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Bookbot

Hermann Lübbe

    31. Dezember 1926
    Europa - Souveräne Nationen politisch verbunden
    Der Lebenssinn der Industriegesellschaft
    Zukunft ohne Verheißung?
    Politischer Moralismus
    Im Zug der Zeit
    Der Lebenssinn der Industriegesellschaft
    • 2020

      Mit den zentralen Fragen Europas beschäftigte sich Hermann Lübbe vor 25 Jahren. Er nannte seinen Essay "Abschied vom Superstaat - Vereinigte Staaten von Europa wird es nicht geben". Ergänzt um ein aktuelles Vorwort kann der Text wieder vorgelegt werden: Fragen und Herausforderungen, denen sich Europa stellen muss, sind geblieben. Sie wurden in überraschend vorausschauender Weise behandelt: Die Furcht vor und die Sehnsucht nach dem Superstaat, die Sonderstellung Großbritanniens, Osteuropa, die Währungsfrage, die nationalen Orientierungen, die Forderungen der Minderheiten, Föderalismus und Regionalismus. Die Migrationsfrage war damals kein Problem. Ihr stellt sich der Autor heute in seinem Vorwort. Seine Meinung: "So wenig Einheit wie nötig, so viel Selbständigkeit auch kleiner Einheiten wie möglich."

      Europa - Souveräne Nationen politisch verbunden
    • 2014

      Zivilisationsdynamik

      Ernüchterter Fortschritt politisch und kulturell

      • 607 Seiten
      • 22 Lesestunden

      Religion als rationale Antwort auf die moderne Zivilisation? Die Utopie präsentiert sich heute fast ausschließlich als Schreckensutopie, was positiv zu werten ist. Anstelle von Gewissheiten über politisches Heil, die in vergangenen totalitären Systemen zu grenzenloser Aufopferung führten, stehen heute globale Besorgnisse um grundlegende Lebensbedingungen – Wohlfahrt, soziale Sicherheit, verlässliches Recht und Frieden – im Vordergrund. Diese gemeinsamen Ziele treiben die zivilisatorische Evolution voran, während wir gleichzeitig die Risiken und Folgelasten dieser Entwicklung erleben. Der Grenznutzen des Fortschritts sinkt, was zu realistischeren Zukunftserwartungen führt. Unaufhaltsam sind die Säkularisierungsprozesse mit der modernen Zivilisationsdynamik verbunden, sichtbar in den Konflikten zwischen Emanzipation und fundamentalistischer Reaktion, insbesondere in islamisch geprägten Ländern und auch in der christlichen Welt. Die Prognose wird gewagt, dass die moderne Zivilisation die Religion nicht zum Verschwinden bringt, sondern die Herausforderungen des Lebens, die von der Modernisierung unabhängig sind, an Bedeutung gewinnen. Diese lassen sich rational nur durch Religion beantworten. Themen des Buches umfassen Selbstbestimmung, Ungleichheitsfolgen egalitärer Rechte, Werte und Interessen, sowie die kulturellen Voraussetzungen und Folgen der Säkularisierung.

      Zivilisationsdynamik
    • 2010

      In Beantwortung von Interviewfragen muß man sich kurz fassen. Quintessenzen der Arbeit mehrerer Jahre wollen in drei Sätzen dargeboten werden. Umso schwerer fällt dies, wenn es sich um ein so reiches Lebenswerk handelt, wie das von Hermann Lübbe: einem der großen deutschsprachigen Philosophen, einem liberalen, bürgerlichen Pragmatiker und kritischen Beobachter unserer Kultur. In zehn Interviews stellt Hermann Lübbe sich vor und resümiert die Philosophie seines umfangreichen Œuvres - vom kulturellen und politischen Sinn der Selbsthistorisierung der modernen Zivilisation bis zu den Gründen, die die Zweite Deutsche Demokratie erfolgreich sein ließen, und von der Kritik an den 68er Versuchen, just diese Zweite Deutsche Demokratie zu delegitimieren, bis zur Beschreibung unserer Daseins- und Weltverfassung, die modernisierungsabhängig die neue Präsenz der Religion erzwingen und begünstigen. Dieses kurzweilige Buch zeichnet in markanten Strichen ein höchst lebendiges Portrait: Hermann Lübbe hautnah.

