Diese von Horst Steinmetz herausgegebene Edition von Schriften Gottscheds zur Literatur vermittelt ein Bild von Gottscheds poetologischen Auffassungen. Die Auswahl umfaßt Werke aus allen Schaffensperioden, so daß ein Überblick über seine literarischen Theorien gewonnen werden kann, der Gottscheds Bedeutung für die Entwicklung der deutschen Literatur erkennbar werden läßt.
Gottscheds »Sterbender Cato« von 1731 ist das erste deutsche > Originaldrama< im Sinne der regelhaften Poetik der Aufklärung. Sein Einfluß auf die Diskussion um die weitere Entwicklung des Schauspiels in Deutschland ist nicht zu unterschätzen. Im Anhang: Auszüge aus der zeitgenössischen Diskussion über Gottscheds Drama.
Das Trauerspiel thematisiert den historischen Charakter Cato, der in den letzten Stunden seines Lebens über Freiheit und Tugend reflektiert. In einem dramatischen Konflikt zwischen Pflicht und persönlichem Überzeugung kämpft Cato gegen die Tyrannei und sucht nach einem würdevollen Ende. Gottsched verbindet in seinem Werk philosophische Überlegungen mit emotionalen Momenten, was die moralischen Dilemmata und die Stärke des menschlichen Geistes eindrucksvoll beleuchtet. Das Stück ist ein Beispiel für die Aufklärung und deren Werte.
Die lyrischen Verse erforschen die Macht der Muse Euterpe, die selbst das härteste Herz berühren kann. Der Protagonist bittet um ihre Inspiration, um die Kunst des sanften und edlen Gesangs zu erlernen. Die Sprache vermittelt eine tiefe Sehnsucht nach künstlerischer Ausdruckskraft und der Fähigkeit, Emotionen durch Musik zu transportieren. Der Text reflektiert die Verbindung zwischen Kreativität und göttlicher Inspiration sowie die Suche nach einem authentischen, berührenden Ausdruck.