Jörg Huffschmid hinterlässt ein Vermächtnis und eine Verpflichtung. Er hat Akzente für ein Forschungsprogramm gesetzt und im besten Sinne Zeitdiagnosen vorgelegt, d. h. die Analyse des Kapitalismus jeweils mit alltagstauglichen politischen Alternativen verbunden. Der finanzmarktgetriebene Kapitalismus produziert nicht nur Finanzkrisen, sondern verursacht tiefe Eingriffe in den Unternehmen, der Produktions- und Arbeitswelt, es höhlt den demokratischen Sozialstaat aus und betreibt die Umwandlung in eine neoliberale Gesellschaft. Diese Entwicklungen wurden von Jörg Huffschmid bereits frühzeitig analysiert und politisch bewertet. Er skandalisierte die enorme Anhäufung von Finanzvermögen in den Händen einer Minderheit der Gesellschaft, die ihren Reichtum immer weiter zu vermehren sucht. Der Finanzinvestor wurde dabei von Jörg Huffschmid als neue „Leitfigur“ ausgemacht: als privater Dienstleister, der Renditequellen für die Vermögen der Reichen erschließt. Das Ergebnis ist die Finanzspekulation in immer abenteuerlicheren Bahnen – bis die Blase mit der Folge einer tiefen Weltwirtschaftskrise platzt. „Hätte man/frau sich an wissenschaftlichen Analysen orientiert, wie sie Jörg Huffschmid vorgelegt hatte, so wäre weniger Unsinn über Ökonomie und Ökonomik unters Volk gebracht worden.“ (Karl Georg Zinn)
Jörg Huffschmid Reihenfolge der Bücher






- 2010
- 2007
Finanzinvestoren: Retter oder Raubritter?
- 129 Seiten
- 5 Lesestunden
„Wenn Beteiligungsgesellschaften (Private Equitiy Fonds) und Hedge Fonds Unternehmensteile und Unternehmensanteile kaufen, hat dies Folgen für die betroffenen Belegschaften. Das Unternehmen wird dem Shareholder-Value-Prinzip mit seiner kurzfristigen und spekulativen Renditemaximierungslogik unterworfen. Beschäftige und ihre Betriebsräte werden von heute auf morgen mit neuen Eigentümern konfrontiert. Die Folgen sind häufig Umstrukturierungen, Entlassungen, (Teil-)Betriebsschließungen, Standortverlagerungen, Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und der Löhne. Das passiert nicht nur in solchen Unternehmen, in denen institutionelle Investoren Anteile erwerben. Der Druck des Kapitalmarktes führt auch in vielen anderen Unternehmen zu entsprechenden Umorientierungen. In diesem Buch wird der Wandel von der Investitionsfinanzierung zum Finanzinvestment analysiert. Die Autorinnen und Autoren zeigen, wie die neuen Akteure der Finanzbranche arbeiten und welche Folgen die neue Macht der Finanzinvestoren auf Wachstum, Beschäftigung und Arbeitsbeziehungen haben kann. Darüberhinaus werden die Risiken unregulierter Finanzmärkte für die Stabilität der Weltwirtschaft thematisiert. Der Politik der deutschen Bundesregierung zur Förderung von Private Equity werden Forderungen für eine wirtschaftspolitische und gesetzliche Rahmengebung für die internationalen Finanzmärkte und die neuen Finanzinvestoren gegenüber gestellt.“
- 2004
Die Privatisierung der Welt
- 218 Seiten
- 8 Lesestunden
- 2004
Bei den Beiträgen handelt es sich um die überarbeiteten Texte für die Konferenz von Helle Panke und WISSENTransfer über die „Perspektiven der kapitalistischen Ökonomie – Chronische Wachstumsschwäche oder bevorstehender konjunktureller Aufschwung?“, die am 6. Dezember 2003 in Berlin stattgefunden hat. Die hochentwickelten kapitalistischen Länder leiden gegenwärtig unter hartnäckigen Stagnationstendenzen. Die Frage, ob es sich dabei um eine chronische Wachstumsschwäche handelt oder eine konjunkturelle Erholung bevorsteht, ist umstritten. Die Unterschiede in der Einschätzung der Perspektiven der kapitalistischen Ökonomie haben Konsequenzen für die Bestimmung der politischen Aufgaben. Für die Gewerkschaften etwa ergeben sich aus einer Situation mit wirtschaftlichem Zuwachs andere Schlussfolgerungen als aus einer stagnativen Grundkonstellation. Unstrittig sind dagegen die negativen Rückwirkungen neoliberaler Politik (Agenda 2010) auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Lebensverhältnisse der Lohnabhängigen. Auch über die Umrisse einer alternativen, linken wirtschaftspolitischen Konzeption herrscht weitgehend Konsens. Offen bleibt die Frage der Veränderung der politischen Kräfteverhältnisse.
- 2004
Öffentliche Finanzen
- 102 Seiten
- 4 Lesestunden
Der Verweis der PolitikerInnen auf leere Kassen ist zynisch. Er verschweigt nämlich, dass die Steuerpolitik – keine Regierung ohne „Jahrhundertreform“ in diesem Bereich – zuvor systematisch große Löcher in diese Kassen geschlagen hat und weiterhin schlägt. Dieses Buch soll zur Aufklärung über diese Sachverhalte beitragen und Anregungen zu ihrer Veränderung geben. „Eine demokratische Finanzpolitik für mehr Gerechtigkeit und Entwicklung verlangt zum einen eine Wende des vorherrschenden finanzpolitischen Kurses innerhalb der bestehenden öffentlichen Haushalte. Sie greift zum anderen aber auch über diesen Rahmen hinaus und stellt neue Ansätze wie Bürgerhaushalte, Gender-Budgets und globale Steuern für globale Entwicklung zur Diskussion.“
- 1999
- 1999

