Arnošt Procházka Bücher
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Götzendämmerung oder wie man mit dem Hammer philosophiert
- 123 Seiten
- 5 Lesestunden
'Kein Ding gerät, an dem nicht der Übermut seinen Teil hat. Das Zuviel an Kraft erst ist der Beweis von Kraft', postuliert Nietzsche im Vorwort seiner 'Götzen-Dämmerung'. Und in der Tat: Kraftvoll und ohne falsche Rücksicht auf ein in seinen Augen überkommenes, in Traditionen gefangenes Denken schwingt der sprachgewaltige Philosoph den Hammer. Er selbst bezeichnete die 1889 erschienene 'Götzen-Dämmerung' als 'vollkommene Gesamteinführung' in seine Philosophie. Mit pointierter Schärfe und bewusstem Pathos arbeitet Nietzsche hier an seinen Gedanken zur 'Umwertung aller Werte' und zum 'Willen zur Macht', bevor ihn kurze Zeit später die geistige Umnachtung niederringt.
'Diese ewige Anklage des Christentums will ich an alle Wände schreiben, wo es nur Wände gibt – ich habe Buchstaben, um auch Blinde sehend zu machen. Ich heiße das Christentum den einen großen Fluch, die eine große innerlichste Verdorbenheit, den einen großen Instinkt der Rache, dem kein Mittel giftig, heimlich, unterirdisch, klein genug ist – ich heiße es den einen unsterblichen Schandfleck der Menschheit.'. Dies ruft Nietzsche gegen Ende seines 1895 erschienenen Buches Der Antichrist aus, nachdem er den Zustand der Religion und den eines ganzen Zeitalters, der durch sie geprägt wurde, untersucht hatte. Seine polemisch vorgetragene Kritik am Christentum mündet schließlich in eine Kritik an seiner Zeit.
Émile Zola (1840-1902) war ein französischer Schriftsteller und Journalist. Er gilt als einer der großen französischen Romanciers des 19. Jahrhunderts und als Leitfigur und Begründer der gesamteuropäischen literarischen Strömung des Naturalismus. Daneben betätigte er sich auf gemäßigt linker Position als Journalist. Sein Hauptwerk waren 20 Romane des Zyklusses mit dem Titel Les Rougon-Macquart. Histoire naturelle et sociale d'une famille sous le Second Empire/Die R.-M. Die Natur- und Sozialgeschichte einer Familie im Zweiten Kaiserreich. Als Familiengeschichte beschreibt die Romanreihe die Geschichte des der Bourgeoisie zuzuordnenden Rougon-Zweiges und des der Unterschicht angehörenden Macquart-Zweiges. Sowohl die Erbanlagen (Hang zum Alkoholismus), das Milieu (Unterschicht bzw. Boutgeoisie) und die historischen Umstände werden in dieser Romanreihe ausführlich behandelt. Die Romane sind insbesondere für Sozialhistoriker von hohem Interesse. Reproduktion des zweiten Bandes der Rougon-Macquart mit Anpassungen an die neue Rechtschreibung.
Huysmans' Bibel der Dekadenz mit ihren Endzeit-Visionen von unerreichter Dichte und Farbkraft in der brillanten Übersetzung von Brigitta Restorff. Dieses Buch ist einmalig in seiner Exzentrik: Joris-Karl Huysmans schrieb es 1884 als spektakuläres Gegengift zum allzu dominanten Naturalismus Zolas und auch gegen die eigene naturalistische Vergangenheit; es wurde sogleich zur »Bibel des Fin-de-siècle« ausgerufen, sein Held zum dekadentesten Dandy des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Floressas Des Esseintes flieht vor der Grobheit und Banalität der Zeitgenossen ins Exil seines Landhauses, wo das Schlafzimmer als Mönchszelle gestaltet, seine Dienerin als Nonne verkleidet ist. Alles Natürliche, der Außenwelt Zugehörige wird konsequent ferngehalten, aus Kunst und Künstlichem schafft er sich sein eigenes Paradies. Die Tage verrinnen in ausschweifenden Phantasien über symbolistische Gemälde und Literatur, Schwelgereien in Farben und Düften, Träumen, die ihm die Wirklichkeit ersetzen; nach immer morbideren Sinnesreizen verlangt es Des Esseintes. Da wird die Kunstwelt brüchig: Alpträume und Halluzinationen über vergangene Exzesse drängen sich ins Dasein des Ästheten, treiben seine Neurose ins Extrem, so daß schließlich nur eine Rückkehr in die »Normalität« sein Leben retten kann.
Das Dekameron, ein Novellenzyklus, den sich zehn Gäste eines bei Florenz gelegenen Landgutes während der Pestzeit erzählen, machte den Dichter weltberühmt. Andre Jolles schreibt in seiner Einleitung: »Wenige Bücher stehen in einem so schlechten Ruf - wenige sind so viel gelesen wie das Dekameron.«
Engl. Zsfassung u.d.T.: Přerov - Upper Square : from a prehistoric Hillfort to a Medieval Town.



