Längsschnittanalyse des deutschen Föderalismus im Nationalstaat Der Föderalismus, dessen Wurzeln bis in das Mittelalter zurückreichen, gehört zu den Grundtatsachen der deutschen Geschichte. Dieses historische Erbe spiegelt sich in der heutigen deutschen Staatlichkeit wider, wie sie im Grundgesetz verankert ist und von Bund, Ländern und Kommunen mit Leben erfüllt wird. Renommierte Historiker, Politologen und Rechtswissenschaftler zeichnen in diesem Band die grundlegenden Entwicklungen der Föderalismusgeschichte in Deutschland seit der Gründung des deutschen Nationalstaats (1871) nach. Sie zeigen dabei die Kontinuitäten und Systembrüche deutscher Staatlichkeit auf - vom Kaiserreich über die Weimarer Republik und den NS-Staat bis hin zur Gegenwart in der Bundesrepublik Deutschland.
Manfred Görtemaker Reihenfolge der Bücher






- 2024
- 2024
Bis zum Mauerbau 1961 verließen rund 2,8 Millionen Menschen die DDR. Danach war Flucht mit Gefahr für Leib und Leben verbunden, eine Übersiedlung in den Westen praktisch nur noch für Rentner möglich. Nach dem Beitritt der DDR zur UNO 1973 und der damit einhergehenden Anerkennung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sowie mit der Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte von Helsinki 1975, aus denen sich ein Recht auf Ausreise ableiten ließ, nahm die Zahl der Ausreiseanträge jedoch stark zu. Von den Behörden wurden sie als »rechtswidrige Ersuchen« eingestuft, da es für dauerhafte Ausreisen unterhalb des Rentenalters in der DDR bis Ende 1988 keine Rechtsgrundlage gab. Die Antragsteller mussten deshalb mit persönlichen und beruflichen Nachteilen rechnen, nicht selten auch mit Repressionen durch die Staatssicherheit.Wie Politik und Justiz der DDR mit »Republikflüchtigen« und Ausreisewilligen umgingen, ist Gegenstand dieses Buches. Auf der Grundlage von mehr als 8.000 Fällen in sieben Kreisen der ehemaligen DDR im heutigen Brandenburg und Thüringen wird darin die Praxis von Flucht und Ausreise von Mitte der 1970er Jahre bis zur Wiedervereinigung 1989/90 untersucht.
- 2024
Als das Bundesministerium der Justiz 1949 seine Arbeit aufnahm, kam es zu ganz erheblichen personellen und politischen Verflechtungen mit dem "Dritten Reich“. Dass Juristen, die eine stark belastete NS-Vergangenheit hatten, in der Behörde Dienst taten, wurde nicht als problematisch empfunden. Dieses grundlegende Werk zeigt, wer alles im Ministerium unterkam und welchen Einfluss das auf die Rechtspraxis hatte – nicht zuletzt bei der Strafverfolgung von NS-Tätern. Die "Rosenburg“ in Bonn war von der Gründung der Bundesrepublik bis 1973 der Sitz des Bundesministeriums der Justiz. 2012 setzte das Ministerium eine Unabhängige Wissenschaftliche Kommission ein, die den Umgang der Behörde mit der NS-Vergangenheit in den Anfangsjahren der Bundesrepublik erforschen sollte. Zu diesem Zweck erhielt die Kommission uneingeschränkten Aktenzugang. Dieses Buch präsentiert ihre Ergebnisse. Zum "Geist der Rosenburg“, so zeigt die Studie, trugen maßgeblich Beamte und Mitarbeiter bei, die zuvor im Reichsjustizministerium, bei Sondergerichten und als Wehrrichter tätig gewesen waren. Ihre Karrieren vor und nach 1945 zeichnet die Kommission ebenso nach wie die Belastungen, die dies für das Ministerium und den Inhalt seiner Politik darstellte. So wird unter anderem gezeigt, welche zentrale Rolle das Ministerium spielte, als 1968 Zehntausende von Strafverfahren gegen NS-Täter eingestellt wurden.
