere Mal. Für seinen packenden Roman "Hetzjagd" von 1993 ließ sich Brian Moore von einer wahren Begebenheit inspirieren: dem Fall des Kriegsverbrechers Maurice Papon, der sich über Jahrzehnte hinweg immer wieder dem Zugriff der Justiz entzogen hatte, bevor er 1997 schließlich vor Gericht gebracht wurde.
Fergus Fadden, ein in die Staaten ausgewanderter Nordire und Schriftsteller, braucht dringend Geld. Da kommt ihm das Angebot gerade recht, in ein kalifornisches Strandhaus zu ziehen, um dort das Drehbuch zu seinem Roman zu überarbeiten. Doch plötzlich sitzt sein lang verstorbener Vater auf dem Sofa, und nach und nach füllt sich das Haus mit irischen Gespenstern. Doch warum bedrängen sie ihn?
Belfast 1939: Gavin Burke ist hin- und hergerissen zwischen seiner Liebe für Gedichte und seinem Lebenshunger. Aus Protest gegen seine irisch-nationale Familie schließt er sich dem örtlichen Luftschutzverein an. Dort wird er mit Alkohol, Homosexualität und Politik konfrontiert. Bis Gavin einen Angriff der Deutschen als eine Art tabula rasa geradezu herbeizusehnen beginnt.
Der katholische Ire Diarmuid Devine hat Frauen immer nur in der Phantasie geliebt. Er ist Lehrer in einer Knabenschule in Belfast, wo eine klösterliche Atmosphäre herrscht. Für die Schüler ist es ein gefundenes Fressen, als Geschichten über Devine zu kursieren beginnen. Tatsächlich bahnt sich etwas an zwischen Devine und der zwanzigjährigen Una Clarke, der protestantischen Nichte eines Lehrerkollegen.
Eileen Hughes, gerade erst zwanzig geworden, hat eine Stelle in einem großen Warenhaus angetreten. Sie fühlt sich fremd, ist scheu - und so unschuldig wie der junge Morgen. Ihren Chef hält sie für einen großherzigen Gönner, als dieser sie bittet, ihn und seine Frau, mit der Eileen sich angefreundet hat, nach London zu begleiten. Erst allmählich dämmern ihr die wahren Ziele dieser Reise.
Ginger Coffey, mit Frau und Kind von Irland nach Kanada ausgewandert, läßt sich so schnell nicht unterkriegen. Seine großen Pläne als Vertreter für Whisky, Tweed und Strickwaren sind zwar gescheitert, doch sieht ihm das drohende Elend ja keiner an: In seiner Kleidung eines Dubliner Aristokraten macht er sich auf den Weg ins Arbeitsamt, und wer sagt schon, daß man Fragebogen immer richtig ausfüllen muß?
Auf der Karibikinsel Ganae herrschen Armut, eine Militär-Junta, Analphabetismus und Korruption. Ein Lehrer am einzigen fortschrittlichen Gymnasium Ganaes holt einen hochbegabten schwarzen Waisenjungen aus seinem Elendsdorf und fördert ihn - bis Jeannot alle Erwartungen übertrifft: Er wird zum ersten Priesterpräsidenten des Landes und ruft seine schwarzen Brüder zum Widerstand gegen die Unterdrücker auf.