Ethik und Vernunft
Schopenhauer in unserer Zeit






Schopenhauer in unserer Zeit
Kann Kunst die Welt verändert? Arthur Schopenhauer und sein eigensinniger Meisterschüler Friedrich Nietzsche haben im 19. Jahrhundert eine Artistenphilosophie entworfen, die bereits im 20. Jahrhundert Schriftsteller und Künstler fasziniert hat, nun aber erst am Übergang zum 21. Jahrhundert voll wirksam wird. Dieser Band der Schopenhauer-Studien beschäftigt sich erstmals mit dem spannungsreichen Verhältnis Schopenhauer-Nietzsche und ihren ästhetischen Weltbildern in Kunst und Literatur.
Das falsche Leben kann nicht überlebt werden. Daher antwortet authentisches Philosophieren heute auf die ökologische Krise. Der in New York lehrende deutsche Philosoph Wolfgang Schirmacher entdeckt am Ende der abendländischen Metaphysik den bisher verborgenen Horizont unserer Lebenswelt: das Ereignis Technik. Seine phänomenologische Analyse der Zerstörung unserer Welt beginnt, wo der späte Heidegger endet. Ein verändertes Weltverhalten ermöglicht eine neue Existenz: den Techniker Mensch. Schirmachers radikale Umdeutung des Sinnes von Technik hat die internationale Debatte in der Technikphilosophie, dieser jüngsten Richtung der Gegenwartsphilosophie, entscheidend beeinflusst. Der Text seiner bahnbrechenden Studie „Ereignis Technik“ ist bisher für die öffentliche Diskussion nicht zugänglich gewesen.
Martin Heideggers Verhältnis zur Politik wird heute weltweit diskutiert. Dabei wird Heideggers Philosophie aus der Phase von „Sein und Zeit“ von der Kritik weitgehend verschont, aber die gleichzeitig einsetzende Zeitkritik, die in der Spätphilosophie ihren Höhepunkt erreichte, heftig attackiert. Die namhaften Autoren aus dem In- und Ausland, die zu diesem Sammelband beigetragen haben, nehmen Heideggers Zeitkritik als Anstoß eines Philosophierens „nach Heidegger“ ernst. In fruchtbarer Distanz zu Heidegger werden aktuelle Möglichkeiten einer alternativen Technikphilosophie und der ökologischen Politik ebenso erörtert wie das Sprachverständnis der Postmoderne und die Herausforderung des „wilden Denkens“ in Kunst und Psychoanalyse.