Gerhard Rohlfs Bücher






Es war im Herbste des Jahres 1868, als ich von der preussischen Regierung den Auftrag bekam, die Geschenke, welche der König für den Sultan von Bornu bestimmt hatte, nach Tripolis zu übermitteln, um sie von dort aus mittelst eigener Karavane ins Innere zu befördern. Die mit den letzten Entdeckungsreisen im Innern von Afrika Vertrauten werden sich erinnern, dass König Wilhelm, in Anerkennung der grossen Dienste, welche Sultan Omar von Bornu gegen deutsche Reisende geleistet, beschlossen hatte, diesem dadurch seine Dankbarkeit zu bezeigen, dass er demselben eine Reihe passender Geschenke übermachte. Sultan Omar hatte von der englischen Regierung aus ähnlichem Anlass auch früher schon Geschenke bekommen. Die preussischen bestanden in einem in Berlin gearbeiteten Thron, Zündnadelgewehren, Doppelfernglas, Chronometer, Uhren, Bildern der königlichen Familie, und dazu sollten noch in Tripolis durch Consul Rossi angeschaffte Sachen kommen, als Rosenessenz, ächte Corallen, Seiden-, Tuch- und Sammetstoffe. Die von Berlin aus abgegangenen Sachen sollte ich in Marseille empfangen. Mein Weg führte mich daher über Frankreich, wo ich namentlich meine Ausrüstung zu machen hatte, denn nicht nur hatte ich von Tripolis aus den Abgang der Geschenke einzuleiten, sondern auch die Erlaubniss und Mittel zu einer Reise durch Cyrenaica und die Jupiter-Ammons- Oase erhalten.
Die geographische Beschreibung der Cyrenaica beleuchtet die historischen und kulturellen Grenzen dieser Region, die von verschiedenen Völkern unterschiedlich definiert wurden. Der Text beschreibt das Plateau von Barca, das sich durch seine fruchtbare Erde und beeindruckende geologische Formationen auszeichnet, einschließlich Kalkstein und natürlichen Höhlen. Historische Quellen, wie Theophrast und Carl Ritter, heben die Bedeutung und die lange Besiedlung durch alte Zivilisationen hervor, während die Region in der Neuzeit überraschend unentdeckt blieb.
Land und Volk in Afrika, Berichte aus den Jahren (1865-1870)
- 86 Seiten
- 4 Lesestunden
Die Beschreibung kritisiert die Illusion, dass ein Kaiser durch eine oberflächliche Reise den wahren Zustand einer Kolonie erfassen kann. Historische Beispiele, wie die Reise der Kaiserin Katharina in Süd-Russland, verdeutlichen, dass solche Besuche oft inszeniert sind, um ein positives Bild zu vermitteln. Ähnlich wird die Reise des Kaisers in Algerien thematisiert, wo die lokale Bevölkerung gezielt in Szene gesetzt wurde, um den Eindruck von Wohlstand und Zivilisation zu erwecken. Die Analyse hinterfragt die Authentizität solcher Wahrnehmungen und die Schwierigkeiten, den realen Zustand unter diesen Umständen zu verstehen.
Gerhard Rohlfs, ein bedeutender Reiseschriftsteller und Afrikaforscher, dokumentiert in diesem Werk seine abenteuerliche Reise zur Oase Kufra im Auftrag der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland. Neben der detaillierten Reisebeschreibung bietet das Buch umfassende wissenschaftliche Ergebnisse zur Tier- und Pflanzenwelt sowie meteorologische Beobachtungen. Ergänzt wird die Erzählung durch zahlreiche Tabellen und Karten, die die Expedition anschaulich unterstützen. Der Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahr 1881 ermöglicht einen tiefen Einblick in die Forschung und Erkundung des 19. Jahrhunderts.
Gerhard Rohlfs, ein herausragender Reiseschriftsteller und Afrikaforscher des 19. Jahrhunderts, unternahm zahlreiche Reisen durch verschiedene Länder und dokumentierte seine Erlebnisse in umfassenden Forschungsberichten. Die Reihe veröffentlicht seine detaillierten Schriften und Expeditionen, die Einblicke in seine abenteuerlichen Entdeckungen und die Kulturen, die er erforschte, bieten.
Gerhard Rohlfs war ein bemerkenswerter deutscher Arzt und Forschungsreisender des 19. Jahrhunderts, der für seine spannenden Reiseberichte bekannt wurde. Seine Erlebnisse und Beobachtungen aus verschiedenen Ländern geben faszinierende Einblicke in die Kulturen und Geographien, die er erkundete. Rohlfs' Arbeiten sind nicht nur von wissenschaftlichem Interesse, sondern auch literarisch wertvoll, da sie die Abenteuerlust und den Entdeckergeist seiner Zeit widerspiegeln.
Beiträge zur Entdeckung und Erforschung Africa's
Berichte aus den Jahren 1870-1875
- 92 Seiten
- 4 Lesestunden
Der Durchstich des Isthmus von Suez stellt eine der faszinierendsten Unternehmungen des 19. Jahrhunderts dar, die sowohl Bewunderung als auch Skepsis hervorrief. Während Enthusiasten optimistisch die Fertigstellung innerhalb weniger Jahre propagierten, warnten Gegner vor erheblichen Herausforderungen wie dem Niveauunterschied der Meere, Sandstürmen und finanziellen Engpässen. Diese Kontroversen um den Kanal spiegeln die technischen und wirtschaftlichen Ambitionen der damaligen Zeit wider und zeigen die komplexen Diskussionen über die Realisierbarkeit eines solch monumentalen Projekts.
