Sven Hassel Lebenslauf
19. April 1917 – 21. September 2012
Sven Hassel war ein dänischer Autor, der für seine schonungslose und authentische Darstellung des Lebens einfacher Soldaten während des Zweiten Weltkriegs bekannt ist. Seine Werke, die stark von seinen eigenen Kriegserlebnissen inspiriert sind, tauchten tief in die Schrecken, die Brutalität und den schwarzen Humor des Konflikts ein. Hassel konzentrierte sich auf die Kameradschaft, den Überlebenskampf und die moralischen Dilemmata angesichts des ständigen Todes. Sein Schreibstil ist direkt und unverblümt und bietet den Lesern einen intensiven und unvergesslichen Einblick in die Kriegserfahrung aus der Perspektive derer, die sie wirklich erlebt haben.







Hassel wurde als Børge Willy Redsted Pedersen in einer Arbeiterfamilie geboren. Der Familienname wurde später zu Arbing geändert. Infolge von Arbeitslosigkeit wanderte er als junger Mann nach Deutschland aus. Er habe, so er selbst wie auch die Angaben seiner Verlage, die deutsche Staatsbürgerschaft erworben und sei 1938 als Freiwilliger in die Wehrmacht eingetreten. Dort sei er in verschiedenen Einheiten vor allem an der Ostfront eingesetzt gewesen, am Ende des Krieges in Gefangenschaft geraten und in mehreren Lagern inhaftiert gewesen.Nach Kriegsende war er, so ergab es die spätere journalistische Recherche, wegen seiner Aktivitäten für die deutschen Besatzer in Dänemark zum Tode verurteilt worden. Dieses Urteil war auf zehn Jahre Gefängnis abgemildert worden, von denen er durch eine Amnestie nur vier absaß. 1949 war Arbing/Hassel wieder auf freiem Fuß. Abseits der politischen Delikte war er wegen verschiedener kleiner Straftaten vorbestraft, weshalb ihn der dänische Schriftsteller Rubén Palma als „Kleinkriminellen“ bezeichnet hat.1963 stellte der dänische Journalist Georg Kringelbach fest, dass Hassel während des Krieges nicht wie angegeben wegen Desertion in einem Strafbataillon eingesetzt war, sondern für einen dem SD ähnlichen dänischen Nachrichtendienst (ET) tätig gewesen war, der eng mit der dänischen „Hilfspolizei“ (HIPO) zusammenarbeitete. 1976 enthüllte der dänische Journalist Erik Haaest, dass Hassel Mitglied des „Schalburg-Korps“ gewesen war.Auf die Enthüllungen von Kringelbach hin emigrierte Hassel 1964 in das franquistische Spanien. Er ließ sich in Barcelona nieder und gründete dort den Verlag „Bellum“.