Der Band gibt einen Überblick über 200 Jahre Lichtenberg-Forschung. Von den ersten Nachrufen um 1800 bis zu den neuesten Fachartikeln wird nachgezeichnet, wie man Lichtenberg beurteilte und einordnete. Hierbei werden seine Biographie sowie seine literarischen und fachwissenschaftlichen Leistungen im Umfeld seiner Epoche berücksichtigt.
Rainer Baasner Bücher






Ohne Kenntnis der Literatur der Aufklärung ist kein angemessenes Verständnis der Literaturgeschichte möglich. Diese Einführung verbleibt aber in der Argumentation nicht innerhalb der Epoche der Aufklärung, sondern bemüht sich um Abgrenzungen und Weiterführungen zum Barock, Sturm und Drang und zur Klassik. Die ausführliche kulturwissenschaftliche Darstellung stützt sich auf historische Hintergründe zum gesellschaftlichen Leben, zum Schulunterricht, zum Wissensbetrieb und zu Geschlechterfragen. Baasner führt auch in die Mediengeschichte der Aufklärung ein. Medienhistorische Grundlagen für die Entwicklung der Literatur werden dargestellt, statistische Daten zur Lektüreentwicklung gegeben, Gebrauchsformen der Literatur (Brief, Lexika, Journale) als Medienformate beschrieben. Am Beispiel wichtiger Autoren wird die Vielfalt der Standpunkte und Lebensentwürfe dokumentiert. Musterinterpretationen u. a. zu Lessings ›Emilia Galotti‹, Hallers ›Die Alpen‹ oder Gellerts ›Leben der schwedischen Gräfin von G***‹ runden den Überblick ab.
Die individuelle private Briefkommunikation unterliegt im 19. Jahrhundert ähnlich strengen Konventionen wie die mündliche Konversation. Als wichtigstes Kommunikationsmedium neben dem unmittelbaren Gespräch hat der Brief Einfluß auf fast alle Lebensbereiche. Seine Reglementierung erzwingt einerseits die Anpassung der Briefstile und der Schreibhäufigkeit, fordert aber zugleich zu eigenwilligen Abweichungen geradezu heraus. Neben einer üblichen monotonen Redundanz entstehen so aussagekräftige, subjektiv geprägte Briefwechsel. In den Fallstudien des Sammelbandes treten unter anderem die Kommunikationsstrukturen, das Rollenverhalten der Korrespondenten sowie ihre Selbst- und Fremdstilisierung variantenreich hervor. Thematisch beziehen sich die meisten der behandelten Briefwechsel auf Literarisches; weiterhin kommen auch andere intellektuelle Lebensformen des Jahrhunderts zur Geltung.
Methoden und Modelle der Literaturwissenschaft
Eine Einführung
Methodologische Grundkenntnisse sind heute für jedes literaturwissenschaftliche Studium unerläßlich. Diese Einführung fasst konzeptionelle Grundlagen und theoretische Hauptströmungen der Germanistik übersichtlich zusammen. Mit seiner allgemeinverständlichen Darstellungsweise richtet sich das Buch vor allem an Studierende dieses Fachs und an kulturwissenschaftlich Interessierte, dient jedoch ebenso als Nachschlagewerk z. B. in der Examensvorbereitung. Schwerpunkte - Allgemeine Einführung: Grundbegriffe - Auf dem Weg zum Fach: 1800 - 1880 - Marxismus-Leninismus / Literaturwissenschaft der DDR - Wissenschaftliche Wende: 1965 ff. - Strukturalistische Ansätze - Diskursanalyse - Literaturpsychologie / Psychoanalytische Literaturwissenschaft - Feministische Literaturwissenschaft / Gender-Forschung - Rezeptionsforschung - Kritische Theorie in der Literaturwissenschaft - Sozialgeschichte der Literatur - Literatursoziologie - New Historicism - Auswahlbibliographie
Die Buchreihe Frühe Neuzeit – begründet 1987 von Jörg Jochen Berns, Gotthard Frühsorge, Klaus Garber, Wilhelm Kühlmann und Jan-Dirk Müller – dient der Grundlagenforschung in Editionen, Monographien und Sammelbänden. Dabei strebt sie nicht die großräumige Überschau an, die vorschnelle Synthese oder prätentiöse Konstruktion, sondern nimmt den Umweg über die Arbeit am Detail und die Erkundung verschütteter Traditionszusammenhänge.
Das Lob der Sternkunst
Astronomie in der deutschen Aufklärung
Literaturkritik. Geschichte, Theorie, Praxis
- 271 Seiten
- 10 Lesestunden
Geschichte -Theorie - Praxis „Schlagt ihn tot den Hund! Es ist ein Rezensent“, schrieb der junge Goethe in einem bösen Gedicht. „Wer nicht schreiben kann, rezensiert“, erklärte Ludwig Börne verächtlich. Und Peter Handke portraitierte seinen Feind Reich-Ranicki in einem Roman als mordlustige Dogge. Phantasien vom „Tod eines Kritikers“, mit denen Martin Walser unlängst für Diskussionen sorgte, begleiten die Literaturkritik, seit es sie gibt. Und bis heute vergeht kaum ein Jahr, in dem nicht ihre Krise beschworen wird. Die Literaturkritik hat dies alles überlebt. Was man über ihre unterschätzte Bedeutung für die Literaturgeschichte seit der Aufklärung und für das literarische Leben der Gegenwart wissen und im Umgang mit ihr beachten sollte, steht in diesem Buch. Es richtet sich nicht nur an Literaturwissenschaftler, sondern an alle Leser von Literaturkritiken - und auch an jene, die sie schreiben.