      Hermann Lübbe im Gespräch
    • 2007

      Vom Parteigenossen zum Bundesbürger

      Über beschwiegene und historisierte Vergangenheiten

      waren die Verstrickungen in den Nationalsozialismus unter den Mitbürgern im privaten wie im öffentlichen Zusammenleben nur in Ausnahmefällen ein Thema. Dieses Beschweigen erleichterte politisch die Integration der Vergangenheitsbelasteten in die Bürgerschaft der Bundesrepublik. Gegen diese zuerst 1983 vorgetragene These erhob sich anfangs scharfer Widerspruch. Inzwischen wird sie eher in zustimmender Meinung zitiert. Das passt zu einer historisch-politischen Lage, in der der Nationalsozialismus, statt verdrängt zu sein, vollendet historisiert ist. Es passt zugleich zu einem neuen bürgerlichen Selbstgefühl, das für intellektuelle Wunschbilder einer ganz anderen Republik unempfänglich geworden ist und sich stattdessen reformpolitisch um die Erhaltung der bestehenden Republik sorgt.

      Vom Parteigenossen zum Bundesbürger
    • 2006

      Philosophie in Geschichten

      Über intellektuelle Affirmationen und Negationen in Deutschland

      • 290 Seiten
      • 11 Lesestunden

      Thema des neuen Buchs von Hermann Lübbe sind Philosophien als wirksames Element des öffentlichen kulturellen und politischen Lebens in Deutschland – von Wilhelm von Humboldts Museumsphilosophie bis zu den 'idealistischen' Motiven der Ermordung des Dichters Kotzebue durch einen progressiven Theologiestudenten in nach-napoleonischer Zeit. Wieso vermochte im deutschen Kaiserreich der philosophische und kulturpolitische Streit um den Darwinismus für mehrere Plenarsitzungen das Preußische Abgeordnetenhaus zu beschäftigen? Was hat in der Weimarer Republik die kulturkritischen Exaltationen Oswald Spenglers publizistisch singulär erfolgreich sein lassen? Auch die Geschichte der zweiten deutschen Demokratie lässt sich eindrucksvoll in repräsentativen Philosophien spiegeln – so in der affirmativ wirkenden Geisteswissenschaftstheorie Joachim Ritters einerseits und in den antikapitalistisch motivierten Dauervorbehalten der Kritischen Theorie andererseits.

      Philosophie in Geschichten
    • 2005

      Die Zivilisationsökumene

      Globalisierung kulturell, technisch und politisch

      • 206 Seiten
      • 8 Lesestunden

      Der Ausbreitungserfolg wissenschaftlichen Wissens beruht nicht auf der Tätigkeit von Propheten und Missionaren. Die Wissenschaft kennt keine heiligen Bücher. Sie verlangt von uns Neugier statt Bekehrung und sie empfiehlt sich überdies durch die Lebens-vorzüge ihrer technischen, organisatorischen und kulturellen Nutzung. Zur Attraktivität dieser Lebensvorzüge gehört, dass sie die Werte unserer kulturellen Herkunftswelten gar nicht in Frage stellen. Modernisierungsschübe begünstigen sogar Renaissancen kulturell massgebender Traditionen. Auch für die Religionen gilt das – im Orient wie im Westen, in den USA zum Beispiel. Die ökumenisch, nämlich global gewordene moderne Zivilisation bleibt somit eine Zivilisation der Vielfalt – regional und national, nach Staaten und Religionsgemeinschaften. Nicht immer handelt es sich dabei um eine friedliche Welt, wie uns aggressive Fundamentalismen lehren. Aber die Zwänge der Kooperation, ohne die die Lebensvorzüge der modernen Zivilisation nicht zu haben wären, wachsen. Sogar Demokratisierungszwänge sind wirksam – nicht wegen der unwiderstehlichen Zugkraft westlicher politischer Ideale, vielmehr wegen der Abhängigkeit moderner Wohlfahrt von expandierenden Freiräumen individueller und kollektiver Selbstbestimmung.

