Der vom nationalsozialistischen Deutschland entfachte Zweite Weltkrieg setzte Europa in Bewegung: Soldaten und Kriegsgefangene, Emigranten und Flüchtlinge, Deportierte und Zwangsarbeiter wurden aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen. Seit der letzten Phase des Krieges traf das Inferno zunehmend auch die deutsche Bevölkerung. Millionen Deutsche verloren zwischen 1945 und 1950 ihre Heimat. Mathias Beer schildert den Verlauf der Vertreibung, macht deutlich, aufgrund welcher Voraussetzungen sie geschehen konnte und zeigt, welche Folgen die Bevölkerungsverschiebungen für die Nachfolgestaaten des Dritten Reiches hatten. Ein prägnanter und zuverlässiger Überblick für alle, die sich über die wichtigsten Fakten und Hintergründe dieser bis heute heftig umstrittenen Geschichte informieren wollen.
Mathias Beer Reihenfolge der Bücher






- 2024
- 2023
Migration und kulturelles Erbe
Das Beispiel der deutschen Minderheiten in und aus Rumänien
Kulturelles Erbe ist als soziokulturelle Praxis zu verstehen, die aufgrund vielfältiger Austauschprozesse im Laufe der Zeit einem Wandel unterworfen ist. Dementsprechend verändert sich das Kulturerbe stetig. Migrationen tragen in erheblichem Maß zu solchen Veränderungen bei, wie das Beispiel der deutschen Minderheiten in und aus Rumänien zeigt. Ihre fast vollständige Emigration nach 1945 vor allem in die Bundesrepublik wirft die Frage nach der Weiterentwicklung ihres materiellen und immateriellen Erbes im Herkunftsgebiet und Zielgebiet auf. Wer sind die Erben des kulturellen Erbes der deutschen Minderheiten nach ihrem fast vollständigen Verschwinden aus Rumänien und wie wird es tradiert, weiterentwickelt und verändert? Der Band setzt aus transnationaler Perspektive die Migrationsgeschichte der deutschen Minderheiten aus Rumänien nach 1945 und ihr kulturelles Erbe zueinander in Beziehung und greift damit ein Desiderat der Forschung auf.
- 2023
Der politische Umbruch im Donau-Karpatenraum am Ende des 17. Jahrhunderts erweist sich als tiefe Zäsur. Schrittweise verändern sich die Rahmenbedingungen, die im Laufe des 18. Jahrhunderts in der Stadt mehr als auf dem Land zu grundlegenden Veränderungen führen. Alte Diversitäten werden von neuen abgelöst oder konkurriert, was sich bei der Privatsphäre ebenso erkennen lässt wie im öffentlichen Raum. Obwohl in jener Periode die „Europäisierung" voranschreitet, kommt der besagte Schauplatz dennoch nicht aus der Peripherie des allgemeinen Wandels heraus.
- 2021
Im Banater Grenzort Hatzfeld (rum. Jimbolia, serb. Zombolj, ung. Zsombolya) überlappen sich regional- und lokalspezifische Entwicklungsstränge. Das von Professor Reinhard Johler geleitete und multidisziplinär ausgerichtete Team des Tübinger Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde fächert verschiedene Erzählungen des multikulturellen Marktfleckens mit kleinstädtischem Gepräge auf. Die fünf Beiträge thematisieren den schrittweisen bis abrupten Ordnungswandel vom Zeitalter der Ansiedlung des Ortes bis in die Gegenwart: Aufbau und die Einrichtung des Kolonistendorfs Hatzfeld im Jahr 1766, die neuzeitliche lokale Bevölkerungsentwicklung, die interethnischen Beziehungen der Bewohner sowie die staatlichen und ökonomischen Langzeitgeneratoren von ethnischer Diversität, der kulturelle Aufschwung der Kleinstadt und die Herausbildung ihrer Deutungseliten, den Grenzort als Ergebnis territorialer Veränderungen und vielfältiger Migrationsbewegungen. Der Band strebt eine doppelte, text- und bildbasierte Narration des Ordnungswandels auf lokaler und regionaler Ebene an.AutorenverzeichnisMathias Beer (Dr. habil.), Geschäftsführer und wissenschaftlicher Mitarbeiter am IdGL, Forschungsbereich Zeitgeschichte, Lehrbeauftragter an der Universität Tübingen und Visiting Professor an der Universität