„Ich hasse Hunde!“ „Wie kann man Hunde hassen?!“ „Sie haben recht, eigentlich hasse ich die Hundebesitzer.“ „Sie hassen nur sich selbst.“ „Aber ich habe keinen Hund.“ „Mit Ihnen kann man nicht reden.“ „Soll man auch nicht.“ Ein Mann, der Ruhe, eine Frau, die Gesellschaft sucht: ein Park, eine Bank, ein Teich. Er ist fast ein Philosoph - jedenfalls ein alter Herr am Strand, der sich an all das erinnert. Ein Mann, Mitte 60, zieht sich jeden Tag auf eine Parkbank zurück, um dort in Ruhe Schopenhauer lesen zu können. Diese Ruhe wird jedoch jäh gestört, als sich eine Dame im selben Alter neben ihm niederlässt. Ausgerüstet mit einem Feldstecher observiert sie den Eingang des gegenüberliegenden Cafés. Dort ist sie in Kürze mit einem Mann verabredet, der auf ihre Kontaktanzeige geantwortet hat. Anstatt sich mit dem Mann im Café zu unterhalten, spricht sie lieber mit dem Herrn neben ihr auf der Bank, verwickelt ihn in Gespräche, vereinnahmt ihn mit ihrem Humor, ihrer Sehnsucht und Mitteilungslust. Und das Woche für Woche! Der Herr ist zunehmend irrititiert. Seine Sicht auf die Stadt, auf das Leben in ihr, die er in kräftigen, von ätzender, schopenhauerscher Misanthropie getränkten Farben schildert, hatte ihn in diese innere wie äußere Isolation getrieben. Zu Schopenhauer kommt er bald nicht mehr. Aber mit der Zeit scheint ihn das auch nicht mehr zu stören ... Michael Dangl beschreibt, wie sich zwei lebenserfahrene, misstrauische und vom Leben gebeutelte Menschen im Wechsel der Jahreszeiten von Spätsommer bis Vorweihnacht näher kommen - manchmal komisch, manchmal melancholisch. Ein berührendes Buch über die Glücksmöglichkeit im Unglück.
Michael Dangl Bücher






Ein junger Mann wirft sich ins Leben und setzt es - im wahrsten Sinn - aufs Spiel. Auf den Brettern, die die Welt bedeuten, und in der Welt, die ihm zur Bühne wird für seine Lebens- und Liebesabenteuer. Gerade eingezogen, verwüstet er das Haus seiner Vermieter bis zur Unbewohnbarkeit, irrt im Bademantel durch fremde Gassen, stiftet Liebeswirren und feiert gleichzeitig Erfolge mit seiner Arbeit, in der er die Wahrhaftigkeit sucht, die im Leben Schmerzen bereitet - und tragikomische Situationen ohne Ende. Der junge Held gerät in einen aberwitzigen Rausch des Spielens, der Verwandlungen, der Ekstase, und gefährlich nahe an den Abgrund. Eine paradiesische Mittelmeerinsel, die auf einem Esel zu überqueren er sich aufmacht, wird ihm zu Purgatorium und möglicher Erlösung. Mit Witz und Sprachkunst zieht Michael Dangl den Leser, indem er ihn lachen und schaudern lässt, ins rauschhafte, ungesicherte, junge Leben einer sehnsüchtigen Spielernatur, die, man fühlt es, nur die Liebe wird retten können. Michael Dangl ist nicht nur ein großartiger Schauspieler - er kann auch schreiben. Und wie! Immer ist man mittendrin, immer spürt man seine Leidenschaft fürs Menschliche, meist Allzumenschliche, immer lebt und leidet er mit den Leidenden und Suchenden, Verwirrten und Hoffenden. Konstantin Wecker Ich habe IM RAUSCH von Michael Dangl gelesen und finde das Buch ergreifend! Zudem ist die Sprache großartig und der Text höchst amüsant! Adele Neuhauser Michael Dangl erzählt von den Wunden des Lebens mit der Maske des Komödianten. Peter Turrini
Als Fjodor M. Dostojewskij zum ersten Mal Venedig besucht, ist das die Erfüllung eines Kindheitstraums. Doch ist er bereits 40, im Westen unbekannt und in einer beruflichen wie privaten Krise. Die Schönheit und Lebendigkeit Venedigs erreichen ihn nicht. Da widerfährt ihm eine phantastische Begegnung: mit dem Komponisten Gioachino Rossini, 70, weltberühmt, eine Legende. Der barocke Genussmensch, Inbegriff mediterraner Leichtigkeit und Allegria, verzaubert ihn mit Lebensfreude und stellt den grüblerischen, schwermütigen Asketen in drei Tagen sozusagen vom Kopf auf die Beine. Die Gegensätze sind die größten und doch erleben wir die Annäherung zweier hochsensibler Künstlerseelen, in teils grotesken, komischen und an die Grundfragen des Menschlichen rührenden Situationen und Gesprächen. Ich habe Venedig noch mehr geliebt als Russland, findet sich in privaten Notizen Dostojewskijs. Der Roman spürt möglichen Ursachen dieser Liebe nach.