      Die Zivilisationsökumene
    • 2004

      Modernisierungsgewinner

      Religion, Geschichtssinn, Direkte Demokratie und Moral

      Kulturkritiker beklagen Säkularisierung, Moralverfall und Erinnerungsverluste, die die demokratische Selbstbestimmung durch Expertenherrschaft gefährden. Diese Klagen sind nicht unbegründet, jedoch sind gegenläufige Tendenzen interessanter. Die Vorzüge der modernen Zivilisation machen Lebensprobleme, die nur religiös beantwortet werden können, drängender. Religion hat auch im Westen als politischer Faktor an Bedeutung gewonnen. Mit zunehmender Freiheit wird Moral wichtiger, und die Folgen misslungener moralischer Selbstbestimmung werden sichtbar. Die Prinzipien der Moral genießen öffentliche Geltung, doch manchmal führt moralisierender Übereifer zu Appellen, wo es an Sachkunde mangelt. Die Dynamik der modernen Zivilisation entfernt uns von unseren Herkunftswelten, wodurch unser Interesse an der Vergangenheit wächst. Historische Kultur blüht fortschrittsabhängig auf, und die Klagen über Erinnerungsverluste spiegeln dies wider. Je moderner wir leben, desto abhängiger werden wir vom Wissen der Fachleute und der Könnerschaft der Experten. Gleichzeitig betonen wir die Selbstbestimmung über die Zwecke, für die Experten tätig sein sollten. Politisch fördern Modernisierungsprozesse die Demokratie und fordern sie sogar heraus, was auch für Institutionen direkter Demokratie gilt.

      Modernisierungsgewinner
    • 2003

      Seit seinem ersten Erscheinen 1965 ist diese Untersuchung der Theorien, die die moderne Gesellschaft als Resultat eines Säkularisierungsprozesses deuten, zu einem begriffsgeschichtlichen Standardwerk geworden. Analysiert werden die wechselnden Funktionen, welche die „Säkularisierung“ als Programm und Parole, als deskriptive Kategorie sozialer Prozesse oder als zivilisationskritisches Deutungsschema der Entstehung der modernen Gesellschaft bis heute erfüllte. „Diese vorzügliche und faszinierende Studie illustriert auf treffliche Art die von Lübbe einleitend exponierte Idee einer philosophischen Begriffsgeschichte. Er zeigt den Ursprung des zunächst wertindifferenten Wortes, als das es die von der Kirche absichtlich und zu ihrem eigenen Nutzen vollzogene Entlassung von Gütern aus ihrem Herrschaftsbereich bezeichnet. Dann verfolgt er die Bedeutungswandlungen, innerhalb derer der nunmehr wertende Ausdruck als „Parole kultureller Emanzipation“, als geschichtswissenschaftlicher und soziologischer, als „kulturprotestantische Theorie“, als Exponent der Krisen-Theorie und sozusagen als kulturphilosophische Diagnose fungiert. Studia Philosophica „Es ist das wichtigste Ergebnis dieser lesenswerten Studie, die verschlungenen Pfade des Begriffs Säkularisation aufgezeigt zu haben. Man wird daher auf diese Untersuchung bei der Frage nach der Säkularisierung nicht mehr verzichten können.“ Orbis Librorum

      Säkularisierung: Geschichte Eines Ideenpolitischen Begriffs
    • 2001

      Willy Brandts Kniefall 1970 vor dem Mahnmal für die Opfer des Warschauer Ghettos ist unvergessen. Die symbolische Geste der Buße beeindruckte in ihrer Eindringlichkeit die ganze Welt. Sie bleibt ohne Vergleich, markiert aber den Beginn einer jungen Tradition öffentlicher Bitten um Entschuldigung: Bill Clinton gesteht vor der Community of Kisowera School ein, dass Amerika auf unrechtmäßige Weise vom Sklavenhandel früherer Tage profitiert habe. Johannes Rau leistet vor der Knesset in Jerusalem Abbitte für die Verbrechen des Nationalsozialismus. Der Papst nimmt das Heilige Jahr zum Anlass, für die Sünden der Kirche während der Kreuzzüge und der Inquisition um Vergebung zu bitten. Hermann Lübbe beschreibt und deutet die Gepflogenheit führender Politiker, die Geschichte gewordenen Untaten der eigenen Nation vor den Nachkommen der Opfer öffentlich zu bekennen - eine Praxis, die sich weltweit zu etablieren beginnt. Der neue Ritus befördert eine neue „Geschichtsmoral“, zwingt zur allseitigen Anerkennung des tatsächlich Geschehenen, was noch zur Zeit des Kalten Krieges undenkbar gewesen wäre. Es zeigt sich, dass jedes Bekenntnis zur Täterschaft der Vorfahren für eine Gemeinschaft ebenso konstitutiv sein kann wie die Erinnerung an die Leiden der Opfer. „P“ Unüberhörbar sind die Worte öffentlicher Bitten um Vergebung dem religiösen Bereich entnommen. Insofern muss die Analyse des neuen Rituals notwendigerweise auch eine Studie der Sprache sein. Wenn der Philosoph Lübbe das gesellschaftspolitische Phänomen öffentlicher Buße untersucht, erweist er sich einmal mehr als Grenzgänger zwischen den Disziplinen - mit scharfer Zunge und scharfem Verstand.

      Ich entschuldige mich