Der Süden als Lebensgefühl – und als Sinnbild für Fernweh, Leichtigkeit und Verführung. Er hat wenig mit Längen- und Breitengraden zu tun, sondern ist vielmehr die Begierde nach dem Hellen und dem Weiten. Er kann ein bestimmter Flecken Erde sein, Sizilien zum Beispiel, ein Kloster in Spanien, die Welt eines Dichters, die Farben eines Malers, die Kompositionen eines Musikers, Gerüche und Geräusche, das Große oder Kleine, in dem man sich zu Hause fühlt. "Jeder braucht seinen Süden" erzählt von der Sehnsucht nach dem irdischen Paradies, nach der Wärme, nach dem ultimativen Lebensgefühl.
Inhalt:1. Der Lebensbaum (Die Bibel)2. Die Weisheit und das Lächeln (Dante)3. Eine Geschichte über Laura (Petraca)4. Zwiegespräch (Denis Diderot)5. Gefragt ist Charakter (Nikolai Gogol)6. Die wahre Herzenskunde (Flaubert)7. Eine Dame und ein Frauenzimmer dazu (Theodor Fontane)8. Die Augenlehre der Madame Chauchat (Thomas Mann)9. Josefine oder der Freiraum einer Närrin (Franz Kafka)10. Labil (Virginia Woolf)11. DIe Einsamkeit des Arciprete don Trajella (Carlo Levi)12. Kollege Pnin und die Konspiration (Nabokov)
Iso Camartin, ehemaliger Leiter der Kulturabteilung beim Schweizer Fernsehen, reflektiert über die Qualität des Fernsehens. Er kritisiert die Fokussierung auf Quoten und plädiert für Geschichten, die den Zuschauern nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Camartin entwickelt die Idee eines "schönen Fernsehens" als intelligenten Kulturvermittler.
Was kann ein Rätoromane tun, um Europäer zu werden? In seinem neuen, geistreichen und anschaulichen Hörbuch umspielt Iso Camartin dieses Thema auf eine erzählerische und unterhaltsame Art, indem er anhand von Porträts und von Betrachtungen über Orte, Dinge, Wörter und Gebräuche Lebenswelten und Lebenseinstellungen plastisch werden lässt. Ein kluges, lichtes und heiteres Buch über europäische Lebenskunst.
Der von zahlreichen Musikliebenden am höchsten verehrte Tonkünstler unserer westlichen Zivilisation hat keine Oper geschrieben. Und dies, obwohl gerade in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Oper eine Blütezeit sondergleichen erlebte! Dass sich jedoch höchst Dramatisches, ja geradezu Opernhaftes in Bachs weltlichen und geistlichen Kantaten, in seinen Passionen, in Ouvertüren und Tänzen, in Rezitativen und Arien befindet, die uns täglich beglücken, ist nicht nur den Spezialisten von Barockmusik bekannt. Sogar den Laien und Liebhabern der Musik J.S. Bachs liegt dies unverlierbar in den Ohren. Man hat in letzter Zeit immer wieder Versuche unternommen, Bach auf die Bühne zu bringen. So gibt es Produktionen einzelner Kantaten als inszenierte Bühnenwerke oder als Tanztheater. Es gibt die Passionen als halb szenische Realisationen in Kirchen und Konzertsälen. Pier Paolo Pasolini hat die »Matthäuspassion« – mit Musik von Bach – als eindrückliches Erlebnis für den Kinosaal realisiert. Was mag ihn davon abgehalten haben, sich mit den modisch gefragten Opernkomponisten seiner Umgebung und seiner Zeit wie Georg Philipp Telemann und Georg Friedrich Händel gerade auch in diesem Genre zu messen? Iso Camartin hat sich in historisch achtsamer Erkundung der Bachzeit auf den Weg gemacht, um zu klären, warum der absolute Meister so vieler musikalischer Ausdrucksformen nie eine Oper schrieb.