- 2023
Rudolf Hess
Der Stellvertreter
„Welch ein Anblick für die Welt“, notierte Joseph Goebbels, als Rudolf Hess zu seinem mysteriösen Flug nach England aufbrach, um Frieden zu stiften. Wer war dieser rätselhafte Mann, der Hitlers Schatten war, in Nürnberg zu lebenslanger Haft verurteilt wurde und nach seinem Tod zur Ikone der Neonazis wurde? Manfred Görtemaker präsentiert die erste umfassende Biographie, die mit neuen Quellen einen präzisen Einblick in die Führungsebene des NS-Regimes bietet. Der Potsdamer Zeithistoriker hat fast zwanzig Jahre an dieser akribisch recherchierten Biographie gearbeitet. Er wertete rund 4.100 Briefe und 50.000 Blatt Schriftwechsel aus dem Hess-Nachlass im Berner Bundesarchiv aus und erhielt Sondergenehmigungen, um die Papiere von Lord Selkirk of Douglas, dem Sohn des Duke of Hamilton, einzusehen. Das Ergebnis ist ein plastisches Lebensbild des Mannes, der von Anfang an Hitlers treuester Gefolgsmann war und dessen Einfluss als „Stellvertreter des Führers“ unbestritten blieb. Görtemaker gelingt es, Hess’ Briefe und Schriften zu analysieren und bietet eine präzise biographische Rekonstruktion, die exemplarisch zeigt, wie jemand zum Nazi wird.
- 2019
Schwert der Justiz
Das Gerichtsvollzieherwesen in Deutschland von 1800 bis zur Gegenwart
Das Gerichtsvollzieherwesen erlebte in den zurückliegenden 200 Jahren eine wechselhafte Entwicklung. Die Gerichtsvollzieher standen und stehen seit jeher zwischen verschiedenen Polen: zwischen Selbstständigkeit und Abhängigkeit, zwischen Eigenverantwortung und Weisungsgebundenheit, zwischen moderatem Mittlertum und einem rein exekutiven Verständnis des Amtes als »Schwert der Justiz«. Die Beiträge dieses Bandes beschreiben die Geschichte des Gerichtsvollzieherwesens von seinen Anfängen im territorial zersplitterten Deutschland um 1800 bis in die heutige Zeit. Mit Beiträgen von Walter Gietmann, Horst Hesterberg, Kristina Hübener, Wolfgang Rose, Theo Seip, Naghme Zare-Hamedani und Jeremias Weigle.
- 2016
Als das Bundesministerium der Justiz 1949 seine Arbeit aufnahm, kam es zu ganz erheblichen personellen und politischen Verflechtungen mit dem „Dritten Reich“. Dass Juristen, die eine stark belastete NS-Vergangenheit hatten, in der Behörde Dienst taten, wurde nicht als problematisch empfunden. Dieses grundlegende Werk zeigt, wer alles im Ministerium unterkam und welchen Einfluss das auf die Rechtspraxis hatte – nicht zuletzt bei der Strafverfolgung von NS-Tätern. Die “Rosenburg„ in Bonn war von der Gründung der Bundesrepublik bis 1973 der Sitz des Bundesministeriums der Justiz. 2012 setzte das Ministerium eine Unabhängige Wissenschaftliche Kommission ein, die den Umgang der Behörde mit der NS-Vergangenheit in den Anfangsjahren der Bundesrepublik erforschen sollte. Zu diesem Zweck erhielt die Kommission uneingeschränkten Aktenzugang. Dieses Buch präsentiert ihre Ergebnisse. Zum “Geist der Rosenburg", so zeigt die Studie, trugen maßgeblich Beamte und Mitarbeiter bei, die zuvor im Reichsjustizministerium, bei Sondergerichten und als Wehrrichter tätig gewesen waren. Ihre Karrieren vor und nach 1945 zeichnet die Kommission ebenso nach wie die Belastungen, die dies für das Ministerium und den Inhalt seiner Politik darstellte. So wird unter anderem gezeigt, welche zentrale Rolle das Ministerium spielte, als 1968 Zehntausende von Strafverfahren gegen NS-Täter eingestellt wurden.
