Published in conjunction with the Documenta 13 exhibition in Kassel, Germany, the Documenta notebook series 100 Notes,100 Thoughts ranges from archival ephemera to conversations and commissioned essays. These notebooks express director Carolyn Christov-Bakargiev's curatorial vision for Documenta 13.
Dorothea von Hantelmann Reihenfolge der Bücher



- 2012
- 2010
Die Ausstellung ist in den letzten Jahrzehnten zu einem der erfolgreichsten kulturellen Ereignisse avanciert. So zumindest scheint es angesichts der Vielzahl neuer Museumsbauten, der globalen Verbreitung sogenannter Biennalen und dem zunehmenden Maß an medialer und diskursiver Aufmerksamkeit, das der bildenden Kunst zuteil wird. Worin aber gründet dieser Erfolg? Welche gesellschaftliche wie kulturelle Bedeutung erfüllt die Ausstellung – historisch und aktuell? Worin liegen ihre ästhetischen und ihre nicht-ästhetischen, etwa rituellen oder gouvernementalen Züge? Eine Sammlung von Essays befasst sich aus philosophischer, soziologischer, künstlerischer und kunsthistorischer Perspektive mit diesem Thema. Die Bedeutsamkeit des Formats der Ausstellung, so die Ausgangsthese, liegt darin, eine Art Ritual zu schaffen. Und zwar ein Ritual, in dem ein spezifisches Set an Werten eingeübt und zur Aufführung gebracht wird: die Instantiierung eines linearen bzw. evolutionären Entwicklungsmodells, die Valorisierung des Individuums, die herausgehobene Bedeutung materieller Objekte und ihr Zirkulieren auf dem Markt. Die Ausstellung erscheint so gesehen als einer der zentralen Orte, an dem diese für westliche demokratische Marktwirtschaften grundlegenden Werte und Parameter zusammengebracht und in ihrem jeweiligen Verhältnis kultiviert werden.
- 2007
How to do things with art
- 223 Seiten
- 8 Lesestunden
Im Anschluss an Austin und Butler stellt Dorothea von Hantelmann die Frage nach der realitätsstiftenden Funktion von Kunstwerken. Sie fasst Performativität als eine in jedem Kunstwerk angelegte Dimension der Wirklichkeitskonstitution auf, die mehr oder minder bewusst in die künstlerische Produktion mit einbezogen werden kann. Was für eine Situation stellt ein Kunstwerk her? Wie situiert es den Betrachter? Welche Konventionen, Ideologien und Bedeutungen prägen die Wahrnehmung eines Kunstwerks im musealen Kontext? Gerade in jenen Konventionen, die das Kunstwerk und den gesellschaftlichen Umgang mit ihm prägen, gründet eine auf Gesellschaft bezogene Handlungsmacht der Kunst. In dieser Prämisse liegt der Kern einer gegenüber den Avantgarden neuartigen Konzeption künstlerischen Handelns: Nicht der Konventionsbruch macht das Kunstwerk gesellschaftlich relevant, sondern durch Konventionen ist es das immer schon. In einer Kombination von kunsthistorischen, sprachtheoretischen und philosophischen Forschungsansätzen untersucht die Autorin, wie Kunstwerke kraft ihrer Einschreibung in Konventionen ›handeln‹. Die Möglichkeiten und Grenzen des gesellschaftlich wirksamen Handelns von Kunstwerken werden dabei anhand von vier künstlerischen Positionen der Gegenwartskunst anschaulich gemacht – James Coleman, Daniel Buren, Tino Sehgal und Jeff Koons.