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Helmut Peitsch

    Georg Forster: deutsche 'Antheilnahme' an der europäischen Expansion über die Welt
    Nachkriegsliteratur als öffentliche Erinnerung
    Zwischen Domnau und Schmoditten
    Masuren lebenslänglich
    Naturparadies Kurische Nehrung
    Reisen um 1800
    • Reisen um 1800

      • 292 Seiten
      • 11 Lesestunden
      4,0(1)Abgeben

      In diesem Band wird ein Thema behandelt, das von exemplarischer Bedeutung für die Kulturwissenschaften ist: Reisen um 1800 fokussiert auf einen Zeitraum, in dem ein Europa, in dem sich Nationen auch revolutionär konstituierten, in die außereuropäische Welt expandierte – von der Entdeckung Tahitis 1767 durch Samuel Wallis bis zu Adelbert von Chamissos Publikation einer russischen Entdeckungs-Reise nach der Bering-Straße zur Erforschung einer nordöstlichen Durchfahrt 1836. In drei Abschnitten – zu Reisen in Deutschland, in Europa und in die außereuropäische Welt – ergibt sich eine transnationale Perspektive auf das Dreieck von sich globalisierender Welt, expandierendem Europa und national definierten «eigenen» Kulturen: Wie sind Beziehungen zwischen den europäischen Staaten präsent in den Wahrnehmungen außereuropäischer Völker, aber auch der eigenen Nation? Wie werden Zentren und Peripherien entworfen? Im Austausch zwischen literaturwissenschaftlicher Analyse von Reisebeschreibungen als Textsorte und geschichtswissenschaftlicher Untersuchung von Reisen als kultureller Praxis geht es um Reisende unterschiedlicher sozialer Gruppen, deren Reiseziele und -interessen, die Verkehrsmittel, die sie benutzten, und die Medien, in denen sie publizierten, ebenso wie um Wahrnehmungsformen und Deutungsmuster.

      Reisen um 1800
    • Dem Band, dessen Beiträge teils auf drei internationale Workshops, teils auf ein Forschungskolloquium in Potsdam zurückgehen, liegt der Anspruch zugrunde, dass sich durch die beziehungsgeschichtliche Betrachtung öffentlicher Erinnerung für sicher geglaubte Befunde erinnerungskultureller Forschung als einseitig erweisen und rekontextualisiert werden müssen. Dies setzt jedoch voraus, Diskurse über die NS-Vergangenheit ausgehend vom Material und den zeitgenössischen Bedingungen seiner Veröffentlichung zu analysieren, nicht als nationale über 'Identität', sondern unter Einbeziehung des europäischen Kontexts. Die Problematisierung der dominanten kulturwissenschaftlichen Konzepte Gedächtnis und Generation, durch die Kommentierung eines bisher nicht übersetzten Textes von Maurice Halbwachs und eine Analyse der Rezeptionsgeschichte von Karl Mannheims "Das Problem der Generationen", bildet den Rahmen für Fallstudien literarischer 'Vergangenheitsbewältigung', für Untersuchungen literarischer und medialer Strategien zur Legitimierung von Diskursen als 'authentisch' und der asymmetrischen Verflechtung in der Abgrenzung öffentlicher Erinnerung an den Nationalsozialismus in Ost und West. Der Band will weitere Forschung anregen.

      Nachkriegsliteratur als öffentliche Erinnerung
    • Als ‚den durchschnittlichen deutschen Schriftsteller des achtzehnten Jahrhunderts‘ hat sich Georg Forster einmal bezeichnet. In zweierlei Hinsicht war er das gewiss nicht: Kein anderer deutscher Schriftsteller hat an James Cooks zweiter Reise um die Welt teilgenommen, kein anderer wurde Deputierter im Konvent. Forsters Schriften fordern zu einer Bestimmung der Stellung heraus, die einem noch nicht als Nationalstaat konstituierten Deutschland in Europa und seiner Expansion über die außereuropäische Welt zugeschrieben wird. Der Entdeckungsreisende Forster und der revolutionäre Demokrat Forster sind in der Rezeptionsgeschichte kaum je zugleich ‚entdeckt‘ worden. Die leitende Frage der in diesem Band zusammengefassten Studien erschließt das Gesamtwerk von Forster in der Breite seiner Genres, indem einzelne Aspekte des Generalthemas Deutschland, Europa und die Welt fokussiert werden: Öffentlichkeit und Adressaten, Ästhetik und geschichtsphilosophische Reflexion, Revolution als Emanzipation – auch der Kolonien. Die einschlägigen Schriften Forsters werden in ihren Beziehungen zur deutschen Literatur der siebziger bis neunziger Jahre des 18. Jahrhunderts analysiert: von Wieland über Herder und Goethe bis zu Schiller und Friedrich Schlegel.

