Ronald G. Asch ist Absolvent der Universität Tübingen, wo er 1982 auch seine Promotion abschloss. Seine Doktorarbeit konzentrierte sich auf die Grafen von Fürstenberg im 16. und 17. Jahrhundert. Zuvor absolvierte er ein früheres Studium in Kiel und am Clare Hall College in Cambridge.
Von Mieszko I., dem ersten historisch bezeugten polnischen Herrscher, bis zum Tod Kasimirs des Großen 1370 hat die Dynastie der Piasten mehr als vier Jahrhunderte lang die Geschicke Polens bestimmt. Eduard Mühle schildert die Geschichte Polens im Mittelalter aus der Perspektive seines Herrschergeschlechts, dem es gelang, ein großräumiges Reich in Ostmitteleuropa zu errichten, ihm , internationale’ Anerkennung zu verschaffen und es so auszugestalten, dass es durch das ganze Mittelalter hindurch als ein integraler Bestandteil der christlich-europäischen Welt angesehen wurde.
Commonwealth und Protektorat in England 1649-59/60
128 Seiten
5 Lesestunden
Die englische Revolution von 1653 wird als entscheidender Wendepunkt für die Entwicklung moderner Demokratie betrachtet, wobei der radikale Protestantismus und die Ideen Oliver Cromwells eine zentrale Rolle spielen. Während die Aufklärung weitgehend bekannt ist, bleibt das Erbe des englischen Republikanismus oft im Schatten der Amerikanischen und Französischen Revolutionen. Diese Darstellung beleuchtet die einzigartige Verbindung zwischen fortschrittlichem politischen Denken und einem stark christlich geprägten Weltbild, das die Englische Revolution prägt und ihre widersprüchlichen Kräfte verdeutlicht.
Ronald G. Asch bietet in seinem Buch eine umfassende Analyse Europas vor dem Dreißigjährigen Krieg. Er beleuchtet die Ursachen des Konflikts und vergleicht die politischen und kulturellen Entwicklungen der großen Mächte wie dem Habsburger Reich, Spanien, England, Frankreich und dem Osmanischen Reich.
Modelle des Heroischen und heroische Lebensentwürfe in England und Frankreich von den Religionskriegen bis zum Zeitalter der Aufklärung
Helden sind zumindest in Deutschland Erscheinungen einer fernen Vergangenheit oder Gestalten, die eher fremden Kulturen angehören. Das gilt in ganz besonderer Weise für den heroischen Krieger aber auch andere Figuren, deren Taten und Leben in irgendeiner Weise politisch relevant sein könnten. Selbst der klassische Freiheitskämpfer hat keine wirkliche Konjunktur mehr. Es gab jedoch Zeiten, in denen dies anders war und nicht nur die politische Kultur, sondern auch gängige Verhaltensmuster und Ideale von Männlichkeit stark durch heroische Ideale geprägt waren. Vor der Französischen Revolution galt das allerdings in ganz Europa weniger für die gesamte Gesellschaft, sondern für bestimmte heroische Gemeinschaften, von denen der frühneuzeitliche Adel die prominenteste ist. Zentrales Thema dieses Bandes sind der Aufstieg und Niedergang des aristokratischen Heros vom späten 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts in England und Frankreich. Dabei erweist sich, dass in Frankreich der adlige Held der Verbürgerlichung und Moralisierung des Heroischen am Ende zum Opfer fiel, während in England eine Transformation heroischer Verhaltensmuster gelang. Die traditionelle politisch-soziale Elite entwickelte hier neue heroische Verhaltensnormen, die auch noch in der commercial society des 18. Jahrhunderts in gewissem Umfang vermittelbar blieben, auch wenn im 19. Jahrhundert auch hier der bürgerliche Held immer mehr in den Vordergrund trat.
