Der Band handelt von Hermann Broch im Kontext der österreichischen Moderne seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Im ersten Teil werden Brochs Beziehungen zu anderen Schriftstellern wie Franz Kafka, Hugo von Hofmannsthal und Karl Kraus herausgestellt sowie zur Malerei und Musik. Hier sind es Arnold Schönberg und Alban Berg, deren neuartiges Kompositionsverfahren der Zwölftontechnik ihn faszinierte. In der Malerei ziehen Anton Faistauer und Georg Merkel seine Aufmerksamkeit auf sich. Dargestellt werden außerdem die Folgen der politischen Polarisierung und des Austrofaschismus für das Roman- und Essaywerk Brochs sowie sein literarischer Beitrag zum österreichischen Widerstand. Der zweite Teil geht dem Einfluss des Logischen Empirismus des Wiener Kreises auf Brochs Denken und literarische Schreibweisen nach. Für den radikalen Aufbruch der Philosophie auch im Zeichen einer umfassenden Ideologiekritik stehen Namen wie Rudolf Carnap, Hans Hahn, Karl Menger und Moritz Schlick. Mehr dem Neukantianismus zuzuordnen ist Hans Vaihinger, dessen ausgefeilte Fiktionstheorie dem Schriftsteller verschiedene Anknüpfungspunkte bot. Zudem werden erste Versuche unternommen, die bedeutende Stellung der Mathematik im Werk Brochs zu untersuchen. Hier ragt vor allem sein Privatstudium der bahnbrechenden mengentheoretischen Topologie Felix Hausdorffs heraus.
Paul Michael Lützeler Reihenfolge der Bücher
Paul Michael ist ein Schauspieler von internationalem Rang auf der Bühne, der Leinwand und im Fernsehen. Seine Fernsehkarriere umfasst Hauptrollen in zahlreichen britischen Sitcoms, und er trat auf der Bühne in Stücken auf, die von Shakespeare bis zu klassischen Fantasien reichen. Er ist bekannt für seine vielseitigen Darbietungen und seine Fähigkeit, eine breite Palette von Charakteren zu verkörpern, wodurch er jeder Rolle Tiefe und Authentizität verleiht.


![Deutsche Romane des 20. [zwanzigsten] Jahrhunderts](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/47743111.jpg)



- 2023
- 2021
Hermann Broch und die Menschenrechte
Anti-Versklavung als Ethos der Welt
Hermann Broch wird in den 1930er Jahren in der Konfrontation mit der Versklavungsideologie der totalitaeren Staaten zum Verteidiger von Menschenrecht und Demokratie. Seine politischen Essays sind Dokumente des Widerstands. Sie werden im Kontext des Menschenrechtsdiskurses mit Bezug auf Jacques Maritain, Hannah Arendt, Hans Joas und Samuel Moyn analysiert. Auch seine Romane sind Beiträge zur Human Rights Culture.
- 2019
Gegenwartsliteratur. Ein Germanistisches Jahrbuch /A German Studies Yearbook / 18/2019
Schwerpunkt/Focus: Lyrik
- 2018
Gegenwartsliteratur. Ein Germanistisches Jahrbuch /A German Studies Yearbook / 17/2018
Schwerpunkt/Focus: Emine Sevgi Özdamar
- 2017
Inhaltsverzeichnis/Table of Contents I. Schwerpunkt: Daniel Kehlmann ANDREA ALBRECHT: Im Reich der Logik sind die Toten noch da. Zu Daniel Kehlmanns Geister in Princeton MORITZ BASSLER: Genie erzählen: Zu Daniel Kehlmanns Populärem Realismus FRIEDHELM MARX: Dunkle Geschichten: Daniel Kehlmanns Gespenster INA ULRIKE PAUL: Autorfunktion, Autorfiktion: Schriftstellerfiguren bei Daniel Kehlmann HARTMUT VOLLMER: Erzählerische Inszenierungen rätselhafter Zufallsschicksale: Daniel Kehlmanns Roman F II. Einzelinterpretationen: Ethik und Zeitkritik SUSAN C. ANDERSON: Travel and Return: Christoph Ransmayr's Die Schrecken des Eises und der Finsternis and Atlas eines ängstlichen Mannes BJÖRN MOLL: Europavergiftung: Südsee, Tropen und die Krankheit der Hochkultur in Christian Krachts Imperium BRIGITTE ROSSBACHER: The Legend of Litzy Philby: Barbara Honigmann's Ein Kapitel aus meinem Leben MONIKA SHAFI: Nobody loves a refugee: The Lessons of Jenny Erpenbeck's Novel Gehen, Ging, Gegangen III. Einzelanalysen: Poetologie und Ästhetik ANKE S. BIENDARRA: Die Poetikvorlesungen Juli Zehs und Terézia Moras: Beispiele narrativer und feministischer Ethik JOHANNA CANARIS: das prinzip der schraube: Kathrin Rögglas diskursiver Realismus EWA WOJNO-OWCZARSKA: Mediale Bilder und filmische Narration bei Kathrin Röggla MAREN LICKHARDT: Gerhard Roths Landläufiger Tod und Über Bienen: Zur Poetologie sozialer Insekten SERGE YOWA: Literatur als kulturelles Gedächtnis: Ruth Klügers 'Ghosting' und inter(kon)textuelles Schreiben in weiter leben/Still Alive Rezensionen/Book Reviews Editorische Notiz/Editorial Note