      Georg Forster: deutsche 'Antheilnahme' an der europäischen Expansion über die Welt
    • Lieben, was es nicht gibt

      Literatur, Pop und Politik bei Ronald M. Schernikau

      • 363 Seiten
      • 13 Lesestunden

      Ronald M. Schernikau (1960–1991) veröffentlichte sein Debüt »Kleinstadtnovelle« noch vor dem Abitur. Da hatte er schon Erlebnisse für mehr als einen Roman gesammelt: In der DDR geboren, von der Mutter in den Westen geschmuggelt, zu einem Vater, der längst eine neue Familie hatte. Schwul zu sein, war eine weitere Facette dieses Andersseins, das sich als Mittendrin verstand. Nach einem Studium am Literaturinstitut in Leipzig ließ er sich 1989 in die DDR rückeinbürgern. An seinem letzten Buch, der »legende«, schrieb er acht Jahre lang, bis zu seinem Tod. 2017 soll das Buch wieder lieferbar sein, als erster von drei Bänden einer Werkausgabe, die im Verbrecher Verlag erscheinen wird. In Vorbereitung dieser Schernikau-Werkausgabe wurde im Jahr 2015 aus Perspektiven des Verlagswesens, der Literatur und Wissenschaft, des Journalismus und der Popkultur auf die Relevanz und das Wirken dieses Autors geblickt. Dieser Band dokumentiert die Tagung im Literaturforum im Brecht-Haus und erscheint in der Schriftenreihe lfbTexte.

      Lieben, was es nicht gibt
    • Walter Boehlich, Kritiker

      • 400 Seiten
      • 14 Lesestunden

      Als Walter Boehlich 2006 starb, verwies das Spektrum der Nachrufe – auf den Literaten und Publizisten über den Kritiker zum Polemiker, Aufklärer und Schulmeister: „Prototyp des kritischen Intellektuellen“ – auf die wechselnden Orte, von denen aus Boehlich zur literarischen Kultur der Bundesrepublik beitrug: Literaturwissenschaft und Literaturkritik, Verlagslektorat und Autorschaft, auch in Rundfunk und Fernsehen. 1921 geboren, studierte Boehlich in Breslau und Hamburg Germanistik, war Assistent des Romanisten Ernst Robert Curtius in Bonn und DAAD-Lektor in Aarhus und Madrid. 1957 wurde er Lektor im Suhrkamp Verlag. Nachdem sich dieser 1968 von seinem Cheflektor getrennt hatte, war Boehlich als freier Autor in verschiedenen Medien publizistisch sowie als Übersetzer und Herausgeber tätig. Der Band dokumentiert eine Tagung des Instituts für Germanistik der Universität Potsdam in Kooperation mit dem Moses Mendelssohn Zentrum und enthält Beiträge von Ulrike Baureithel, Roland Berbig, Manuela Böhm, Richard Faber, Stefan Goldmann, Peter Uwe Hohendahl, Peter Jehle, Christoph Kapp, Klaus Kröger, Matthias N. Lorenz, Helmut Peitsch, Berthold Petzinna, Julius H. Schoeps, Jürgen Schutte, Matthias Uecker, Peter Urban, Thomas Wegmann und Daniel Weidner. Eine umfassende Bibliographie im Anhang erschließt erstmalig Boehlichs Werk und Wirken in der Bundesrepublik.

      Walter Boehlich, Kritiker
    • Wie wurde in den Nachkriegsjahrzehnten die Literatur in den Westzonen und der SBZ, der Bundesrepublik und der DDR zu zwei deutschen Literaturen? Dieser Frage geht Helmut Peitsch auf den Ebenen von Literaturverhältnissen, Diskursen und Genres nach. Verflechtungen und Abgrenzungen begründen einen Periodisierungsvorschlag, der sowohl einer Relativierung des Einschnitts von 1945 widerspricht als auch der Verabsolutierung von ›Generationen‹. Stattdessen setzt er Binnenzäsuren um 1949, 1961 und 1976. So wird erst erkennbar, wie sich etwa die literarische Thematisierung der Nazi-Vergangenheit mit dem öffentlichen Reden von Schuld, Antifaschismus und Antitotalitarismus, Modernisierung und nationaler Identität veränderte. Für jeden Zeitabschnitt wird auf ein Element der Literaturverhältnisse – von Zensur über Verlagswesen und Medien bis zu Schriftstellerorganisationen – fokussiert ebenso wie auf ein Genre; jedem exemplarisch analysierten Text aus der BRD steht ein in seiner beziehungsgeschichtlichen Relevanz ausgewiesener Text aus der DDR gegenüber, z. B. Wolfgang Koeppens »Der Tod in Rom« Stephan Hermlins »Die Kommandeuse«. Dabei wird die zeitgenössische Rezeption nicht weniger beachtet als die spätere Kanonisierung und Dekanonisierung.

      Nachkriegsliteratur 1945 - 1989