Bernd und Hilla Becher sind die Begründer einer neuen Dokumentarphotographie. Ausgehend von der Düsseldorfer Kunstakademie, an der sie lehren, hat sich ihr Ruhm und der Ruf ihrer Schule inzwischen weltweit verbreitet. Ihre Methode ist die konsequente Verbindung von Kunst und wissenschaftlicher Systematik, die Arbeit in typologischen Reihen und der vergleichende Aspekt. Die Serie wurde in ihren Photographien auch zum ästhetischen Gesetz. Ihre ersten Bestandsaufnahmen verfallender Zweckbauten des frühen Industriezeitalters betitelten Bernd und Hilla Becher Anonyme Skulpturen. Sie begannen im Siegerland, zogen weiter ins Ruhrgebiet und nach Belgien; 1965 dokumentierten sie die Industriedenkmäler Großbritanniens, ab 1968 auch die der USA.
Bernd Becher Bücher






Unsere Becher-Edition, die bereits 13 Bände umfaßt, wächst weiter. Im Rahmen ihrer photographischen Dokumentation industrieller Bauten, die inzwischen international anerkannt und mit Preisen gewürdigt wird, haben Bernd und Hilla Becher in den letzten 40 Jahren ein unschätzbares Archiv an Einzelaufnahmen und typologischen Reihen zusammengetragen. Neben Ansichten ganzer Anlagen spielte das »Portrait« einzelner Objekte, nach Sachgruppen und Konstruktionsarten geordnet, von Anfang an eine herausragende Rolle im Kanon des vergleichenden Sehens. Der neue Band ist den Kühltürmen gewidmet, die seit Ende des 19. Jahrhunderts unübersehbarer Bestandteil von Elektrizitäts- und Stahlwerken sind. Anfangs wurden sie aus wirtschaftlichen Gründen noch aus Holz gebaut, später überwiegen die witterungs- und materialbeständigeren Stahlbetonkonstruktionen, die über 100 m hoch sein können und in ihrer kompakten Monumentalität die umgebende Landschaft weithin sichtbar dominieren. Unser Band enthält 236 Photographien von Kühltürmen in allen Form- und Materialvarianten, die Bernd und Hilla Becher seit den frühen 60er Jahren in den USA, in Frankreich England, Deutschland, Belgien und Holland aufgenommen haben.
Grundformen
- 159 Seiten
- 6 Lesestunden
Die photographische Bestandsaufnahme industrieller Bauten, an der Bernd und Hilla Becher seit mehr als drei Jahrzehnten arbeiten, gehört heute zu den international bedeutsamsten Leistungen auf dem Gebiet der Künstlerischen Sachphotographie
Bernd & Hilla Bechers Typologien, 2003 als Katalog der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen erschienen, ist inzwischen ein Standardwerk unseres Hauses. Es enthält 130 - und damit nahezu alle existierenden - Zusammenstellungen von Einzelphotographien gleicher Gebäudetypen als Tableaus. Insgesamt zwölf Sachgruppen industrieller Bauten, von Wassertürmen über Gasbehälter, Kühltürme, Getreidesilos oder Bergwerke bis zu Fabrikhallen, bereiteten die Bechers in zahlenmäßig unterschiedlich bestückten Typologien auf. Die so verdichtete Fülle des Materials - alles in allem 1528 Aufnahmen - erlaubt ein vergleichendes Sehen und vereinigt in sich wissenschaftliche Systematik und ästhetische Empirie.Den Band mit einem Text von Armin Zweite und einer Werkchronik von Susanne Lange bieten wir im Jubiläumsjahr als broschierte Ausgabe zum Sonderpreis von nur EUR 28,- an.
Auf langen Reisen durch Mittel- und Westeuropa und die Vereinigten Staaten haben Bernd und Hilla Becher seit 1957 eine Fülle von Beispielen des industriellen Bautyps Wassertürme zusammengetragen. Obwohl es sich bei Wassertürmen um sogenannte Zweckbauten handelt, die in der Hierarchie der Baukunst einen deutlich untergeordneten Rang einnehmen, offenbaren die von den Bechers photographierten, zwischen der Jahrhundertwende und heute entstandenen Exemplare eine beispiellose Formenvielfalt, in der sich nationale Stilrichtungen und lokale Traditionen ebenso widerspiegeln wie Phantasie, Temperament und Innovationsfreudigkeit ihrer Erbauer.
![Zeche Zollern 2 [zwei]](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/50372386.jpg)