Vom Recht des "So sein zu dürfen, wie man ist" und anders zu sein als die Anderen, sind wir alle zutiefst überzeugt. Der Anspruch auf die eigene Identität ist einfach ü auf Instagram, Facebook, YouTube, bei der Kleidungswahl und Musikvorlieben, in der Politik und bei der Wahl der Nahrungsmittel.Doch wenn alle von Identität sprechen, was ist damit eigentlich gemeint? Die Antwort ist gar nicht so leicht, denn Identität ist eben vielfä die der Flüchtlinge und die des Abendlands, die der Nation und der Deutschen, die der Rechtsordnung, der SPD, unserer Wurzeln, des Stadtzentrums, der Landschaft, der Katalanen, der Nationalmannschaft usw.Identität ist zu einem allseits verwendbaren Begriff geworden, der für vieles herhalten muss, auf individueller wie auf kollektiver Ebene. Das Buch zu einem Begriff, der unser Denken und Fühlen bestimmt und längst zur Leit- und Streitfrage der Politik geworden ist.
Florian Coulmas Reihenfolge der Bücher






- 2020
- 2019
„Identität“ ist etwas, das der Erklärung bedarf und das zur Erklärung herangezogen wird. Diejenigen, die den Begriff verwenden, scheinen zu wissen, was sie damit meinen, sind sich aber sicher nicht immer bewusst, dass andere etwa anderes damit meinen. Es ist ein Modewort, aber nicht nur ein solches. Dafür hat es sich zu lange gehalten. Es indiziert vielmehr individuelle und kollektive Befindlichkeiten unserer Zeit, die auf vielfältige Weise zum Ausdruck kommen. Dieses Buch stellt die wichtigsten Aspekte von Identität dar und zeigt, wo es Überschneidungen und Unterschiede gibt. Behandelt werden primär (beobachtete, konstruierte und imaginierte) Identitäten, die heutzutage gesellschaftlich und wissenschaftlich eine Rolle spielen. Die übergeordnete Frage ist, welche Gründe es dafür gibt, dass Identität für etwas Wichtiges gehalten wird. Sie zielt auch darauf ab zu zeigen, dass Identität ein kontingentes Phänomen ist, das ideologisch mit der westlichen Moderne verbunden ist. Verweise auf und Vergleiche mit außereuropäischen Traditionen insbesondere Chinas und Indiens verdeutlichen das.
- 2014
Tokio
- 238 Seiten
- 9 Lesestunden
35 Millionen Menschen leben im Großraum Tokio - eine der größten Agglomerationen, die jemals existierten. Die große Stadt verkörpert die Stärken und die Macht des Menschen. Sie ist der Ort, an dem sie die Naturgewalten am weitesten zurückgedrängt haben, wo sich der Mensch nicht nur beugt, sondern gestaltet. Sie bietet der Bevölkerung viel, verlangt ihr aber auch viel ab. Florian Coulmas führt den Leser durch das heutige Tokio - in Kaufhäuser, Ladenstraßen und Restaurants, durch Bars, Hotels und das Rotlichtviertel, zu den Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen, in die U-Bahnen und auf Wolkenkratzer. Dabei gilt sein Blick den Vorzügen ebenso wie den Problemen moderner Großstädte, die nirgendwo besser gelöst worden sind als in der japanischen Hauptstadt.
- 2011
Am 11. März 2011 wurde Japan von einem der schwersten Erdbeben der letzten Jahre getroffen. Der anschließende Tsunami verwüstete und verheerte weite Teile der japanischen Ostküste und führte zum schlimmsten Atomunfall seit Tschernobyl. „Fukushima“ steht seitdem als Chiffre für die Fragilität selbst der sichersten Technologie und eine neue Welle der Angst vor der atomaren Katastrophe. Florian Coulmas und Judith Stalpers schildern in diesem Buch den verheerenden Verlauf des großen Bebens, analysieren, wie es zur Havarie der Reaktoren kommen konnte und beschreiben, wie die japanische Gesellschaft mit der Katastrophe umgegangen ist. Dabei lassen sie immer wieder persönliche Erfahrungen und Erlebnisse einfließen und hinterfragen die Klischees der westlichen Berichterstattung. So entsteht eine subtile Einführung in das heutige Japan und seine besonderen Mentalitäten, Prägungen und Strukturen. Am Ende steht die Frage nach der Zukunft und den Folgen, die die Katastrophe für das Land haben wird.
- 2011
Wie alt ist das japanische Kaiserhaus? Ist ein Samurai so etwas wie ein Ritter? Was ist eine Malghelita Pizza? Warum besuchen japanische Politiker den Yasukuni-Schrein? Wofür sorgen die sieben Glücksgötter? Warum wackeln japanische Häuser? Und: Warum lieben Japaner Roboter? Japan wirft viele Fragen auf: wegen seines fulminanten Aufstiegs von einem in sich gekehrten kleinen Inselreich zu einer industriellen Grossmacht, wegen der Vielfalt seiner Religionen und ihrem friedlichen Nebeneinander und aufgrund seiner faszinierenden und zugleich fremden Kultur. 101 Fragen haben sich Florian Coulmas und Judith Stalpers gestellt. 100 werden beantwortet. Eine bleibt offen. Der Leser wird schnell merken welche und warum. (Quelle: Homepage des Verlags).