Der bekannte Schauspieler Stefan Kowalsky verlässt das Theater. Das ist für ihn so, als müsste er sich selbst verlassen. Oder ist es der einzige Weg, wieder zu sich zu kommen? Die Schauspielerexistenz hat ihn einsam, ratlos, traurig gemacht. Eine innere Abschiedsrede aus Zorn und schwarzem Humor, eine brillante Anklageschrift gegen das geliebte, gehasste Theater, mit dessen Verlogenheit - die seine eigene Lebenslüge geworden ist - der Schauspieler nicht mehr weiterleben kann. Das Buch ist aus dem Spielen entstanden. Indem der Schauspieler Michael Dangl den Schauspieler Stefan Kowalsky spielt, der, schon bei Einlass des Publikums auf der Bühne sitzend, seine Gedanken über das Theater schreibt, schreibt er, statt nur zu spielen, dass er schreibt, wirklich; Vorstellung für Vorstellung - und bald auch zwischen den Vorstellungen - wächst so die Geschichte seiner - der Bühnenfigur Stefan Kowalskys - weitergedachten und neu erfundenen "Rampenflucht". Wir schauen hinter die Kulissen und blicken in einen Abgrund.
Anfisa, zu Dir
Brief an meine Tochter
Hymnos an den Süden
Gedichte
Michael Dangls HYMNOS AN DEN SÜDEN steht in der Tradition des klassischen Epos der erzählenden Dichtung im Hexameter. Es ist nichts weniger als die Biografie eines von klein auf die Sonne suchenden, sich ganz der Sonne, dem Süden verschreibenden Mitteleuropäers. Der CANTO VENEZIANO ist eine poetische Fahrt vom Flughafen Venedig über die Lagune zum Markusplatz. Kürzere Gedichte (wie die UDINESER ELEGIE) sind Ernten vieler Reisen zu den Wundern, die dort, wo die Sonne zuhaus ist, Wirklichkeit sind.
Michael Dangl, Schauspieler und Schriftsteller, Grado-Reisender seit Jahrzehnten, von Einheimischen zum "Gradeser" geadelt, bringt uns Ort und Leute, Küche und Lebensart zu jeder Jahreszeit näher, unternimmt Ausflüge nach Duino und Marano Lagunare sowie eine Wallfahrt auf einem Fischerboot, trifft Dichter, Maler, Gastwirte, Tänzerinnen und Tattookünstler und eröffnet uns Lieder, Poesie, Magie und Melancholie der "Mutter Venedigs" in einer sehr persönlichen, genussvollen Reise zwischen Wachen und Traum. Michael Dangl kann schreiben. Und wie! Lebendig, poetisch, süffig. Dieses Buch macht einfach Lust, in Grados Geheimnisse einzutauchen. - Konstantin Wecker
Das Theater in der Josefstadt ist - mit mehr als 350.000 Besuchern und mit über 700 Vorstellungen pro Spielzeit - eine der erfolgreichsten Bühnen der deutschsprachigen Theaterlandschaft. Das Theater ist als Aufführungsstätte für die besten künstlerischen Kräfte bekannt, hat besonderes Flair und atmet große Tradition. Dabei fing seine Geschichte ganz bescheiden an: 1788 wurde die Bühne errichtet, um dem Wirtshaus „Bey den goldenen Straußen“ in der Josefstädter Straße 26 mehr Umsatz zuzuführen. Aber schon 1822 wurde das für den Publikumsansturm zu klein gewordene Haus durch einen Neubau ersetzt. Eröffnet wurde das neue Theater mit Ludwig van Beethovens Ouvertüre „Die Weihe des Hauses“- vom Meister selbst dirigiert. Ferdinand Raimund und Johann Nestroy spielten hier, Johann Strauß dirigierte. 1924 ließ Max Reinhardt die Josefstadt umbauen - zu einem mit rotem Damast, Goldschmuck und venezianischem Lüster-Prunk ausgestatteten Raum für die Gegenwartsflucht. Diese eindrucksvolle Geschichte wird nun in einem prächtigen Jubiläumsband dokumentiert: unveröffentlichtes Bildmaterial, spannende Beiträge namhafter Persönlichkeiten, unvergessene Stars. Ein Sammlerstück für TheaterliebhaberInnen!

