Wohnen in Mies van der Rohes Villa Tugendhat
- 47 Seiten
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Kaiser Maximilian von Mexiko, Kronprinz Rudolf und Erzherzog Franz Ferdinand - drei habsburgische Prinzen, die auf den ersten Blick nicht mehr als ein tragischer Tod verbindet. Trotz unterschiedlicher Lebenswelten und politischer Ansichten verband die Erzherzöge jedoch die Liebe zur Architektur. Alle drei waren engagierte Bauherren, Schlossausstatter und passionierte Sammler. Diese Publikation widmet sich erstmals im Detail der Bau- und Ausstattungsgeschichte sämtlicher Residenzen und Jagdsitze der drei Habsburger. Geografisch sind diese Schlösser in Österreich, Tschechien, Italien und Kroatien situiert; im Falle Maximilians führen die Spuren der Bautätigkeit sogar bis nach Mexiko. Der gesteigerte Hang zur Repräsentation kann auch als Kompensation für die machtlose Stellung der Prinzen bei Hofe gesehen werden.
Von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart zeichnet diese Publikation die Geschichte und den Funktionswandel eines ehemals kaiserlichen Jagdhauses nach. Ausführlich werden die politische Geschichte, die Baugeschichte und das Interieur anhand von zahlreichen historischen Quellen wie Akten, Pläne, Fotografien und persönlichen Erinnerungen der Bewohner und ihrer Gäste beleuchtet. Erstmals liegt mit diesem Buch ein Einblick in ein historisches Gebäude vor, dessen Originaleinrichtung nahezu vollständig erhalten ist. Mit überraschenden Details kann der Leser so eine spannende Zeitreise von der Monarchie bis in die Zweite Republik unternehmen.
Basierend auf Aby Warburgs kunsthistorischen Methoden werden Meisterwerke der Graphik des 15. und 16. Jahrhunderts aus der Albertina in Wien interpretiert. Zu den Künstlern zählen Dürer, Mantegna, Michelangelo, Raphael, Leonardo, Rembrandt und Rubens. Die farbig abgebildeten Werke werden nach ihrem Bild-Sinn im Sinne Warburgs analysiert. Es wird aufgezeigt, wie die Rückbesinnung auf antike Ausdrucksformen die Kunst der Renaissance beeinflusste und erneuerte. In diesen antiken Körperausdrucksformen werden die Leidenschaften wiederentdeckt, die im Mittelalter unterdrückt waren, was ein neues, ambivalentes Bild der Antike schafft. Johann Casper Lavater verfolgte einen methodisch anderen Ansatz der Antikenrezeption. Seine Sammlung von Kopien sollte eine wissenschaftliche Methode der Charakterdeutung bieten und orientierte sich ebenfalls an der Antike, jedoch mit einem anderen Ergebnis. Lavaters Interpretation spiegelt die Tradition der idealisierenden Verehrung der Antike wider. Sowohl Lavater als auch Warburg zählen zu den ersten Schöpfern moderner Bildarchive. Die Dokumentation dieser historischen Leistung verstärkt den konzeptionellen Charakter des internationalen Bandes, der in Teamarbeit von renommierten Autoren einer 'jungen' Kunstgeschichte entstand. Ausstellungen fanden 1999 in Tokio und Hamburg statt.