- 2009
Die Illusion vom Glück
- 112 Seiten
- 4 Lesestunden
'Macht das Streben nach Glück glücklich?' Diese Frage wird in letzter Zeit immer häufiger von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen gestellt. Der Grund ist, dass die Glücksverheißungen des Kapitalismus nicht wirklich in Erfüllung gegangen sind. In Japan ist das besonders deutlich, da es diese Verheißungen aus dem Westen importiert hat. Japan war das erste ›Entwicklungsland‹ und als solches extrem erfolgreich. Es gelang ihm innerhalb einer Generation der Anschluss an den Westen. Glücklicher sind die Japaner dadurch aber nicht geworden. Wie ist das zu erklären? Die Japaner, lange vom Konsum besessen, wie kein anderes Land, haben begonnen, sich diese Frage zu stellen. Wenn Reichtum, ein langes Leben und hohe Bildung nicht glücklich machen, was dann? Florian Coulmas hinterfragt unsere Glücksvorstellungen vor dem Hintergrund westlicher und östlicher Ideale und untersucht, ob Glück in Japan dasselbe ist, wie in Europa oder Amerika.
- 2007
Die Gesellschaft Japans
- 251 Seiten
- 9 Lesestunden
Nure ochiba, „nasses Laub“, das an den Schuhen klebt, wurde in Japan zum Wort des Jahres gekrönt. Es bezeichnet boshaft pensionierte Männer, die ohne Aufgabe zuhause ihr Dasein fristen und zum Problem für ihre Angehörigen werden. Die Japaner sind reich, leben sicher und gesund und erfreuen sich hoher Bildung. Trotzdem sind sie nicht sehr zufrieden; denn starke Kräfte zwingen die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt zu tiefgreifenden Veränderungen, allen voran die Globalisierung der Märkte und die Alterung. Der Autor untersucht die Auswirkungen dieser beiden Entwicklungen auf das Verhältnis der Geschlechter und Generationen, die sozialen Netzwerke, die Politik und den Arbeitsmarkt, aber auch auf gesellschaftliche Normen und Vorstellungen von Leben und Tod. Um ihren Wohlstand zu erhalten, muß die Gesellschaft umgebaut werden. Ein eindrücklicher Blick auf ein Land, das in rasanter Weise Veränderungen durchmacht, die sich in Deutschland erst langsam abzeichnen.
- 2005
Die Zerstörung Hiroshimas markiert einen Wendepunkt in der Weltgeschichte. Der Name der Stadt ist zu einem Symbol für die Bedrohung der Menschheit durch sich selbst geworden. Florian Coulmas beschreibt die Vor- und Nachgeschichte des Abwurfs der Atombombe aus unterschiedlichen Blickwinkeln und beleuchtet die Hintergründe und Mythen der menschlichen Katastrophe. Dabei wird deutlich, warum die Geschichte von Hiroshima bis heute höchst einseitig erinnert wird.
- 2003
Die Kultur Japans
Tradition und Moderne
Ausgehend von der doppelten Frage, was an der japanischen Kultur genuin japanisch und was kulturell bedingt ist, zeigt Florian Coulmas, was die heutige japanische Kultur von anderen unterscheidet, und verdeutlicht, was unter Kultur zu verstehen ist. Er zeigt zum Beispiel das Verhalten im Alltag und die sozialen Beziehungen (Umgangsformen, Verwandtschaft usw.); Werte und Überzeugungen (vor allem religiöser Art); Institutionen wie den Jahreszyklus, die Schule oder die Firma; schließlich Formen materieller Kultur (u.a. Kleidung und Mode, Behausung und Architektur, Essen und Ästhetik). Das Augenmerk richtet sich dabei hauptsächlich auf solche Eigenheiten der japanischen Kultur, die sich als relativ beständig erwiesen haben und in verschiedenen Epochen in Erscheinung treten. Die Analyse des geistigen Hintergrunds kultureller Traditionen ermöglicht es somit, Verhaltensweisen, Wertvorstellungen und Formen der ästhetischen Gestaltung zu verstehen, die auch dem hypermodernen Japan von heute einen ganz eigenen, unverwechselbaren Platz in der zunehmend globalisierten Welt erhalten haben.
- 2001
Florian Coulmas, 1949 in Hamburg geboren, kam zum ersten Mal 1971 während des Studiums nach Japan, wo er später an einer der großen Hochschulen in Tokyo lehrte. 1999 kehrte er nach Deutschland zurück. Er ist Professor für Sprache und Kultur des modernen Japan an der Universität Duisburg-Essen.
