Sachliteratur erfreut sich wachsender Beliebtheit, was sich in steigenden Marktanteilen und einem breiteren Angebot zeigt, während neue Erkenntnisse aus der Lernforschung und Didaktik in den Konzepten Einzug halten. Dennoch spiegelt die Forschungslage diese Entwicklung nicht wider. Ein umfassender, systematisch strukturierter Überblick über die Thematik fehlt seit langem. Der vorliegende Band greift dieses Forschungsdesiderat auf, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Teil I behandelt die Grundlagen der Sachbuchentwicklung, das Verhältnis von Bild und Text, Beurteilungskriterien und die Rezeption von Sachliteratur. Teil II widmet sich spezifischen Themen und Sachgebieten, darunter Naturwissenschaften, Technik, Geschichte, biographische Jugendbücher, Sexualaufklärung und Kunstsachbücher. Hier werden auch Sachliteratur in auditiven Medien, im Internet und auf CD-ROM vorgestellt. In Teil III werden konkrete Perspektiven für die Nutzung von Sachliteratur im Unterricht präsentiert. Der Band enthält Beiträge von verschiedenen Autoren, die unterschiedliche Aspekte und Perspektiven beleuchten, um die Bedeutung und Anwendung von Sachliteratur in Bildungskontexten zu verdeutlichen.
Petra Josting Bücher






Das Praxissemester als integraler Bestandteil des Lehramtsstudiums wurde inzwischen in mehreren Bundesländern erfolgreich eingeführt. Die Fachdidaktiken an der Universität Bielefeld haben beschlossen, das Konzept des Forschenden Lernens als Leitkonzept des Praxissemesters zu wählen. Das bedeutet, bereits im Studium eine kritisch-reflexive Grundhaltung im Hinblick auf Unterricht anzubahnen, die im Laufe der Berufstätigkeit ausgebaut und gefestigt werden muss. Zur Berufsprofessionalität dieser neuen Generation von Lehrerinnen und Lehrern gehört dementsprechend die Fähigkeit, sich Techniken des Forschenden Lernens zu bedienen, die in Form von Studienprojekten Anwendung finden.
Klangwelten für Kinder und Jugendliche
Hörmedien in ästhetischer, didaktischer und historischer Perspektive (kjl&m21.X)
Zu den neuen Herausforderungen im Hinblick auf zukunftsfähige Konzepte einer Lehramtsausbildung an Hochschulen gehört die AuseinanderSetzung mit der Agenda 21 und dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung. Dieses Leitbild gilt als Argumentations- und Handlungsrahmen für eine neue globale Entwicklungsperspektive, die ökologische, ökonomische und soziale Aspekte eng miteinander zu verschränken sucht. Zur UmSetzung und Popularisierung eines solchen umfassenden gesellschaftlichen Modernisierungskonzeptes sind Bildungs- und Lernprozesse von entscheidender Bedeutung. Mit diesem Buch werden die Ergebnisse einer empirischen Studie vorgestellt. Diese ging der Frage nach, inwieweit das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung bereits in Lehramtsstudiengängen an nordrhein-westfälischen Hochschulen eingebunden ist. Ferner galt es, fördernde oder hemmende Faktoren hinsichtlich der Implementierung des Aufgabenfeldes einer Bildung für nachhaltige Entwicklung zu ermitteln. Zunächst werden Befunde einer Analyse von Vorlesungsverzeichnissen herausgearbeitet. Anschließend schildern Lehrende unterschiedlicher Fachdisziplinen und Hochschulstandorte ihre Form der Annäherung an den Leitbilddiskurs und skizzieren Möglichkeiten der Problembegegnung und -bearbeitung. Fragen der inhaltlichen Ausrichtung von Lehrveranstaltungen sowie Anstrengungen zur methodischen UmSetzung und didaktischen Gestaltung des Lehr-/Lernarrangements (u. a. Formen eines interdisziplinären und transdisziplinären Handelns, Prozesse sozialer Selbstorganisation) sind dabei zentral. Ein kurzer Blick auf Hochschulen in anderen Bundesländern schließt die Betrachtungen ab.
Salah Naoura
Paderborner Kinderliteraturtage 2022 | Bielefelder Poet in Residence 2022
Salah Naoura gehört seit über 30 Jahren zu den herausragenden und vielfach ausgezeichneten Übersetzer*innen von Kinder- und Jugendliteratur. Bekannte Übersetzungstitel Naouras sind z. B. Die Reise nach Ugri-La-Brek (Tidholm/Tidholm 1990), Irgendwie anders (Cave/Ridell 1994), Millionen (Boyce 2004) und Meisterwerk (Boyce 2006). Sein eigenes Werk umfasst neben Kinderromanen viele Gedichte, Erzählungen, Bilder- und Erstlesebücher. Naouras Markenzeichen sind skurrile Charaktere und Geschichten. Das Themenspektrum ist vielfältig, durchaus ernst, aber stets sind die Geschichten auch komisch und damit sehr unterhaltsam. Immer wieder stoßen wir auf Superheldengeschichten und das ironische Spiel mit diesem Genre: Hugo heißt z. B. der Protagonist in den Erstlesebüchern um Superhugo, Torben Henrik ist der Held im Kinderroman Superflashboy (2018). Die wissenschaftlichen und essayistischen Beiträge des vorliegenden Sammelbandes vermitteln einen Einblick in das schriftstellerische Werk Salah Naouras. Insbesondere durch die Dokumentation konkreter Gespräche und Arbeitsformen während der Veranstaltungen Bielefelder Poet in Residence und Paderborner Kinderliteraturtage wird der Blick auf die Poetologie des Autors gerichtet. Fragen der Rezeption und Wirkung sowie didaktische Perspektiven runden den Band ab.
