Die Neulandhalle in Dithmarschen
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Sieben Märchen aus der Müllenhoffschen Sammlung
Auch zwischen Nord- und Ostsee erzählten sich die Menschen in alter Zeit poetische, zauberhafte Geschichten: Von Königstöchtern, die sich in ihren Märchenprinzen verlieben, von einem weiblichen Rumpelstilzchen, von Siebenschön und der Jungfer Maleen, von Goldmariken und Goldfeder, von sieben Schwestern, die an einem Tag sieben Brüder heiraten und „viele Jahre einträchtig und glücklich miteinander“ leben. Dieses Schmuck-Buch versammelt sieben Märchen aus der bekannten Müllenhoffschen Sammlung, in denen Frauen die Hauptrolle spielen. Diese Märchen sind zum Teil auch von Jacob und Wilhelm Grimm in ihre weltberühmte Sammlung der Kinder- und Hausmärchen übernommen worden und wurden für die beliebte ARD-Märchenreihe verfilmt. In einem kundigen Nachwort gibt der Müllenhoff-Kenner Frank Trende einen Einblick in Müllenhoffs Arbeitsweise und dessen Beziehungen zu den Märchen-Brüdern Grimm. Mit historischen Illustrationen von Albert Adamo, Oskar Herrfurth, Ludwig Richter und Otto Ubbelohde. Durch die schöne Gestaltung und Ausstattung ein ideales Geschenk.
Ein Müllenhoff-Lesebuch
Vor 200 Jahren wurde in Marne der große Gelehrte Karl Viktor Müllenhoff geboren. Er arbeitete intensiv mit Theodor Storm, Theodor Mommsen und Klaus Groth zusammen. In seiner Berliner Zeit stand er in engem Kontakt mit den Brüdern Grimm. Müllenhoff ist vor allem bekannt geworden durch seine Sammlung der Märchen, Lieder und Sagen, mit der er einen wichtigen Teil der kulturellen Überlieferung Schleswig-Holsteins sicherte. Das Müllenhoff-Lesebuch präsentiert die schönsten Märchen aus Schleswig-Holstein. Auch die Sagen um Klaus Störtebeker und Martje Floris, über das Biikebrennen und Rungholt, über das alte Plön und den Ugleisee und das berühmteste Lied aus Müllenhoffs Sammlung, „Dat Du min leevsten büst“, werden hier wiederentdeckt. Theodor Storm und Klaus Groth kommen ebenso zu Wort wie Theodor Mommsen und Jacob und Wilhelm Grimm. Lesenswert sind auch ausgewählte Briefe Müllenhoffs, die besonders Stationen seines Werdegangs lebendig werden lassen. Eingeleitet wird der kurzweilige Band durch eine biografische Annäherung von Frank Trende, die Müllenhoffs Weg aus Dithmarschen und Kiel nach Berlin nachzeichnet.
Literarische Verwandlungen einer Nordsee-Sage
Dieses Buch stellt eine dramatische Geschichte von der schleswig-holsteinischen Nordseeküste aus verschiedenen Perspektiven vor: Es geht um die Sage von einer alten Frau, die in einer ärmlichen Kate auf einem Deich lebt und die Husumer nur vor einem Unglück, einer Naturkatastrophe warnen und somit retten kann, indem sie ihr einziges Hab und Gut, ihre Kate, in Brand setzt. Man ahnt das menschliche Drama, die Verzweiflung der Frau und das Glück der Menschen, die dem Tod von der Schippe gesprungen sind. Dieser Stoff faszinierte durch die Jahrzehnte und Jahrhunderte bedeutende Autoren – unter anderem den Märchenautor Ludwig Bechstein, den dänischen Märchenerzähler Hans Christian Andersen und den Erzähler Gustav Frenssen. Frank Trende ist den Spuren nachgegangen, die das „brave Mütterchen“ in der Literatur hinterlassen hat. Er hat Sagen, Märchen, Bilder und Gedichte zu einem Lesebuch zusammengetragen und die kulturgeschichtlichen Zusammenhänge der Motivwanderung in einem ausführlichen Nachwort erläutert. Damit präsentiert er eine besondere Wiederentdeckung, die die Reichhaltigkeit und Farbigkeit unserer Literaturlandschaft im Norden verdeutlicht.
Bossee – Deutsch-Nienhof – Emkendorf – Schierensee – Westensee
Als Matthias Claudius und seine Frau Rebecca in Emkendorf zu Gast waren, bemerkten sie: „Es ist hier unbeschreiblich schön.“ Der Naturpark Westensee im Städtedreieck Kiel-Neumünster-Rendsburg zählt heute zu den attraktivsten Naherholungsgebieten in Schleswig-Holstein und ist eine einzigartige Kulturlandschaft. Mischwälder, Seen, Knicks und Alleen prägen das Bild der hügeligen Natur. In dieser Umgebung liegen ehrwürdige Herrenhäuser wie Emkendorf, Schierensee und Bossee eng beieinander. Diese Herrenhäuser sind bedeutende Denkmäler vergangener Jahrhunderte und beherbergen außergewöhnliche Kunstschätze. Sie stehen im Mittelpunkt einer kulturgeschichtlichen Erzählung, die weit über Schleswig-Holstein hinausgeht: vom „Atlantischen Dreieckshandels“ bis zur Verbindung mit dem Zarenreich und Emkendorf als geistig-literarisches Zentrum der Goethezeit im Norden. Heute sind die Herrenhäuser auch stilvolle Schauplätze für Veranstaltungen wie die Musikfeste des Schleswig-Holstein Musik Festivals, Weihnachtsmärkte oder Adventsgottesdienste. Immer mehr Besucher entdecken die Herrenhäuser als kulturtouristische Ziele. Frank Trende erzählt kenntnisreich und üppig illustriert von seinen Streifzügen durch die Kulturgeschichte der Region und bietet zudem Ausflugstipps in die Umgebung – ideal zur Vorbereitung, als Reisebegleiter und als Erinnerung.
