Alfred Kerr, bekannt als Theaterkritiker, war ein scharfsinniger Chronist seiner Zeit. Seine "Berliner Briefe" (1895-1922) bieten einen ironischen und unterhaltsamen Blick auf die Eigenheiten seiner Zeitgenossen und das Phänomen der Hauptstadttouristen. Die ausgewählten Texte reflektieren die Umbrüche vom Deutschen Kaiserreich bis zur Weimarer Republik.
Alfred Kerr Reihenfolge der Bücher
Alfred Kerr war ein einflussreicher deutscher Theaterkritiker und Essayist, der für seine scharfen Einblicke in die Kultur bekannt war. Sein Schreiben zeichnete sich durch ein tiefes Verständnis der Künste und die Fähigkeit aus, den Geist der Zeit zu artikulieren. Kerr erforschte in seinen Werken häufig das Wesen des Theaters und seinen Platz in der Gesellschaft. Seine Reflexionen schwingen weiterhin mit und bieten den Lesern eine zeitlose Perspektive auf Kunst und Kultur.






- 2024
- 2024
Ja, es ist ein Zauberort
Italienische Reisen
Mit Alfred Kerr durch Italien Der einflussreiche Kritiker und Feuilletonist der Jahrhundertwende war ein leidenschaftlicher Italien-Reisender. Die Menschen, »glutvoll und fein; zart und lustig; königlich und sanft«, lassen ihn Land und Landschaft als einen magischen Ort erleben, wo er allein »des Vorrats wegen« den herrlich süßen, zerrinnenden Teig des Pomeranzenkuchens lieber gleich in rauen Mengen isst. Mehr als einmal fragt er sich: Ist dies hier ein Nachgeschmack des Paradieses – oder ein Vorgeschmack? Eine zauberhafte Reise in ein Land, wo die Lagune perlmuttern glitzert und in den Lüften das Wunder webt.
- 2023
New York und London
Eine Reise nach dem Weltkrieg
Ein Reisebericht von Alfred Kerr aus Amerika und England in den Zwanziger Jahren nach dem Ersten Weltkrieg
- 2022
Am 24. Juni 1922 wurde Walther Rathenau, ein bedeutender Politiker und Jude, von Rechtsextremisten ermordet, was die Weimarer Republik destabilisieren sollte. Alfred Kerrs Erinnerungen von 1935 bieten eine neue Perspektive auf Rathenaus Leben und Tod, beleuchten antisemitische Motive und reflektieren über die gesellschaftlichen Verhältnisse der Zeit. Zum 100. Todestag wird Kerrs fast unbekanntes Buch neu aufgelegt.
- 2021
Alfred Kerrs Plauderbriefe aus Berlin sind eine Sammlung von Briefen, die über 25 Jahre für die »Königsberger Allgemeinen Zeitung« geschrieben wurden. Sie dokumentieren den Wandel Berlins von der Kaiserzeit zur Republik während des Ersten Weltkriegs. Diese lange verschollenen Texte wurden 1997 wiederentdeckt und erstmals veröffentlicht.
- 2019
»Vieles liegt hinter mir. Nach der Seefahrt – welche Landreisen! Der Weg vom Atlantischen zum Stillen Ozean. Nicht in einem Hieb, sondern mit Wanderfahrten, Wunderfahrten kreuz und quer.« Alfred Kerr. Nach über 90 Jahren wiederentdeckt: Im Frühling 1924 reiste Alfred Kerr von New York bis Los Angeles und schrieb einen literarisch brillanten Text, der zugleich eine kritische Momentaufnahme darstellt. Trotz etlicher von ihm konstatierter »Untergangsmöglichkeiten für Amerika« stimmt er eine Hymne auf die viel gescholtene Nation an und lenkt die Aufmerksamkeit auf das, was er an Land und Leuten so verehrt – atemberaubendes Naturschauspiel, Wagemut, Pragmatismus ohne Zaudern und bürokratische Hürden, anhaltende Offenheit für Überraschungen und Wunder. »Eigentlich ist es schade um jede Zeile, die man über Alfred Kerr schreibt, anstatt einfach seine Texte abzudrucken.« Evelyn Roll, Süddeutsche Zeitung
- 2017
Was ist der Mensch in Berlin?
