In "Die Semantik des Meeres" wird die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Meer erforscht, wobei verschiedene kulturelle, philosophische und literarische Perspektiven beleuchtet werden. Der Autor analysiert, wie das Meer als Symbol in der Kunst und Literatur fungiert und welche tiefen Bedeutungen es für Identität, Erinnerung und Sehnsucht trägt. Durch eine interdisziplinäre Herangehensweise werden historische Kontexte und moderne Interpretationen miteinander verknüpft, um ein umfassendes Bild der maritimen Semantik zu zeichnen.
Holger Kuße Bücher





Handlung als Wirkung
Perlokutionen und perlokutionäre Interaktion in der russischen Sprach- und Kommunikationsgeschichte
Kommunikation hat Wirkungen: Sie kann unter anderem erfreuen, beleidigen, überzeugen oder abschrecken. Sprechhandlungen mit intendierter Wirkung werden als Perlokutionen bezeichnet. Sie sind überwiegend transaktional, die Rezipientinnen und Rezipienten sind also in unterschiedlicher Intensität am Zustandekommen von beabsichtigten Reaktionen beteiligt. Jede Sprache verfügt über zahlreiche axiologisch positive (z. B. überzeugen, trösten) oder negative (z. B. überreden, aufhetzen) Verben, mit denen der Grad der Transaktionalität und die Aufrichtigkeit kommunikativer Handlungen beurteilt werden. Diese Bewertungen prägen Epochen der Sprach- und Kommunikationsgeschichte - im Russischen gilt das besonders für die Kirchenspaltung im 17. Jahrhundert (Raskol), die höfische Kommunikation im 18. Jahrhundert (Ekaterina II) und die radikale Kommunikationskritik im späten 19. Jahrhundert (Lev Tolstoj). Eine Besonderheit des 20. Jahrhunderts stellt die Entwicklung perlokutionärer Diskurse in Gestalt von Propaganda und Werbung dar, gegen die in den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts in Formen der Ironisierung, Rap, Punk (Pussy Riot) perlokutionäre Gegendiskurse geführt werden.
Was haben ein Laubbaum, ein Stammbaum und ein Segelbaum gemeinsam? Und warum verwechseln wir sie in der Regel nicht, wenn wir von Bäumen sprechen? Wie aus der unterschiedlichen Verwendung sprachlicher Einheiten vielfältige Bedeutungen entstehen und warum Kommunikation trotzdem gelingt, erklären die Autoren dieses Buches. Ihre linguistischen Gespräche sind eine charmante Einführung in die Theorie der semantischen Invarianz. Sie diskutieren grundlegende Fragen der Semantik und Pragmatik auf verschiedenen Ebenen der Bedeutungskonstitution: von der lexikalischen bis zur konzeptuellen und von situativen kommunikativen Bedeutungsvarianten bis hin zu Frames und kulturellen Konzepten. Immer geht es darum, ob semantische Invarianz im Sinne nicht veränderbarer Grundbedeutungen für das kommunikative Verstehen und die kommunikative Bedeutungsvariation vorausgesetzt werden kann (und muss). Mit zahlreichen Beispielen aus dem Deutschen, Russischen und Englischen sowie Abbildungen schlagen sie eine Brücke zwischen Sprachtheorie und Alltag.
Lev Tolstoj und die Sprache der Weisheit
- 159 Seiten
- 6 Lesestunden
Holger Kuße stellt die religiös-moralischen und weisheitlichen Werke Lev Tolstojs und ihre Ausdrucksformen vor. Die Sprache der Weisheit, zu der Lev Tolstoj in seinen letzen Lebensjahren fand, bildet eine eigenständige Welt im Werk des russischen Dichters. Ihr Höhepunkt ist die Sammlung »Der Weg des Lebens« aus dem Todesjahr 1910. Tolstoj war Moralist, der in Gegensätzen dachte wie Wahrheit und Täuschung, Gott und Mensch, Geist und Fleisch, Mann und Frau, Tod und Leben. Er war aber auch Mystiker, der vom Licht Gottes sprach, das in jedem Menschen leuchten will. Das macht ihn zu einem aktuellen provokanten Denker auch für unsere Gegenwart. Holger Kuße stellt Tolstojs Denken in Gegensätzen, die Sprache seiner rigoristischen Moral und die Sprache seiner Weisheit vor sowie eine Auswahl aus »Der Weg des Lebens«.
Karl Mays Friedenswege
Sein Werk zwischen Völkerstereotyp und Pazifismus
Die Bedeutung Karl Mays als pazifistischer Autor und als Schriftsteller, der die Begegnung von Kulturen in allen ihren Konflikten und Chancen in abenteuerlichen bis märchenhaften Geschichten durchspielt, gewinnt gerade in der derzeitigen schlimmen Situation immer mehr an Aktualität. Der Austausch mit Bertha von Suttner, der Friedensnobelpreisträgerin von 1905, Mays Roman Und Friede auf Erden! als ein Art pazifistisches Manifest, die Utopie einer Menschheitskultur ohne Kriege und ohne Grenzen, in die alle Kulturen und Nationen eingehen, soziale Ungerechtigkeit sich gleichsam auflöst und die Geschlechter selbstverständlich gleichberechtigt sind – diese Aspekte seines Friedensdenkens, die vielen gar nicht so präsent sind, werden in dem Buch Karl Mays Friedenswege dargestellt. Namhafte Autoren widmen sich darin anschaulich den pazifistischen Vorstellungen Karl Mays. Mit 55 Schwarzweiß-Abbildungen!