Alain gestaltet Erzählungen, die sich mit existenziellen Themen und menschlicher Psychologie auseinandersetzen und dabei einen minimalistischen und introspektiven Schreibstil anwenden. Seine Werke zeichnen sich oft durch tiefgründige Reflexionen über den Sinn des Lebens, zwischenmenschliche Beziehungen und die Suche nach dem Selbst aus. Leser schätzen seine Fähigkeit, in das Innenleben von Charakteren einzudringen und universelle menschliche Wahrheiten durch scheinbar alltägliche Umstände aufzudecken. Seine Prosa wird für ihre Präzision und emotionale Resonanz gelobt.
In diesem Roman von Alain Claude Sulzer werden existenzielle Fragen über Freundschaft, (Homo-)Sexualität und Kunst anhand der Lebensgeschichten zweier Männer untersucht. Während einer als Künstler nach New York strebt, kehrt der andere nach Jahren zurück und entdeckt die faszinierenden Werke seines verstorbenen Freundes, die nun gefeiert werden.
Im Jahr 1911 kauft der italienische Graf Emilio Galli ein halbverfallenes Schloss in der Schweiz, das nach zwei Jahren Renovierung in Pracht erstrahlt. Es wird zum Altersitz des Grafen und seiner auserwählten Freunde aus Europa, bis 1918 die Idylle mit der Rückkehr von Gallis Neffen Flavio aus dem Ersten Weltkrieg endet.
„Dies ist ein Roman, den der gemeine Leser atemlos verschlingen wird, während das literarische Trüffelschwein sich an mancherlei Trouvaillen delektieren kann.“ Die Welt
Alain Claude Sulzers virtuoser Roman über einen großen Filmstar in der Einsamkeit des Exils und die Wirren der europäischen Katastrophe. Lionel Kupfer, allseits umschwärmter Filmstar der frühen Dreißigerjahre, ist ins Hotel Waldhaus in Sils Maria gereist, um sich auf seine nächste Rolle vorzubereiten. Doch die Ereignisse überschlagen sich. Kupfer sieht sich mit der Tatsache konfrontiert, dass er als Jude in Deutschland unerwünscht ist. Der Vertrag für seinen nächsten Film wird aufgelöst. Die schlechte Nachricht überbringt ihm ausgerechnet Eduard, sein Liebhaber, dessen gefährliche Nähe zu den neuen Machthabern immer offenkundiger wird. Lionel Kupfer ist gezwungen, zu emigrieren. Doch muss er nicht nur Eduard verlassen, sondern auch einen jungen Schweizer Postbeamten namens Walter, der sich ins Hotel eingeschmuggelt hat, in der Hoffnung, dem von ihm verehrten Filmstar leibhaftig zu begegnen. Er kommt ihm dabei näher, als er je zu hoffen wagte. Wir folgen nicht nur Lionel ins Exil nach New York, wo er als Schauspieler nicht richtig Fuß fassen kann, sondern auch dem zwielichtigen Kunsthändler Eduard und dem jungen Postbeamten aus Sils. Innerhalb einer Zeitspanne von fünfzig Jahren begegnen wir Menschen unterschiedlicher Herkunft, deren Wege sich kreuzen, die sich manchmal für wenige Tage sehr nahekommen, um dann wieder auseinandergerissen zu werden. Doch obwohl sie sich aus den Augen verlieren, vergessen sie einander nicht.
Leo Heger, ein junger Flüchtling aus Osteuropa, kommt Ende der 60er Jahre in die Schweiz. In seiner neuen Heimat kennt er niemand und er versteht nicht mehr als ein paar Alltagsfloskeln. Halt und Wärme findet er bei der 34jährigen Martha, seiner Deutschlehrerin, die sich von Leo aus der Trostlosigkeit ihrer Ehe entführen läßt, bis Leo in die USA weiterzieht und sie mit seinem ungeborenen Sohn zurückläßt. Alain Claude Sulzer, der Autor von Ein perfekter Kellner und Spezialist in Sachen Liebesverrat, erzählt in Privatstunden die Geschichte von Leo und Martha, eine Geschichte von Einsamkeit und Fremdsein und von Augenblicken der Erfüllung in einer heimlichen Liebe, die nicht gelebt werden kann.
Wer zur falschen Zeit den Falschen liebt … Es ist die Uhr am Handgelenk seines Vaters, die ihn aus unerfindlichen Gründen plötzlich interessiert. Siebzehn Jahre lang hatte das Foto, auf dem der Vater sie trägt, wenig beachtet im Regal in seinem Zimmer gestanden. Gekannt hatte er seinen Erzeuger nicht, die Mutter hatte ungern von ihm erzählt. Doch jetzt, mit siebzehn, erwacht seine Neugier. Es ist das Bild eines professionellen Fotografen, die Uhr aber steht auf Viertel nach sieben. Welcher Berufsfotograf macht zu solch einer Zeit Bilder? Der Erzähler beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. Auf der Rückseite des Porträts findet er eine Pariser Adresse – und stellt mit Erstaunen fest, dass der Fotograf sein mysteriöser Patenonkel ist, der sich seit der Taufe nie mehr gemeldet hat. Ohne die Mutter oder den Stiefvater in seine Pläne einzuweihen, hebt er all sein Geld ab, hinterlässt einen knappen Abschiedsbrief und reist nach Paris. Dort gerät er auf die Spur der wahren Geschichte seines Vaters. Einer Geschichte, die den Boden unter seinen Füßen zum Wanken bringt. Mit großer Dezenz und dennoch mit der Wucht einer griechischen Tragödie entfaltet Alain Claude Sulzer in seinem Roman die Geschichte eines Mannes, der an sich selbst und an den Zeitumständen, in denen er lebt, scheitert. Die Geschichte eines Mannes, der erkennen muss, dass die Heirat mit seiner Frau, die ihm selbst lange wie die Rettung schien, ein Fehler war. Und dass er sie betrügen und hintergehen muss, um die wahre Liebe seines Lebens zu leben.
