Albert Renger Patzsch Bücher






Albert Renger-Patzschs Porträt einer Parklandschaft entstand 1928 im Auftrag der Hamburger Bankierfamilie Warburg. Die Serie von 60 Fotografien, hier erstmals geschlossen zu sehen, zeigt den bekannten Fotografen der Neuen Sachlichkeit von einer überraschenden Seite. An einem schönen Sommertag im September durchstreifte Renger-Patzsch mit seiner Kamera die weitläufigen Parkanlagen an dem Elbhang in Hamburg-Blankenese. Bewegung kommt in die Landschaft: Von den Villen oben am Hang führt der Weg zu den Pflanzen und Früchten in den Gewächshäusern, die Renger-Patzsch mit der für ihn typischen Exaktheit erfasst. Der Betrachter folgt ihm auf den Wegen durch den Park zu stimmungsvollen Ausblicken über die Elbe bis in den römischen Garten mit seinen Rosenbeeten, Seerosenbecken und markant geschnittenen Hecken. Oliver Breitfeld und Virginia A. Heckert beleuchten in ihren Essays besonders den Hintergrund des Auftrags und rekonstruieren ein spannendes Stück der Hamburger Kulturgeschichte. Der Kunsthistoriker Aby Warburg, der spätere Direktor der Hamburger Kunsthalle Carl Georg Heise und weitere Mitglieder der Familie Warburg engagieren sich für den Fotografen, der 1928 mit seinem Buch „Die Welt ist schön“ großen Erfolg haben wird.
„Die Ruhrgebietsfotografien“ vereint Klassiker und bisher unveröffentlichte Aufnahmen eines der wichtigsten Fotografen der Neuen Sachlichkeit, der für die Fotografie des Ruhrgebiets stilbildend geworden ist. Der Katalog zeigt das vielseitige Werk von Renger-Patzsch, das im Ruhrgebiet entstanden ist. Mit etwa 70 Fotografien wird sein größtes freies Projekt, die „Ruhrgebietslandschaften“ aus den Jahren 1927 bis 1935, vorgestellt. Die Aufnahmen stehen für die Entdeckung der Industrielandschaft als künstlerisches Bildmotiv. Ergänzt werden sie durch 130 überwiegend unbekannte Auftragsfotografien aus den 1920er bis 1960er Jahren. Sie reichen von Architektur- und Porträtbildern bis hin zu Objekt- und Industrieaufnahmen. Sowohl die freien als auch die angewandten fotografischen Arbeiten zeichnen sich durch ihre hohe handwerkliche und ästhetische Qualität aus.
Das Buch »Der Blick der Sachlichkeit« veranschaulicht anhand von drei Autorenpositionen und am Beispiel des UNESCOWelterbes Zollverein, inwieweit sich der sachliche Blick der Fotografie und damit ihre Rezeption von der Industriearchitektur zur Industriekultur über die Jahrzehnte gewandelt hat. Neben der bildästhetischen Analyse der Architekturareale (1926–1935) finden zunehmend auch Aspekte der untergehenden Arbeitswelt (1986) und der Nachnutzung (2016) das Interesse der Fotografen. Der Strukturwandel wird Thema der »fotokünstlerischen« Auseinandersetzung.
Die Freude am Gegenstand. Gesammelte Aufsätze zur Photographie
- 328 Seiten
- 12 Lesestunden
Wie kaum ein zweiter Photograph seiner Zeit hat Albert Renger-Patzsch die Bildsprache des 20. Jahrhunderts geprägt. Renger fand für die technische Moderne Bilder, die nicht zuletzt aufgrund ihrer strengen Kompositionen zu regelrechten Emblemen der Gegenwart wurden. Rengers Aufsätze aus über vier Jahrzehnten begleiten und ergänzen seine epochalen photographischen Arbeiten. Dabei widmen sie sich höchst unterschiedlichen Fragen: ob Photographie Kunst sein könne, wie man am besten Ersatzteile photographiert, ob die Photographie einen Typus wiedergeben könne oder welche Verantwortung der Photograph habe. Neben sämtlichen zu Lebzeiten publizierten Texten enthält der Band auch eine Reihe von bisher unveröffentlichten Aufsätzen aus dem Nachlaß.