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Bookbot

Nikolaus Sidler

    Zur Universalität des Inzesttabu
    Sinn und Nutzen einer Sozialarbeitswissenschaft
    Am Rande leben, abweichen, arm sein
    Problemsoziologie
    • Problemsoziologie

      • 246 Seiten
      • 9 Lesestunden

      Viele Menschen haben Probleme und machen anderen Probleme. Viele leiden, sind isoliert, stehen am Rande, fallen aus der Rolle, sind elend dran. Viele Menschen meinen, man sollte diese nicht im eigenen Saft schmoren lassen, es müsse etwas geschehen, auch von seiten der Übrigen, der Gesellschaft, des Staats. Wenn sich diese Auffassung politisch durchsetzt, dann ergibt sich das, was man ein soziales Problem nennt; die entsprechende Situation wird als soziales Problem „konstituiert“. Dann wird in der Regel Geld locker gemacht und Leute werden in Gang gesetzt, die das Problem lösen. Oder, vorsichtiger gesagt, bearbeiten sollen, unter anderem die Berufstätigen der Sozialen Arbeit. Sie finden die Tätigkeitsfelder ihrer in gesellschaftlichem Auftrag und mit entsprechenden Mitteln finanzierten Berufstätigkeit nur deswegen, weil entsprechende soziale Probleme zuvor konstituiert wurden. Wie solche Prozesse insgesamt und im einzelnen ablaufen, das nimmt die „Soziologie sozialer Probleme“ in den Blick. Perspektiven, Grundfragen und Antworten dieser relativ jungen soziologischen Forschungsrichtung werden in diesem Buch dargestellt und an vielen Beispielen verdeutlicht, besonders aus dem breiten Feld Sozialer Arbeit. Dabei wird der durch und durch politische Charakter dieser Arbeit deutlich. Nikolaus Sidler ist Professor für Soziologie an der Katholischen Fachhochschule Freiburg.

      Problemsoziologie
    • Viele Menschen haben Probleme, leiden, sind isoliert, stehen am Rande. Um in solchen Krisensituationen mit Sach-, Geld- und Dienstleistungen helfen zu können, muß eine Problemlage öffentlich als Problem anerkannt und von Interesse sein. Nikolaus Sidler untersucht im einzelnen die konstru(ktiv)ierte Beschaffenheit von „sozialen Problemen“: an Lebenslagen, die als Abweichung, Armut und als Randgruppen-Dasein problematisiert werden. Er zeigt auch die weitreichenden sozialarbeiterischen und politischen Implikationen auf, wenn diese Wahrnehmungs- und Deutungskonzepte als wissenschaftliche Grundkonzepte in die „objektive“ Interpretation und Erklärung von „sozialen Problemen“ Eingang finden und wirksam werden. Dr. Dr. Nikolaus Sidler, Dipl.-Theologe, ist Professor für Soziologie an der Katholischen Fachhochschule Freiburg.

      Am Rande leben, abweichen, arm sein
    • Der Streit um die Wissenschaftlichkeit der Sozialarbeit ist, so die These des Autors, müßig, wenn man die Essenz dessen, was Soziale Arbeit real ausmacht, umfassend betrachtet. Sie beinhaltet mehr als Vermeidung und Behebung von Missständen, nämlich die gesellschaftliche Arbeit an einer bestimmten Klasse sozialer Probleme, deren Konstruiertheit und damit auch die der sozialen Arbeit es zu erkennen gilt. Aufgrund dieser Erkenntnis muss Sozialarbeitswissenschaft konstruktionistisch gedacht werden. Demnach sind die Grundfragen einer Sozialarbeitswissenschaft keine wissenschaftlich entscheidbaren, sondern praktisch-politische Fragen, über die man in einen sinnvollen Diskurs treten kann. Die wissenschaftliche Diskussion sollte in einer umfassend angelegten Sozialarbeitslehre an geeigneter Stelle erfolgen.

      Sinn und Nutzen einer Sozialarbeitswissenschaft