Walter Muschg Bücher






Enzyklopädisch und visionär erzählt Berge Meere und Giganten die von Krieg und Naturzerstörung geprägte Geschichte der menschlichen Zivilisation bis zum 27. Jahrhundert. Die politische Welt der Zukunft, die Döblin dabei entwirft, ist aufgeteilt in zwei große, totalitäre Machtblöcke, die sich im »Uralischen Krieg« bekämpfen. Höhepunkt der Handlung ist eine Expedition nach Grönland, die neuen Siedlungsraum erschließen soll. Aus isländischen Vulkanen gewonnene Feuermassen bringen den grönländischen Eispanzer zum Schmelzen. Doch unter dem Eis kommen gewaltige Urtiere zum Vorschein, die zu neuem Leben erwachen und die gesamte Menschheit bedrohen. Erst durch biotechnisch erzeugte »Giganten« kann den monströsen Urtieren Einhalt geboten werden. Zu den Überlebenden gehören Siedlergruppen, die an die Stelle der herrschenden Technokratie schließlich ein friedliches Leben in Einklang mit der Natur zu setzen versuchen. »1001 Zukunftsprognosen und Gegenwartsromane sehn neben Berge Meere und Giganten a priori weniggleisig, hausbacken, halt vordöblinisch aus.« Ulrich Holbein, Frankfurter Rundschau
Döblins Debütroman aus dem Jahre 1915 wurde als das erste Meisterwerk expressionistischer Erzählkunst bewundert. Der Roman, der im China des 18. Jahrhunderts spielt und zum ersten Mal ungeheure Menschenmassen agieren lässt, markiert den Beginn der Moderne. Die Geschichte des armen Fischersohnes Wang-lun, der zum Anführer einer pazifistischen Sekte wird, aber schließlich doch zu den Waffen greift, ist eine Parabel auf die Unmöglichkeit einer friedlichen Welt.
Biberkopf hat geschworen, er will anständig sein, und ihr habt gesehen, wie er wochenlang anständig ist, aber das war gewissermaßen nur eine Gnadenfrist. Das Leben findet das auf die Dauer zu fein und stellt ihm hinterlistig ein Bein. Die Geschichte des Transportarbeiters Franz Biberkopf, der, aus der Strafanstalt Berlin-Tegel entlassen, als ehrlicher Mann ins Leben zurückfinden möchte, ist der erste deutsche Großstadtroman von literarischem Rang. Das Berlin der Zwanziger Jahre ist der Schauplatz des Geschehens. Dabei wird die Großstadt selbst zum Gegenspieler des gutmütig-jähzornigen Franz Biberkopf, der dieser verlockenden, aber auch unerbittlichen Welt zu trotzen versucht. Mit Berlin Alexanderplatz vollzog Döblin die radikale Abkehr vom bürgerlich psychologischen Roman. Hier wurde kein Einzelschicksal analysiert. Das kollektive Geschehen, das Allgemeine einer menschlichen Situation erfuhr hier eine gültige dichterische Gestaltung. Der Roman zählt zu den großen Epen unserer Zeit.
Der Germanist und Literaturforscher Walter Muschg kam von der Psychoanalyse her und gewann daraus tiefe und überraschend moderne Einblicke in das unbewusste, mythische Wesen literarischer Texte. Dadurch gelangen ihm neuartige, oft provokative, jedoch stets überzeugende Interpretationen. Mit seinem Essayband Die Zerstörung der deutschen Literatur machte er 1956 Furore, als er als Erster nach 1945 auf die »verbrannten Dichter« des Expressionismus hinwies. Dieser Band versammelt die wichtigsten Essays aus diesem und anderen Werken Muschgs zu »seinen« Autoren Brecht, Döblin, Goethe, Hebel, Kafka, Barlach, Keller, Stifter u. v. a. m."



