Einfühlsam und poetisch erzählt Jean-Luc Seigle in diesem dichten, intensiven Roman von der Leidenschaft und den Wünschen einer Frau, die, attraktiv und talentiert, mit ihrem Begehren immer wieder scheitert. Es ist eine wahre Begebenheit, die Jean-Luc Seigle in seinem neuen Roman von der Hauptfigur Pauline erzählen lässt, als sie, in einem Haus in Marokko sitzend, ihre Geschichte aufschreibt. Die tragische Geschichte einer jungen und begabten Frau, die während der deutschen Besatzung Frankreichs für einen deutschen Militärarzt arbeitet und dessen Geliebte wird. Nach der Befreiung Frankreichs üben Männer der Résistance fürchterliche Rache an ihr. Später studiert Pauline in Paris, will sich ihrer großen Liebe Félix offenbaren und wird wegen ihrer Vergangenheit von ihm abgewiesen. Im Affekt tötet sie Félix. Sie wird 1950 zum Tode verurteilt, die Strafe wird in lebenslänglich umgewandelt. Währenddessen dreht der Regisseur Henri-Georges Clouzot auf der Grundlage ihres Schicksals den Film „Die Wahrheit“ mit Brigitte Bardot in der Hauptrolle. Aus dem Gefängnis entlassen, muss Pauline sich mit diesem Film konfrontieren und weicht schließlich nach Marokko aus. Wieder verliebt sie sich, wieder will sie sich erklären, will herausfinden, was denn ihre Wahrheit ist.
Jean-Luc Seigle Bücher






Der 9. Juli 1961 ist ein einschneidender Tag für die Familie Chassaing. Für Albert, seine Frau Suzanne und ihren jüngeren Sohn Gilles. Der ältere, Henri, ist als Soldat im Algerienkrieg. An diesem Tag wird den Chassaings der erste Fernseher in das Dorf geliefert, weil eine Sendung über den Krieg, in der Henri auftritt, ausgestrahlt wird. Alle werden kommen. Auch erfährt man auf eine geradezu zärtliche Weise durch Albert, dass Suzanne, die alles Neue liebt, an diesem Tag anfängt einen anderen Mann zu begehren. Er weiß, er wird nichts dagegen tun können, weil der Zweite Weltkrieg ihn verändert hat. Er kämpfte in der Festung Schoenenbourg der Maginotlinie. In der Nacht des 9. Juli erhängt sich Albert. Zuvor eröffnet er seinem jüngeren, gerade Honoré de Balzacs „Eugénie Grandet“ mehr erlebenden als lesenden Sohn Gilles die Möglichkeit, in dieser ländlichen Arbeiterwelt seiner Leidenschaft für die Literatur nachzugehen. Er bittet den alten Lehrer, sich um ihn zu kümmern. Die Gefühlslagen der verschiedenen Familienmitglieder in der Stimmung der Nachkriegszeit werden so einfühlsam und genau beschrieben, dass man sich dem nicht entziehen kann. Wie nahe sich die Mitglieder einer Familie auch sind, sich lieben und wie wenig sie ihr Leben doch miteinander teilen können, dieser Erfahrung wird in dem Roman in gekonnt verknappten Dialogen und einer poetischen und schnörkellosen Sprache nachgegangen - auf eine dem Menschen zutiefst zugewandte Weise.
Eigentlich ist die junge Rechtsanwältin Laura nicht abergläubisch. Doch der 21. August ist ein Datum, das mehr als ungute Gefühle in ihr auslöst. Am 21. August starb ihre Mutter bei einem mysteriösen Verkehrsunfall auf einer der engen Küstenstrassen Nizzas. Laura glaubt nicht an einen Unfall. Bis heute quälen sie seltsame Bilder aus dem Unterbewusstsein, die sie sich nicht erklären kann. Es waren stets die ältesten Töchter der Familie Rinaldi, die an einem 21. August ums Leben kamen. Und sie waren 33 Jahre alt, so alt wie Laura in diesem Sommer ... Als Laura nach Nizza zurückkehrt, um zu heiraten, entdeckt sie in ihrem Wagen ein Tarot-Karte. Es ist die erste Karte von 21 weiteren des grossen Arkanum, die nun täglich folgen ... bis zum 21. August. Eine Warnung? Eine Drohung? Ein makabrer Scherz? Als am Tag der Hochzeit auf ihren Bräutigam geschossen wird, kurze Zeit später ihr Bruder stirbt und ihr Vater sich genau so seltsam benimmt wie der Rest der Familie, weiss Laura, dass sie in tödlicher Gefahr ist.
9 juillet 1961. Albert Chassaing est ouvrier chez Michelin la nuit et paysan le jour. Il vit avec sa femme Suzanne et son fils cadet, passionné par les livres, dans un petit village d'Auvergne. Ce jour-là, la télévision fait son entrée dans leur maison pour y voir le fils aîné Henri, soldat en Algérie, interviewé dans un reportage sur la guerre. Pour Albert, c'est le monde qui bascule. Réussira-t-il à trouver sa place dans ce monde où tout change ? Roman des silences qui se brisent, En vieillissant les hommes pleurent a reçu le prix RTL-Lire 2012.
L'enfant travesti
- 408 Seiten
- 15 Lesestunden
Jean a cinq ans en 1960 et vit avec ses grands-parents sur la place du village de Vic-le-Comte, en Auvergne. Louise, sa mère, travaille en ville toute la semaine, et à son retour le week-end, elle le déguise, s'adresse à lui uniquement au féminin. D'une beauté à couper le souffle, elle est sans mari et convoitée par tous. Jean admire sa tante Véronique, « la divorcée », qui lui rappelle à chacune de ses trop rares visites qu'il est bien un garçon et non une fille. Le sexe de cet enfant est donc un enjeu pour ces femmes. Le jour où Louise décide de se marier, Jean comprend qu'il ne vivra plus avec sa mère. Il est temps de lui dire la vérité. Dans ce premier tome de la trilogie inachevée La Beauté des femmes, Jean-Luc Seigle, décédé en mars 2020, s'inspire de son enfance pour mieux « faire sentir l'onde de choc de la grande histoire sur les vies ordinaires, à travers les générations ».
Abandonnée par tous avec ses trois enfants, Reine n'arrive plus à faire face. Sa vie finit par ressembler à son jardin qui n'est plus qu'une décharge. Son horizon paraît se boucher chaque jour davantage, alors qu'elle porte en elle tant de richesses. Seul un miracle pourrait la sauver... Et il se présente sous la forme d'une mobylette bleue. Cet engin des années 1960 lui apportera-t-il le bonheur qu'elle cherche dans tous les recoins de ce monde et, surtout, à quel prix ? Jean-Luc Seigle dresse le portrait saisissant d'une femme ordinaire au bord du gouffre. Ce faisant, c'est une partie de la France d'aujourd'hui qu'il dépeint, celle des laissés-pour-compte que la société en crise martyrise et oublie.