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Bookbot

Stefanie Bielmeier

    30. Juni 1954
    Gemalte Kunstgeschichte
    Inszeniertes Leben
    Die Schriftstellerin
    Polymerisation
    • Polymerisation

      Roman mit Mallarmé-Zeichen von Roland Bothner

      Zeitgenössische deutsche Romane reduzieren die globale Weltläufigkeit – Innenwelt wie Außenwelt – auf das kleinbürgerliche Milieu, dampfen diese auf Paar-Beziehungen ein, beschränken sich auf den Nahbereich von wenigen Metern. Ohne Fernhorizont, ohne Perspektivwechsel. Ein Paar, ein Schulfreund, kein Paar, vier alte Schulfreunde. Ein Mann, von der Freundin verlassen, sucht neue Bekanntschaften, die Freundin kehrt zurück. Zwei Freundinnen, ein Mann. Eine Frau zwischen zwei Männern. Das alles im kleinbürgerlichen Milieu, das sich seit sechzig Jahren nicht verändert. Nur die Konsumartikel ändern sich. Literatur für Literaturhäuser. Der Leser erkennt sich in den Höhen und Tiefen wieder. Alles auch schon einmal erlebt. Was er allerdings hätte erleben sollen, zeigt sich bereits bei Goethe. In den „Wahlverwandtschaften“, seinem folgenreichsten Roman, werden Paar-Beziehungen durchgespielt, allerdings nicht kleinbürgerlich, sondern naturwissenschaftlich. Sentimentalitäten ausgeschlossen. Er beabsichtigt darin, Wissenschaft und Kunst zu versöhnen. Es ist somit an der Zeit, Goethes wissenschaftliches Konstrukt neu in Romanform zu thematisieren. Dies geschieht im Roman „Polymerisation“. Ottilie, Charlotte, Eduard und der Hauptmann heißen hier Iris, Julia, Thomas und Philippe. Die Handlung spielt in den Jahren 1970 bis 1995. Diese Protagonisten reagieren, wie bei Goethe, chemisch miteinander. Was ist das Ergebnis? Bei Goethe verfallen sie den mythischen Mächten. In Stefanie Bielmeiers „Polymerisation“ bemächtigt sich der Mythos der Seelen der Menschen. Was ist das Mythische in der Gegenwart? Das, was die Protagonisten nicht sein lassen können, aber müssten. Sie folgen ihren eingeschriebenen Lebenslinien. Daraus spinnt sich ein Geflecht, das die deutsche Epoche Ende des 20. Jahrhunderts – im Grund-Figur-Austausch – in ihrer Gesamtheit in den Vordergrund treten lässt. Dieser Roman ist keine Ware der Kulturindustrie. Er wendet sich an den gebildeten Leser. Deshalb ist er ungleichzeitig. Er steht quer zur deutschen Literaturproduktion. Er wurzelt, wie frühere Romane Bielmeiers, in der französischen Tradition. Eher Guy de Maupassants Stil verwandt als den deutschen „Übersteigerungen“ ins Groteske. Der Bezug zum „nouveau roman“ wird offen ausgetragen.

      Polymerisation
    • Die Schriftstellerin

      Roman mit dicentischen Legizeichen von Roland Bothner

      „Die Wahrheit ist zumutbar.“ Dieser Satz ist das Programm von Ingeborg Bachmann und hebt sie von ihren Zeitgenossen ab. Während Ernst Jünger und Gottfried Benn die Kunst der „inneren Emigration“ repräsentieren und in der Nachkriegszeit ihr Terrain zurückerobern, bildet die Trümmerliteratur von Heinrich Böll einen Neuanfang, den jüngere Künstler ablehnen. Bachmann, Celan und Henze suchen neue Bezugspunkte in Frankreich, Italien und England. Vor dem Hintergrund zerstörter Sprache und Kultur stellt sich die Frage, wie Kunst in solch einem Umfeld entsteht und welche Rolle sie in einer Zeit spielt, in der die Restauration der Adenauer-Ära vorherrscht. Die zentralen Fragen der fünfziger Jahre drehen sich um die Grundlagen und Tendenzen der Kunst, die sich gegen das Diktum „Nach Auschwitz sei keine Lyrik möglich“ behaupten will. Diese fiktive Schriftsteller-Biographie thematisiert den Aufstieg und Niedergang sowie den Erfolg und Misserfolg dieser Künstlergeneration und beleuchtet das kulturelle Umfeld bis 1970. Die Karriere der „Schriftstellerin“ und ihrer Kollegen verläuft parallel zum deutschen Wiederaufbau und schafft ein eindrucksvolles Bild der frühen Jahre der Bundesrepublik Deutschland.

      Die Schriftstellerin
    • Inszeniertes Leben

      Roman mit Tuschezeichnungen von Roland Bothner

      Schauplatz ist die Universitätsstadt Heidelberg. Die fiktiven Akteure entstammen dem akademischen Milieu. Dennoch handelt es sich um keinen Campus-Roman, sondern um einen Gesellschaftsroman in bester französischer Tradition (Stendhal, Flaubert, Maupassant). Der Roman unterläuft die gängige Erwartung. Wohl sind die Protagonisten nicht ohne Universität zu denken, das wahre Leben spielt sich aber nicht auf dem Campus ab. Die Stadt dient als Kristallisationspunkt. Daraus resultiert eine Erlebniswirklichkeit, die aus Erfolgsstrategien, Ängsten und Befürchtungen, Erwartungen, Enttäuschungen und Hoffnungen besteht. Diese Erlebniswirklichkeit bildet das Leben und den Bewusstseinszustand des neuen 21. Jahrhunderts ab, ein glänzendes sozialpsychologisches Portrait.

      Inszeniertes Leben