»Lana Bastašićs Geschichten müssen erzählt werden.« Saša Stanišić, Zeit Online Eine Mutter schickt ihre Tochter in den Supermarkt, um Alkohol zu kaufen. Und ist danach wütend, weil diese die Flasche alleine nicht kaufen konnte. Ein Mädchen bekommt mit, wie das ganze Dorf über den Vater lästert, der sich seit Längerem seltsam verhält. Und ein Sportlehrer schikaniert eine Schülerin, bis er plötzlich auf ihre Hilfe angewiesen ist. In »Mann im Mond« geraten Kinder immer wieder in Situationen, in denen sie schwerwiegende Entscheidungen selbst treffen müssen, weil die Erwachsenen ihren Rollen nicht gerecht werden. Kunstvoll zeigt Lana Bastašić in zwölf Geschichten, wie schnell aus solchen Situationen traumatische Erlebnissen werden können. Oder Momente der Selbstermächtigung. Und erzählt davon auf schonungslose Weise, mal düster und berührend, mal verstörend und poetisch.
Lana Bastašić Reihenfolge der Bücher
Lana Bastašićs Werk befasst sich mit der Komplexität menschlicher Identität und Beziehungen, oft vor dem Hintergrund postkonfliktärer Gesellschaften. Ihr Schreiben zeichnet sich durch scharfe Einblicke in die Charakterpsychologie und einen eindringlichen, evokativen Stil aus, der die Leser in die Tiefen ihrer Emotionen zieht. Durch ihre Erzählungen erforscht Bastašić die feinen Nuancen von kollektivem Gedächtnis und persönlicher Erfahrung und betont die Kraft des Geschichtenerzählens, die Vergangenheit zu verarbeiten und einen Weg nach vorne zu ebnen. Ihre Prosa ist sowohl roh als auch poetisch und spiegelt ein tiefes Verständnis für menschliches Leid und Widerstandsfähigkeit wider.


- 2023
- 2021
Fang den Hasen
Roman
Zwei Freundinnen in einem Opel Astra. Ein Roadtrip in Europas ›Herz der Finsternis‹. Auf der Suche nach etwas, das Hoffnung verdammt nahekommt. Als junge Mädchen waren sie unzertrennlich, obwohl sie gegensätzlicher nicht sein könnten: Lejla, die Schamlose, Unbändige. Sara, die besonnene Tochter des Polizeichefs. Eine besondere Freundschaft, die plötzlich zerfällt wie das Land, in dem sie aufwachsen. 12 Jahre ist es her, als Sara Bosnien für ein besseres Leben verließ. 12 Jahre Funkstille, als ein Anruf sie in die Heimat zurückholt. Es wird kein harmloses Wiedersehen zweier Kindheitsfreundinnen, sondern eine verrückte Reise durch den Balkan nach Wien, immer tiefer hinein in die Abgründe der jugoslawischen Geschichte. »Die Ferrante Bosniens« El País Ausgezeichnet mit dem Literaturpreis der Europäischen Union 2020.