Briefe eines europäischen Flaneurs
Eine moderne Liebeserklärung an den Menschen Zwischen 1895 und 1900 schreibt Alfred Kerr, der angehende prominente Kritiker, seine »Berliner Briefe« für die Breslauer Zeitung. Er berichtet darin vom Kaiser und dem Hofstaat, aber auch von den Bürgern neuen Typs, den Unternehmern, die viel von Zukunft in die Stadt bringen, und jenen, die mit dem Leben nicht fertigwerden: den Gestrauchelten, Bankrotteuren, Hochstaplern und Namenlosen. Denn er weiß: Eine Stadt, das sind die Menschen, die ihre pulsierende Welt prägen und genauso von ihr bestimmt werden. Kaum einer hat das menschliche Zusammenleben so einfühlsam schildern können wie Alfred Kerr. Sein Menschenpanorama hat bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt – es öffnet dem Leser die Augen für den Lauf der Dinge, für das Wesentliche und für das, was bleibt. „Niemals beginnt man einen Berliner Brief in besserer Stimmung, als wenn man keinen Schimmer hat, was drinstehen wird.“ Alfred Kerr
- 2013
Dieser Band mit politischen und autobiographischen Äußerungen Alfred Kerrs beschließt unsere Ausgabe der »Werke in Einzelbänden« – Äußerungen in Form von Artikeln, Stellungnahmen, Glossen, Rundfunkreden, Briefen, veröffentlicht und unveröffentlicht, fast 140 an der Zahl. Kerr war kein politischer Mensch, aber er hatte politisches Gespür, das sich an Vernunft, Rechtlichkeit und Wahrheit orientierte. Als geistiger Arbeiter verantwortlich dem Ganzen, die Risiken wagend, die Folgen ertragend und das Glück suchend im nahen Kreis des Menschlichen. Leben als Lebenskunst – bis zum langsamen Abschied von der »Wonne des Hierseins«.
- 2004
Geflüchtet vor den Nazis, lebt der Dichter Clemens Teck während des Zweiten Weltkriegs mit seiner Familie in einem Boarding House in London und trifft dort auf Flüchtlinge aus Europa, »ein menschliches Wachsfigurenkabinett«. Um der »Stauung«, dem »schmerzhaften Leersein« zu entgehen, plant er eine »vivisektorische Novelle«, die nicht Abgelebtes erzählt, sondern in das Leben gleichgültiger Personen provozierend eingreift und sie aus ihrer Bedeutungslosigkeit aufscheucht: Der Schriftsteller als Experimentator, die Menschen als Objekte seiner handelnden Neugier. Diese Geschichte, in deren Form sich die Vorliebe für die deutsche Romantik äußert: episodenhaft, vielfach gebrochen, Prosa und Lyrik munter mischend, ist auch ein Spiegelbild von Kerrs Leben im »Dauernd-Vorläufigen« des Exils. Sie zeigt den seiner Sprache, seiner Heiterkeit, seiner Erinnerungen noch immer mächtigen Kerr im Kampf gegen das Verstummen, seine Sehnsucht nach dem vormals unberechnet quellenden Leben und die »Abscheu vor dem einzig noch zu Erwartenden«.
- 2001
Alfred Kerr als großer Menschenbeobachter: nicht im Theater diesmal, sondern unterwegs per Schiff, per Zug, per Esel – immer in Laune, Personen und Situationen mit knappen Strichen lustvoll zu umreißen. Und Alfred Kerr als Beobachter von Tieren: »Dank an das Glück«, das sie vermitteln können, aber auch »Gruß an den Schmerz«, das Leid der Kreatur. »Das Ganze bleibt einer von jenen Zwischenfällen, an die man sich noch im Sarg erinnert. Die frische Märzenmeersonne des Südens lag über allem. Der Tag lachte.« Alfred Kerr

