Das medizinische Lexikon von James, veröffentlicht zwischen 1743 und 1745 in drei Bänden, gilt als eines der bedeutendsten Werke der medizinischen Lexikographie. Die Biographie médicale beschreibt es als das Produkt einer unermeßlichen Gelehrsamkeit, was sich beim Lesen des Werks bestätigt. Es vereint unter zahlreichen Schlagworten die Schriften der bekanntesten Autoren der abendländischen Medizingeschichte, ohne lediglich eine Aufzählung zu sein. Zentrale Begriffe werden ausführlich behandelt, während andere, insbesondere Pflanzen und Arzneimittel, kürzer erklärt werden. Trotz seines gelehrten Charakters berücksichtigt das Werk auch praktische Aspekte, indem es Krankengeschichten einfügt und chirurgische Techniken sowie die Herstellung von Arzneimitteln detailliert beschreibt. Tafeln, größtenteils aus anderen Werken übernommen, dienen der Veranschaulichung. Die hohe Qualität führte zu einer sofortigen französischen Ausgabe. In Frankreich und anderen europäischen Ländern gab es nichts Vergleichbares. Erst das 60-bändige „Dictionaire de médicine“ (1812-1822) verdrängte James' Werk, das jedoch in den 1820er Jahren von A. J. L. Jourdan als wertvolle Lektüre empfohlen wurde. Heute bietet das Lexikon historisch interessierten Lesern eine fundierte Orientierung über die Medizin des 18. Jahrhunderts und einen Überblick über frühere Werke und Auffassungen.