Das Buch bietet eine umfassende Analyse eines bedeutenden historischen Ereignisses in Schleswig-Holstein und beleuchtet, wie die Nationalsozialisten Landgewinnung und Siedlungsbau als Mittel der Verführung einsetzten. Bereits vor 1933 war das Land auf der schleswig-holsteinischen Seite der Elbmündung deichreif. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde das Projekt Adolf-Hitler-Koog, heute Dieksanderkoog, realisiert, das als propagandistisches Vorzeigeobjekt diente. Der Reichsarbeitsdienst wurde mobilisiert, und der Ort entstand nach ideologischen Vorgaben, um eine „Volksgemeinschaft“ aus Bauern, Handwerkern und Arbeitern zu schaffen. Die Neulandhalle, ein zentrales Gebäude, war künstlerisch aufwendig gestaltet und ideologisch aufgeladen. Der Besuch Adolf Hitlers 1935 markierte den Höhepunkt dieser Inszenierung. Der Koog war Teil eines größeren Plans des Gauleiters Hinrich Lohse, der innerhalb von zehn Jahren 11.000 Hektar Neuland in Schleswig-Holstein schaffen wollte. Die erste Landgewinnungsmaßnahme hatte weitreichende Bedeutung und wurde durch moderne Kommunikationsmittel wie Bildreportagen und Filme „reichsweit“ bekannt gemacht. Die Verknüpfung von „friedlicher Lebensraumgewinnung“, der Neubildung „deutschen Bauerntums“ und der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit verdeutlichte die Ausformung der „Blut-und-Boden“-Ideologie zu propagandistischen Zwecken.
Schleswig-Holstein ist ein Reiseland mit Geschichte: Immer wieder hat es berühmte Dichter angelockt, die sich hier erholten und inspirieren ließen. Sie kamen als Hochzeitsreisende und Kriegsberichterstatter, waren auf der Durchreise und suchten Erholung. Sturmumtoste Inseln, romantische Landschaften, ehrwürdige Herrenhäuser und Parks, bewunderte Kanalbauwerke und berüchtigte Kriegsschauplätze. In diesem Buch zeichnet Frank Trende die Erlebnisse, Entdeckungen und Erkundungen von neun berühmten Schriftstellern nach, die das Land zwischen den Meeren zu Fuß, per Kutsche und an Bord von Segel- und Dampfschiffen bereisten und ihre Reisen literarisch verarbeiteten. Der Franzose Jules Verne und der Däne Hans Christian Andersen, der Schwede August Strindberg und der Ire Erskine Childers, die deutschen Dichter Johann Gottfried Seume, Heinrich Heine und Theodor Fontane, Wilhelm Raabe und Rainer Maria Rilke sehen das Land mit ihren Augen und lassen das alte Schleswig-Holstein in Erzählungen und Briefen, Reisebeschreibungen und Romanen lebendig werden. Ein reichhaltig und anmutig illustriertes Buch für diejenigen, die das Land durch die Worte sprachmächtiger Gäste kennen lernen wollen.
Boy Lornsen, ein bedeutender schleswig-holsteinischer Kinder- und Jugendbuchautor, wäre in diesem Jahr 85 Jahre alt geworden. Zu Ehren des Schriftstellers finden Veranstaltungen statt. Herausgeber Frank Trende versammelt in diesem Band spannende Geschichten für Erwachsene sowie neun Gedichte und eine Würdigung von Walter Jens.
Dieses Buch bietet ein lebendiges Porträt der 50er Jahre in Schleswig-Holstein, einem Jahrzehnt voller Widersprüche. Es beleuchtet die politischen Akteure wie die Ministerpräsidenten Diekmann, Bartram, Lübke und von Hassel sowie die prägenden Ereignisse wie die Bombardierung und Befreiung Helgolands und die Eindeichung neuer Köge an der Westküste. Der Wiederaufbau der Schwerindustrie und der Strukturwandel in der Landwirtschaft sind zentrale Themen, ebenso wie das regionale Wirtschaftswunder und der Kieler Metallarbeiterstreik. Die Enttarnung des ehemaligen Euthanasie-Professors Werner Heyde und die Bonn-Kopenhagener Erklärungen von 1955, die die Rechte der Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland sicherten, werden ebenfalls behandelt. In dieser Zeit entstanden neue Siedlungen, in denen Flüchtlinge aus dem Osten ihre Kleinsiedlungen mit Gemüsegärten und Schweinställen errichteten. Das Buch dokumentiert den Ausbau der ländlichen Infrastruktur im Rahmen des „Programms Nord“ und den Wiederaufbau der Innenstädte mit moderner Architektur. Es beschreibt das Aufblühen des Badelebens an Nord- und Ostsee sowie die ersten italienischen Eisdielen. Bedeutende Künstler wie Emil Nolde und A. Paul Weber prägten die Kultur, während Thomas Mann und James Krüss in ihrer Heimat aktiv waren. Fritz Thiedemann und sein Pferd Meteor wurden zu Helden der Turnierszene, und die Immenhof-Filme formten das Bild Schleswig-Holsteins in der Republik.