Einst durchstreiften Wölfe weite Teile Europas und Nordamerikas. Heute findet man sie nur noch in entlegenen Landstrichen. Ian McAllister folgt den Spuren der letzten wilden Wölfe im Great Bear Rain Forest an der Westküste Kanadas, wo er sie über Jahre hinweg beobachtet hat. Sein Buch ist eine Hommage an eine der letzten Wildnisse der Erde.
Ian McAllister Bücher
Ian McAllister ist ein führender kanadischer Verfechter des Schutzes von Küstenregenwäldern und Meereswild. Als preisgekrönter Autor und Fotograf hat er zwei Jahrzehnte damit verbracht, die großen Raubtiere an der rauen Nordküste British Columbias zu dokumentieren. Seine Arbeit konzentriert sich auf Räuber-Beute-Beziehungen, inspiriert vom Lachs, entlang des Nordpazifiks. Seine aktuellen Bemühungen konzentrieren sich auf den Schutz dieser fragilen Ökosysteme und deren Dokumentation durch Fotografie und Schrift.


An Kanadas Westküste erstreckt sich zwischen dem nördlichen Ende von Vanccouver Island und der Grenze zu Alaska eine Wildnis von der Größe Belgiens - 400 km bewaldeter Festlandfjorde und Inseln. Es ist das weltweit größte und einzige biologisch noch überwiegend intakte Regenwaldgebiet der gemäßigten Breiten, durchzogen von heute noch etwa 80 ursprünglichen Flußtälern mit 1000 Jahre alten Koniferen, die über 100 Meter hoch stehen. Unter dem Dach der Urwaldriesen lebt eine Vielfalt vom Aussterben bedrohter Tierarten wie der Grizzlybär und der weiße Kermode-Bär, der Wolf und der Puma, der Otter und der Vielfraß. Diese Artengemeinschaft isst abhängig vom Pazifischen Lachs, deren fünf hier lebende Arten durch Flüsse und Bäche hoch in die Berge wandern. Diese unter dem Namen Great Bear Rainforest bekannt gewordene paradiesische Wildnis mit ihrer enormen und global so bedeutsamen Biomasse ist trotz eines 2002 ins Leben gerufenen Moratoriums für bestimmte Flußtäler akut bedroht: Kanadische und internationale Holzkonzerne dringen mit zerstörerischen Kahlschlag-Praktiken tief in das Herz dieser Urwälder ein.