Anja Tuckermann
Bielefelder Poet in Residence 2017 | Paderborner Kinderliteraturtage 2018
- 406 Seiten
- 15 Lesestunden
Anja Tuckermann spricht in ihren Texten für Jugendliche vieles an, das dringend aus dem Schweigen gehoben werden muss. Von besonderer Bedeutung sind ihre erinnerungskulturell bedeutsamen Romane Muscha (1994), Denk nicht, wir bleiben hier (2005) und Mano (2008), in denen sie sich mit den NS-Verbrechen an den Sinti und Roma befasst. Junge Leser*innen werden von ihr mit gleichaltrigen Protagonist*innen konfrontiert, die in ihrem Alltag mit vielfältigen Problemen zu kämpfen haben, ohne daran zu verzweifeln oder gar zu zerbrechen. Vielmehr weist die Autorin schreibend auf die Selbstverständlichkeit hin, dass Lebenswirklichkeit oft belastet ist, dass es der Handlungsbereitschaft, der Widerständigkeit und des Mutes bedarf. Das breite Inhaltsspektrum von Anja Tuckermanns Romanen, Erzählungen, Theaterstücken und Lyrik verbindet sich mit einem auf ein kooperatives und erfüllendes Miteinander gerichteten problemorientiert-realistischen Schreiben. Der vorliegende Sammelband dokumentiert zum einen konkrete Gespräche und Arbeitsformen, die während des Bielefelder Poet in Residence 2017 und der Paderborner Kinderliteraturtage 2018 stattfanden. Zum anderen bietet er wissenschaftliche und essayistische Beiträge, die in ihrer Gesamtheit einen Überblick über Werk und Poetologie der Autorin vermitteln.
Klaus Kordon
Bielefelder Poet in Residence 2016 | Paderborner Kinderliteraturtage 2017
Klaus Kordon schreibt seit über vierzig Jahren über die Schicksale von Kindern und Jugendlichen, deren Leben von Extrem- oder Mangelsituationen geprägt ist. Ob Krieg, bedrohliche politische Systeme, Elternlosigkeit, Armut, Ausgrenzung oder Krankheit – seine jungen ProtagonistInnen müssen stark bleiben und Engagement zeigen. Kordon ist eng verbunden mit sozialkritisch-realistischer Kinder- und Jugendliteratur und fordert seinen jungen Lesern viel ab. Als Aufklärer und Mahner stattet er sie mit Wissen über oft ungünstige Verhältnisse aus, um sie zu beunruhigen und wachzuhalten. Zudem möchte er die Erinnerung an die von Kriegen und totalitären Systemen belastete deutsche Geschichte wachhalten, aus der man lernen sollte, wie eine gerechtere Welt möglich ist. Für seine vielfach übersetzten Werke, darunter Erzählungen, Romane, Gedichte und Bilderbücher, wurde Kordon mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2016 mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises. Der vorliegende Band versucht, ein Porträt seines umfangreichen und engagierten Werks zu erstellen. Er dokumentiert auch den Bielefelder Poet in Residence 2016, bei dem Kordon vier Tage lang Gast der Universität Bielefeld war, sowie die Paderborner Kinderliteraturtage 2017. Enthalten sind ein E-Mail-Interview mit dem Autor, eine Gesamtbibliografie, ein Überblick über sein jüngeres Werk sowie literaturwissenschaftliche und didaktische Beiträge.
»Zigeuner«-Bilder in Kinder- und Jugendmedien in interdisziplinärer und kulturwissenschaftlicher Perspektive. »Zigeuner«-Figuren und »Zigeuner«-Bilder bevölkern die Kinder- und Jugendliteratur seit ihren Anfängen und sind in all ihren Gattungen vertreten. Eine fundierte Auseinandersetzung mit der Rolle von Kinder- und Jugendmedien im Hinblick auf die Tradierung von »Zigeuner«-Stereotypen ist erst in Ansätzen erfolgt. Eine systematische wissenschaftliche Bestandsaufnahme steht noch aus. Der Band führt diese Fragestellung in interdisziplinärer und kulturwissenschaftlicher Perspektive weiter, sowohl unter historischem Blickwinkel als auch bezogen auf Entwicklungen nach 1945. Aus aktueller Sicht richtet sich der Blick auch auf Wissensbestände in bildungspolitischer und didaktischer Perspektive. Gefragt wird, wie das Wissen über die Geschichte und Gegenwart der Minderheit der Sinti und Roma vor allem hinsichtlich der Dekonstruktion antiziganistischer Stereotype befördert werden kann.
Paul Maar
Bielefelder Poet in Residence 2015 | Paderborner Kinderliteraturtage 2016
- 336 Seiten
- 12 Lesestunden