Sibiu. Forschungsschwerpunkte: Deutsche und südosteuropäische Geschichte der Neuzeit und Zeitgeschichte, Nationalstaat und Minderheitenfragen, Migration, Erinnerungskultur, Geschichte der GeschichtswissenschaftenFata, Márta (Dr. habil.), wissenschaftliche Mitarbeiterin am IdGL, Forschungsbereich Neuere Geschichte, apl. Prof. an der Universität Tübingen. Forschungsschwerpunkte: Historische Migrationsforschung, Transkulturelle Beziehungsgeschichte, KonfessionalisierungReinhard Johler (Prof. Dr.), Leiter des IdGL, Professor am und Direktor des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft, Universität Tübingen. Forschungsschwerpunkte: Diversität in der Habsburgermonarachie, Kulturprozesse in Europa, Volkskunden in Europa und der Erste WeltkriegKarl-Peter Krauss (Dr.), wissenschaftlicher Mitarbeiter am IdGL, Forschungsbereich Demographie/Sozialgeographie. Forschungsschwerpunkte: Historische Demographie, Historische Anthropologie, Migrationsgeschichte, SozialgeographieOlivia Spiridon (Dr.), wissenschaftliche Mitarbeiterin am IdGL, Forschungsbereich Literaturwissenschaft, Lehrbeauftragte an der Universität Tübingen. Forschungsschwerpunkte: Deutschsprachige Literaturen aus dem südöstlichen Europa, Migrationsliteratur, die Donau in Literatur und FilmJosef Wolf (Prof. h.c.), wissenschaftlicher Mitarbeiter am IdGL, Forschungsbereich Historische Siedlungsforschung. Forschungsschwerpunkte: Regionalgeschichte (Banat, Siebenbürgen), Siedlungs- und Kartographiegeschichte
- 2019
Krieg und Zwangsmigrationen stehen in einem wesentlichen Zusammenhang. Auch in den Staaten Südosteuropas existierten zwar schon vor dem Zweiten Weltkrieg Pläne für ethnic bzw. social engineering unter nationalstaatlicher Flagge: Aber erst der Krieg schuf die Rahmenbedingungen, um sie auch umzusetzen. Vertreiben, Verschieben, Ausweisen, Umsiedeln und Austauschen von Minderheiten, also ethnische Säuberungen im großen Stil bis hin zum Genozid, waren die Folge. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes verdeutlichen in ihren Beiträgen den Stellenwert des Krieges als zentrale Voraussetzung, als Motor und Kontext für Gewaltmigrationen. Darüber hinaus werden Planungen und Praxis der Zwangsmigrationen in den einzelnen Staaten zueinander in Beziehung gesetzt sowie Zwangsmigration und Genozid voneinander abgegrenzt. Die Staatsgrenzen übergreifende Perspektive verdeutlicht, dass gerade Südosteuropa ein Hotspot der Zwangsmigrationen im Jahrzehnt zwischen 1940 und 1950 war.
- 2014
Die Macht und Wirkung von Mythen, die mit und als Folge von Migrationen entstanden sind, sowie deren herausragende gesellschaftliche Bedeutung stehen im Mittelpunkt des Bands. In einem chronologischen Längsschnitt vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart werden mit globalen Bezügen, im europäischen Kontext, fokussiert auf die deutsche Geschichte und mit einem dezidierten lokalen Ulmer Bezug Beispiele von Migrationsmythen vorgestellt. Es wird der Entstehung von Mythen im Zusammenhang mit Migrationsprozessen nachgegangen, und es interessieren Funktion und Wirkung solcher Mythen. Die Beiträge fragen somit gleichermaßen nach der Entstehung von spezifischen Geschichtsbildern in Auswanderungs- und Einwanderungsgesellschaften sowie nach deren über Generationen tradierten und modifizierten Ausformungen. Es handelt sich im Wesentlichen um einen historischen Zugang zu einem grundlegenden Thema der Vergangenheit und Gegenwart, der helfen kann, die manchmal aufgeregten gesellschaftlichen Diskussionen zu Aus- und Zuwanderungsfragen zu versachlichen. Diese Publikation ist einerseits Ergebnis eines Symposiums, das im Rahmen des Jubiläumsjahres „Aufbruch von Ulm entlang der Donau“ in Ulm stattgefunden hat. Gleichzeitig schafft das Werk einen Brückenschlag zur neueren Migrationsgeschichte.