- 2017
Transatlantische Korrespondenz
1934–1938 und 1945–1948
Im Mai 1934 erhält der in Wien lebende Hermann Broch den Brief einer jungen Frau aus Berlin. Bald stellt sich heraus: Die junge Frau ist Jüdin, Lektorin des S. Fischer Verlages und Assistentin von Peter Suhrkamp. Als sie im Herbst 1934 in die USA emigriert, setzt sich die Korrespondenz über den Atlantik hinweg fort (1934–1938): Im Zentrum stehen der Austausch über zeitgenössische Literatur, die Analyse der politischen Geschehnisse und das Thema der Emigration. 1938 entkommt Broch selbst nach New York. Aus der ersten persönlichen Begegnung der Briefpartner entsteht bald ein Vertrauens- und Liebesverhältnis. Von 1945 bis 1948 arbeitet Ruth Norden im Dienst der amerikanischen Besatzungsmacht als Kontrolloffizierin in Berlin, wird Chief of Station des RIAS. Erneut beginnt ein Briefwechsel von Kontinent zu Kontinent, nun aber unter geänderten Vorzeichen: Broch schreibt über die Vorgänge im amerikanischen Exil und will möglichst viel über die Entwicklungen in Deutschland erfahren. Zugleich verstärken sich Todesahnung und Furcht, sein Lebenswerk nicht zu vollenden. Mit den 102 Briefen der Jahre 1934–1938 und 1945–1948 werden zwei entscheidende Phasen in Brochs Biographie besonders anschaulich; sie spiegeln das Leben einer ungewöhnlichen Frau; sie sind das Zeugnis einer leidenschaftlichen Beziehung und ein Dokument der Zeitgeschichte.
- 2017
Der Tod im Exil
Hermann Broch/Annemarie Meier-Graefe. Briefwechsel 1950–51
»Seit langer Zeit empfinde ich so etwas wie Glück, und da kommt das schlechte Gewissen – denn sobald ich an Dich denke und an die Umstände, unter denen Du existierst, habe ich das instinktive, anerzogene oder angeborene Pflichtgefühl, ich hab da zu sein, wo Du bist.« Der Wunsch, wieder bei ihrem Ehemann zu sein, erfüllte sich für Annemarie Meier-Graefe indes nicht. Im Juni 1950 hatte sie das Passagierschiff »Queen Mary« nach Europa genommen. Hermann Broch wollte bald folgen. Zwei Jahre lebte das Ehepaar durch den Atlantik voneinander getrennt, dann stirbt Broch im amerikanischen Exil. Der Tod im Exil ist der bewegende Briefwechsel des in den USA innerlich vereinsamenden Autors Broch mit seiner wesentlich jüngeren Frau, die in Europa ihre Heimat wiederfindet und sich mit viel Energie und Lebensmut eine neue Existenz aufbaut. Nur selten finden die zwei Stimmen zu einem Gleichklang. Ihre Lebenserwartungen und Zukunftspläne erweisen sich als unvereinbar. Mit seinen Sehnsüchten, Befürchtungen, Vorwürfen und Hoffnungen ist dieser Briefwechsel auch ein beeindruckendes Zeitdokument der Jahre 1950/51 – Annemarie Meier-Graefes Berichte aus Frankreich und Deutschland lesen sich wie zeitkritische Feuilletons –, als die Folgen von Krieg und Holocaust noch überall sichtbar waren und in Korea eine neue Weltkrise begann.
- 2015
Die Publizistische Germanistik beschäftigt sich mit der Analyse und Interpretation deutschsprachiger Medien und deren Einfluss auf die Gesellschaft. Sie untersucht, wie Sprache und Stil in verschiedenen Publikationen eingesetzt werden, um Meinungen zu formen und kulturelle Identitäten zu prägen. Zudem werden aktuelle Themen und Trends in der Medienlandschaft beleuchtet, um ein besseres Verständnis für die Rolle der Germanistik in der öffentlichen Diskussion zu vermitteln. Die Verbindung von Theorie und Praxis steht im Mittelpunkt, um die Relevanz der Germanistik in der modernen Medienwelt zu verdeutlichen.
- 2015
Das heutige Europa fußt auf gemeinsamen kulturellen Institutionen und einer kollektiven geschichtlichen Prägung, deren Ursprünge bis in die Antike reichen. Einen Schlüsselmoment stellt auch die Herrschaft Napoleons dar, dessen starke Orientierung an konkreten antiken Leitfiguren Autor Paul Michael Lützeler in „Napoleons caesaristischer Ehrgeiz im Hinblick auf den Europa-Diskurs“ in den Blick nimmt. Von strategischen Handlungsparallelen über den bewussten Einsatz kaiserlicher Machtinsignien beleuchtet er die Funktion des römischen Vorbilds als politische Leitmetapher für die napoleonische Herrschaft und ihre Auswirkungen auf die Genese der europäischen Idee.