Wie tief drangen die Diktaturen des zwanzigsten Jahrhunderts ins Private ein? Wie stark versuchten neue Ideologien die Familie zu verändern und zu formen? In der groß angelegten Studie der totalitären Systeme Europas zwischen 1900 und 1950 des britischen Historikers Paul Ginsborg steht erstmals die Familie im Mittelpunkt. Paul Ginsborg zeigt an namhaften historischen Beispielen, aber auch am Alltag einfacher Leute, wie politische Theorien und Ideologien versuchten, auch die kleinste Einheit der Gesellschaft zu formen - und teils scheiterten, teils Spuren hinterließen. Dabei spannt er den Bogen von Russland während Revolution und Stalinismus, der Türkei auf dem Weg zur Republik über Italien während des Faschismus und Spanien im Bürgerkrieg hin zu Deutschland im Nationalsozialismus. Mit großer Erzählkraft macht der Autor den Gegensatz sichtbar zwischen neuen Normen und Kodizes einerseits und realem Familienleben andererseits. Ein Standardwerk, das in Italien Sachbuch des Jahres wurde.
Paul Ginsborg Reihenfolge der Bücher






- 2014
- 2011
- 2008
Wie Demokratie leben
Deutsche Erstausgabe
Ausgehend von einem fiktiven Dialog zwischen John Stuart Mill und Karl Marx, stellt sich Ginsborg den notwendigsten Fragen der Demokratie heute. Unsere Demokratien ? so sein Fazit ? müssen dringend reformiert werden. Paul Ginsborg, der Doyen zeitgenössischer italienischer Geschichtsschreibung, analysiert nicht nur ? mit britischem Humor ?, sondern macht auch einen konstruktiven Vorschlag: In seinem Modell der teilnehmenden Demokratie werden lokale politische Praktiken (die ihm aus eigener Erfahrung vertraut sind) mit Verfahren auf der nationalen und supranationalen Ebene verknüpft. Der Krise der Repräsentation und der daraus resultierenden Politikverdrossenheit stellt Ginsborg unorthodoxe Formen der politischen Partizipation der Zivilgesellschaft entgegen.
- 2005