- 2016
Deutschland und der Westen
Gedanken zum 20. Jahrhundert
Manfred Görtemaker gehört seit vielen Jahren zu den renommiertesten Vertretern der deutschen Geschichtswissenschaft. Sein Urteil wird sowohl in der Fachwelt als auch von einer breiten Leserschaft geschätzt. Aus Anlass seines 65. Geburtstags erscheint der vorliegende Band als Einführung in sein wissenschaftliches und publizistisches Werk. Deutschland und der Westen. Gedanken zum 20. Jahrhundert vereint ausgewählte Aufsätze, Zeitungsartikel und Buchbesprechungen, die Görtemaker im Laufe seines bisherigen Schaffens verfasst hat. Die Texte enthalten aufschlussreiche Antworten auf die sich immer wieder stellende Frage nach dem Verhältnis Deutschlands zum Westen.
- 2016
Die Universität Potsdam hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1991 fest in der deutschen und internationalen Wissenschaftslandschaft etabliert. Der vorliegende Band nimmt neben der jüngeren eigenen Geschichte auch die Vorgängerinstitutionen der Universität an ihren drei Standorten in den Blick: die Juristische Hochschule Potsdam in Golm, die Pädagogische Hochschule »Karl Liebknecht« am Neuen Palais und die Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft in Babelsberg. Ein Gang durch die Architekturgeschichte zeigt zudem die vielschichtige Verflechtung der Universität mit der Kulturlandschaft Potsdams. Schließlich wagt der Band aber auch einen Blick in die Zukunft der Hochschule als größte universitäre Forschungs- und Ausbildungseinrichtung des Landes Brandenburg.
- 2014
Otto Braun
- 208 Seiten
- 8 Lesestunden
Otto Braun war von 1921 bis 1932 mit kurzen Unterbrechungen Ministerpräsident des Freistaates Preußen. Er war sowohl überzeugter sozialer Demokrat als auch Preuße und betrieb eine entschlossene Reformpolitik, die zwar umstritten war, sich aber stets im Rahmen der Legalität bewegte. Die Grenzen dieses Ansatzes wurden am Ende der Weimarer Republik deutlich, als seine Regierung mit dem sogenannten 'Preußenschlag' vom 20. Juli 1932 entmachtet wurde und Braun in Verkennung der neuen machtpolitischen Realitäten vergeblich versuchte, mit legalen Maßnahmen dem illegalen Vorgehen der Reichsregierung entgegenzutreten.
- 2013
Die Rosenburg
Das Bundesministerium der Justiz und die NS-Vergangenheit – eine Bestandsaufnahme
- 373 Seiten
- 14 Lesestunden
The handling of the Nazi past by German government agencies and ministries post-war has garnered significant attention, particularly following the 2010 study “Das Amt,” which examined the German Foreign Office's Nazi connections. This discourse emphasizes institutional and personnel continuity and change, alongside the policy aspects of the early post-war governments. Various federal ministries have initiated independent commissions to investigate their histories, including the Federal Ministry of Justice, which aims to uncover its National Socialist continuities. The articles in this volume explore the transition from the Nazi legal system to the judiciary of the early Federal Republic of Germany, with a particular focus on the Federal Ministry of Justice, located in the Rosenburg in Bonn from 1950 to 1973. Key topics include recruitment and promotion policies, the evolution of the German Constitution after 1948/49, legislative power during the Third Reich and the early Federal Republic, the prosecution of war criminals, and the beginnings of criminal law policy within the Ministry, as well as developments in economic and family law. The “Independent Academic Commission at the Federal Ministry of Justice for the critical study of the national socialist past” held an academic symposium in Berlin on April 26, 2012, where many of the papers in this volume were presented.

