Gratisversand in ganz Deutschland!
Bookbot

Alexandre Kojève

    28. April 1902 – 4. Juni 1968

    Alexandre Kojève war ein russisch-französischer Philosoph und Staatsmann. Seine philosophischen Seminare beeinflussten die französische Philosophie des 20. Jahrhunderts maßgeblich, insbesondere durch seine Integration hegelianischer Konzepte in die kontinentale Philosophie. Als Staatsmann in der französischen Regierung war er maßgeblich an der Schaffung der Europäischen Union beteiligt. Kojève pflegte einen lebenslangen philosophischen Dialog mit seinem engen Freund Leo Strauss.

    Tagebuch eines Philosophen
    Zum Problem einer diskreten »Welt«
    Der Begriff der Autorität
    Die konkrete Malerei Kandinskys
    Hegel, eine Vergegenwärtigung seines Denkens
    Überlebensformen
    • Alexandre Kojève soll 1967 in Westberlin, wo er auf seinem Weg von Peking nach Plettenberg einen Zwischenstopp eingelegt hatte, den revoltierenden Studenten auf die Frage „Was tun?“ geantwortet haben, sie sollen Griechisch lernen. So will es die Legende. Doch Legenden, und zunächst als solche fristet Kojève sein dürftiges Nachleben in Deutschland, neigen seit alters dazu, zu verblassen. Hier hilft nur Text: Etwa jene Fußnote, die in der deutschen Ausgabe der Hegeleinführung fehlt. Nachgeliefert wird sie von dem unvergesslichen Jacob Taubes in seinem Aufsatz „Ästhetisierung der Wahrheit im Posthistoire“. Sie stellt ein weiteres Mal die Frage, was aus dem sogenannten Menschen wird am Ende der Geschichte, ein Tier oder womöglich doch ein Snob. Bereits in den 50er Jahren hatte Kojève in zwei Rezensionen für „Critique“ gemutmaßt, welche Wesen eine kommende Gemeinschaft bevölkern könnten: untätige Gauner (le voyou desœuvré) und junge Mädchen (la jeune fille). Bataille war erwartungsgemäß entsetzt. Seine „arbeitslose Negativität“ wollte sich den „Sonntag des Lebens“ bekanntlich auf heiligere Weise vertreiben. Kojève behält das letzte Wort: In einem Interview, das Gilles Lapouge für die „Quinzaine littéraire“ mit dem Philosophen und Staatsbeamten führte. Es erschien im Juli 1968 postum; Kojève war am 4. Juni während eines Vortrags in Brüssel gestorben, wo er auch begraben liegt.

      Überlebensformen
    • Kojèves Buch über Hegel gehört zu den provokativsten wie auch einflußreichsten Interpretationen der Hegelschen Philosophie im 20. Jahrhundert. Als Interpret Hegels versteht sich Kojève gleichzeitig als dessen Anhänger, überzeugt von der Wahrheit der Hegelschen Philosophie, die es in unserer Zeit zu »vergegenwärtigen« gelte.

      Hegel, eine Vergegenwärtigung seines Denkens
    • In dieser frühen Schrift, einem Schlüsseltext, setzt sich Kojève auf unorthodoxe Weise mit der modernen Physik auseinander, insbesondere Zenons Paradoxen, der Mengenlehre, Mathematik und Zeitbegriffen aus der deutschen Phänomenologie (Heidegger). Auf den ersten Blick scheint dieser Diskurs weit entfernt von Kojèves Interesse an Hegel, für das er vor allem bekannt ist. Ganz im Gegenteil stellt die Arbeit zur Physik jedoch eine konzeptuelle Grundlage für seine originelle Hegeldeutung dar. Wie er im Text konstatiert, ist die neue Physik — besonders Quantentheorie und Atomphysik — eine Hegelianische Wissenschaft par excellence: sie ist die erste Physik, die »›für sich‹ das, was sie ›an sich‹ ist.«

      Zum Problem einer diskreten »Welt«
    • Er nannte sich selbst »Sonntagsphilosoph«, schuf eine epochale Hegel-Interpretation, die auf das Werk von Bataille, Breton, Lacan und Derrida ausstrahlte, spionierte wahrscheinlich für den KGB und war Co-Architekt des europäischen Wirtschaftsraums: Kaum ein Denker des 20. Jahrhunderts griff so lustvoll und verschiedentlich in die Geschichte ein wie Alexandre Kojève. Dass schon dem achtzehnjährigen Kojève ein anderes Leben als pure Zumutung erschienen wäre, zeigt sein »Tagebuch eines Philosophen«, das Erinnerungen, Refl exionen und Gedichte des gerade nach Westeuropa aufgebrochenen Studenten versammelt.

      Tagebuch eines Philosophen
    • Introduction to the Reading of Hegel

      • 287 Seiten
      • 11 Lesestunden
      4,1(1528)Abgeben

      This collection of lectures shows the intensity of Kojeve's study and thought and the depth of his insight into Hegel's Phenomenology of Spirit.

      Introduction to the Reading of Hegel
    • Outline of a Phenomenology of Right

      • 512 Seiten
      • 18 Lesestunden
      3,7(3)Abgeben

      Offering a systematic discussion of key themes such as right, justice, law, equality, and autonomy, this work presages our contemporary world of economic globalization and international law. It is also a translation of a work in political philosophy.

      Outline of a Phenomenology of Right
    • The Notion of Authority

      • 224 Seiten
      • 8 Lesestunden
      3,2(5)Abgeben

      In The Notion of Authority, written in the 1940s in Nazi-occupied France, Alexandre Kojève uncovers the conceptual premises of four primary models of authority, examining the practical application of their derivative variations from the Enlightenment to Vichy France. This foundational text, translated here into English for the first time, is the missing piece in any discussion of sovereignty and political authority, worthy of a place alongside the work of Weber, Arendt, Schmitt, Agamben or Dumézil. The Notion of Authority is a short and sophisticated introduction to Kojève’s philosophy of right. It captures its author’s intellectual interests at a time when he was retiring from the career of a professional philosopher and was about to become one of the pioneers of the Common Market and the idea of the European Union.

      The Notion of Authority