Anrührend, urkomisch und abgründig traurig beschreibt Alain Claude Sulzer eine normale Jugend in einem Vorort. In einem Erinnerungsmosaik der 60er- und 70er-Jahre stehen Nostalgie und stilles Grauen nah beieinander. Der Schauplatz ist Riehen, ein Vorort von Basel, wo das Leben von zugezogenen Gardinen geprägt ist, in dem Scheidungen unbekannt sind und Frauen am Steuer für Aufsehen sorgen. Sulzer wächst als einer von drei Söhnen einer französischsprachigen Mutter auf, die kaum Deutsch spricht, und eines Vaters, dessen Stolz ein avantgardistisches Haus ist, das in einer Architekturzeitschrift gefeiert wird – trotz der undichten Flachdächer und der unzufriedenen Familie.
In kurzen Erinnerungsblitzen schildert Sulzer seine Jugend, geprägt von komischen und scharfsinnigen Beobachtungen. Er erzählt von seinem Ballettunterricht, wo er als einer der wenigen Jungen bald ausgeschlossen wird, als Gerüchte über den Choreografen aufkommen; von Fräulein Zihlmann, die sich von Alains Vater zur Arbeit mitnehmen lässt und von der Mutter mit stillem Hass verfolgt wird; und von Ausflügen in die zwielichtige Welt des Theaters sowie einer gescheiterten Flucht nach Paris. Sulzers Erinnerungen sind hinreißend und bieten einen Blick auf die skurrilen Aspekte seiner Kindheit.
»Sie war doch nicht Carmen. Sie spielte sie nur. Aber jetzt, jetzt war sie’s wohl doch.« Die Opernsängerin Anna Sutter, deren berühmteste Rolle die »Carmen« ist, wird von einem verschmähten Liebhaber getötet, der richtet sich gleich darauf selbst, während der wirkliche Liebhaber Zeuge der Tat wird. Wüste Erfindung? Nein, Alain Claude Sulzers Novelle beruht auf einer wahren Begebenheit. Er hat dieses Drama recherchiert und um einige Vermutungen erweitert. Entstanden ist eine »novellistische Faction-Prosa von großem erzählerischem Raffinement« ( Frankfurter Allgemeine Zeitung ), »ein Stück Verführung eines glänzenden Erzählers« ( Saarbrücker Zeitung ).
Vom Wagnis, gesehen zu werden. Ein Roman über einen, der sich gegen den Wandel der Zeiten auflehnt und dabei ins Wanken gerät. Zwei Tage sind sie hinter Papier versteckt, dann werden die sieben großen Schaufenster feierlich enthüllt – und lassen die Waren des alteingesessenen Quatre Saisons in neuem Glanz erstrahlen. Für diese Momente lebt und arbeitet Schaufensterdekorateur Stettler, und das schon mehrere Jahrzehnte. Nun, mit knapp sechzig, wird ihm überraschend ein jüngerer Kollege zur Seite gestellt – ein Rivale, ein avisierter Nachfolger, ein Feind! Stettlers Welt beginnt zu bröckeln. Es ist das Jahr 1968, und es bröckelt auch sonst alles, die jungen Leute tragen Bluejeans und wissen nicht mehr, was sich gehört. Am Münsterturm hängt auf einmal eine Vietcong-Fahne. Stettler ist entsetzt. Immer mehr fühlt er sich bedroht, spioniert dem Rivalen sogar nach, sinnt auf Rache. Es ist auch ein zähes Ringen mit der Zeit und mit dem Alter, bei dem Stettler nur verlieren kann. Allein mit einer von ihm bewunderten Radiopianistin, Lotte Zerbst, wechselt er Briefe und fühlt sich nicht so verloren. Er hofft sogar auf eine Begegnung …
Paris im 19. Jahrhundert: Die Brüder Goncourt beobachten alle, die in Frankreich Rang und Namen haben. Aber sie übersehen das Drama im eigenen Haus. Jules und Edmond de Goncourt teilen alles: das Haus, die Gedanken, die Arbeit, die Geliebte. Zu zweit besuchen sie Flaubert und Zola, gehen in Ausstellungen und Restaurants mit Freunden und Bekannten. Und danach lästern sie über alle, die sie getroffen haben, in einem geheimen Tagebuch, das sie gemeinsam führen. Sie werden berühmt-berüchtigt für ihren Blick, dem angeblich nichts entgeht, und ihre spitze Feder, die alles notiert. Nur das Schicksal von Rose, ihrer Haushälterin, bleibt ihnen fremd … Alain Claude Sulzers großartiges Zeit- und Sittengemälde über das Paris des 19. Jahrhunderts hat die Presse begeistert, in Deutschland, Österreich und der Schweiz. »Wie elegant Sulzer erzählt, wie souverän er seinerseits das Leben der Brüder beobachtet, das ist von großer Meisterschaft, sehr heutig und doch mit der Raffinesse und Feinheit alter Meister. […] Ein intelligentes, unterhaltendes und ganz besonderes Buch.« Elke Heidenreich