- 2014
Baden-Württemberg hat nicht nur eine Zuwanderungsgeschichte, Baden-Württemberg ist eine Zuwanderungsgeschichte. Der Südwesten Deutschlands ist geprägt von unterschiedlichen Zuwanderungsgruppen, die die Gesellschaft seit dem Zweiten Weltkrieg fundamental verändert haben. Zuwanderung hat Baden-Württemberg zu seiner Entstehung, zu seiner wirtschaftlichen Dynamik, zu seiner kulturellen Vielfalt und seiner insgesamt positiven Entwicklung verholfen. In einem Dauerintegrationsprozess haben Altbürger und Zuwanderer Formen des Zusammenlebens gefunden, die das Land geprägt haben. Integration als Daueraufgabe - das verweist gleichermaßen in die Vergangenheit wie in die Zukunft.
- 2014
Migranten nehmen die ihnen jeweils spezifische Art der Ernährung und ihre Art zu essen als Teil ihres kulturellen Gepäcks mit in die neue(n) Heimat(en). In den Lebensmitteln, wie sie sie zubereiten und verzehren, werden Migranten von der aufnehmenden Gesellschaft als Andere erkannt. Zugleich sind die spezifische Nahrungsmittelzubereitung und der gruppenspezifische Konsum von Nahrungsmitteln wesentliche Elemente, über die Migranten ihre alte Heimat in der neuen Umgebung über Generationen bewahren: Mutters Kochtopf wird zur Orientierungshilfe in der Fremde. Das in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft kaum untersuchte Interaktionsfeld von Migration und Ernährung ist Thema dieses Bands. Seine Beiträge fragen nach den vielseitigenhistorischen Bezügen zwischen Migration und Ernährung. Dabei wird von einem weiten Begriff von »Ernährung« ausgegangen, der als Bestandteil der Alltagskultur Lebensmittel, Zubereitung und Küche, Esskultur und die symbolische Bedeutung von Produkten bis hin zu den Absatzformen umfasst. Ein besonderes Interesse gilt den Aspekten des (kulturell)kulinarischen sowie des Wissenstransfers und der identitätsstiftenden Funktion von Nahrungsmitteln und Speisen. Mit Beiträgen von Lars Amenda, Mathias Beer, Sabina Bellofatto, Dittmar Dahlmann, Gregor Feindt, Charlotte E. Haver, Kathleen Loock, Maren Möhring, Margrit Schulte Beerbühl, Sonja Weishaupt, Josef Wolf und Karl-Heinz Wüstner.
- 2013
Politische Strategien nationaler Minderheiten in der Zwischenkriegszeit
- 322 Seiten
- 12 Lesestunden
"Die "Minderheitenfrage" entwickelte sich zu einer Signatur der Zwischenkriegszeit, gerade in Ostmittel- und Südosteuropa. Die Beiträge des Bandes prüfen anhand von Fallstudien insbesondere zu deutschen Minderheiten die Tragfähigkeit des in der Forschung eingeführten Ansatzes der politischen Strategien. Welche Wege und Vorgehensweisen wählten nationale Minderheiten, um ihren Anliegen gegenüber der nationalen Mehrheit zum Durchbruch zu verhelfen?"--Publisher's description from Deutsche Nationalbibliothek
- 2011
Flucht und Vertreibung der Deutschen
- 204 Seiten
- 8 Lesestunden
Der vom nationalsozialistischen Deutschland entfachte Zweite Weltkrieg setzte Europa in Bewegung: Soldaten und Kriegsgefangene, Emigranten und Flüchtlinge, Deportierte und Zwangsarbeiter wurden aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen. Seit der letzten Phase des Krieges traf das Inferno zunehmend auch die deutsche Bevölkerung. Millionen Deutsche verloren zwischen 1945 und 1950 ihre Heimat.§Mathias Beer schildert den Verlauf der Vertreibung, macht deutlich, aufgrund welcher Voraussetzungen sie geschehen konnte und zeigt, welche Folgen die Bevölkerungsverschiebungen für die Nachfolgestaaten des Dritten Reiches hatten. Ein prägnanter und zuverlässiger Überblick für alle, die sich über die wichtigsten Fakten und Hintergründe dieser bis heute heftig umstrittenen Geschichte informieren wollen.