Im Fokus dieses Bandes steht das Publikum von Helden und ihren Taten, das anders als die vielfältigen Strategien der Heroisierung bisher nur sehr wenig wissenschaftliche Aufmerksamkeit erfahren hat. Genauso nämlich wie Held(inn)en nicht ohne Erzählungen existieren, existieren sie nicht ohne Publikum. Jede heroische Figur benötigt eine Interpretationsgemeinschaft, in der Heldenerzählungen einen Resonanzraum finden und für die sie als Held(in) fungiert. Ein Held ist immer ein Held für jemanden und benötigt ein zumindest zur (vielleicht auch widerwilligen) Akzeptanz, wenn nicht sogar Bewunderung oder Verehrung bereites Publikum. Der Held oder die Heldin schreibt sich im Fall der Selbstheroisierung (oft im wörtlichen Sinne) in einen politischen, sozialen oder kulturellen Erwartungshorizont, eine soziale Figuration im Sinne Norbert Elias', ein, oder wird im Fall der Fremdheroisierung in solch einen Erwartungshorizont eingeschrieben. Fehlt ein solcher Erwartungshorizont, laufen alle Versuche der heroisierenden Selbst- und Fremdinszenierung ins Leere: Die Figur ist dann kein Held, weil es niemanden gibt, der sie als solchen akzeptiert. Ist der Erwartungshorizont aber gegeben, werden die Figuren für ihre Interpretationsgemeinschaften zu Held(inn)en.
Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Adelslandschaften Böhmen und Südwestdeutschland sind außerordentlich reizvoll. Für beide Landschaften waren die Bindung an den Kaiser und das Haus Habsburg sowie die Verbundenheit mit der katholischen Kirche charakteristisch. Süddeutsche Adelsgeschlechter kauften Besitztümer in Böhmen und schlossen Ehen mit böhmischen Adeligen, ebenso wie böhmische Adelige durch Heiratspolitik Besitztümer im Reich erwarben. Exemplarisch untersuchen tschechische und deutsche Historiker einzelne Adelsgeschlechter in ihrer politischen Bedeutung.
Jakob I. von England, Sohn Maria Stuarts, wurde 1567 als Kind zum schottischen König (Jakob VI.) gekrönt. Nach Jahrzehnten des Chaos war er der erste schottische König, der das Land wieder befriedete. 1603 bestieg der den englischen Thron als Nachfolger der Virgin Queen Elisabeth I. In England stieß er auf Vorbehalte, die sein oft undiplomatisches Auftreten, seine Günstlingswirtschaft und seine Neigung zur Verschwendung verstärkten. Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, dass Elisabeth I. viele politische und finanzielle Strukturprobleme ungelöst hinterlassen hatte. Jakobs europäische Friedenspolitik konnte zwar den Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges nicht verhindern, muss aber als ehrliches Bemühen um eine Überwindung der religiösen und machtpolitischen Gegensätze der Epoche gewürdigt werden. So war Jakobs Regierungszeit gekennzeichnet von den Möglichkeiten und Grenzen monarchischer Herrschaft in einer Zeit, in der die konfessionellen Gegensätze auch die Legitimität der Könige und ihrer Autorität in Frage stellten.
Das akademische Wirken des Frühneuzeit-Historikers Heinz Duchhardt, dem diese Festschrift gewidmet ist, zeichnet sich durch Vielschichtigkeit und Themenbreite sowie durch eine dezidiert europäische Perspektive aus. Die Monarchie der Frühen Neuzeit als Herrschaftsform, ihre Selbstdarstellung und Legitimation zählen zu den Schwerpunkten seiner Arbeit. Die Beiträge von akademischen Schülern Duchhardts in diesem Band wurden in unterschiedlicher Weise durch dessen Forschungen inspiriert. Der Leser findet Aufsätze zur Kritik des traditionellen Absolutismuskonzeptes neben Studien zum Bild des frühneuzeitlichen Herrschers und seiner Inszenierung. Auch das Zusammenwirken ständischer und monarchischer Kräfte im politischen Gefüge sowie das Nachwirken dieser Herrschaftsform bis ins 20. Jahrhundert werden in dieser facettenreichen Festschrift thematisiert, und dies nicht nur im deutschen, sondern auch im europäischen Kontext.