Der Gral ist der faszinierendste, fruchtbarste der aus dem Mittelalter überkommenen Mythen. Sein Ursprung verliert sich im Dunkel der keltischen Vorzeit, was folgte, war eine jahrhundertlange Rezeption, die bis heute andauert - von Chrétien und Wolfram über Wagner bis zu Monty Python und Indiana Jones. Was genau sich hinter dem „Gral“ verbirgt? Fest steht nur: „Man kann ihn nicht besitzen. Man muss ihn suchen.“
Von den frühen lateinischen Geschichtschroniken bis zu den riesigen Erzählwerken des ausgehenden 13. Jahrhunderts zeichnet Volker Mertens detailliert und anschaulich die Entstehung und Entwicklung der Figur Artus´ als eines idealen höfischen Herrschers nach. Er markiert die einzelnen Schritte dieses Prozesses, fragt nach den politischen Hintergründen und zeigt die literarischen Implikationen jener merkwürdigen Verklärung, in deren Verlauf ein historisch unbedeutender bretonischer Heerführer zum Kristallisationspunkt einer literarischen Gattung wurde und einer ganzen Kulturepoche seinen Stempel aufdrückte.
Der Welt Anfang und Untergang: Nicht mehr und nicht weniger umfasst der Ring
des Nibelungen . Politik und Gesellschaft, Geschlechterbilder und
Tiefenpsychologie die Probleme und Konflikte sind nicht nur die des 19.
Jahrhunderts, sie sind allgegenwärtig. Wagner erzählt die Geschichte vom Raub
des Rheingolds, vom Schmieden des Rings und dessen Fluch, vom Versuch, ihn zu
brechen: Siegmund, der scheitern muss, sein Sohn Siegfried, der den Drachen
tötet und den Ring gewinnt, und Brünnhilde, von Siegfried geliebt und
unwissentlich verraten 26 Jahre hat Wagner dieses volle und üppige Hauptwerk
meines Lebens begleitet. Für eine angemessene Aufführung hat er eine eigene
Bühne bauen lassen: das Festspielhaus in Bayreuth. Immer wieder neue
Inszenierungen, einmal mehr zum 200. Geburtstag des Komponisten, zeigen die
aktuellen Potenziale dieses Monumentalwerks. Mertens kenntnisreiche Einführung
ist dabei der ideale Begleiter für jeden Ring-Besucher.
Parsifal, der 'reine Tor', der als Einziger die Wunde des Gralshüters Amfortas
heilen kann, gab Richard Wagners letztem Werk seinen Namen. Behandelt werden
darin die großen Themen Religion, Mitleid und Erlösung, die bis heute das
Publikum in ihren Bann ziehen - Wagner selbst nannte die Oper sein
'versöhnendstes Werk'. Das Buch bietet einen umfassenden Einblick in Musik und
Handlung sowie in die Rezeptions- und Inszenierungsgeschichte des
facettenreichen Bühnenweihfestspiels.
In dieser Studie werden die Einflüsse des ökonomischen, politischen und gewerkschaftlichen Umfeldes sowie interne Rahmenbedingungen des Kooperationsprozesses als Voraussetzungen einer erfolgreichen Kooperation analysiert.
Wer kennt sie nicht, die besessene „Rache- göttin“ Kriemhild, die den Mord an ihrem geliebten Mann Siegfried rächt? Oder die Ritter der Tafelrunde wie Lancelot und Parzival, die sich in Liebesstricken verfangen? Insgesamt 33 Liebespaare aus der Geschichte und Literatur des Mittelalters stellt dieser Band vor - und jedes Paar steht für eine andere Facette der Liebe. Die spannend-einfühlsamen (Nach-)Erzählungen der Liebesgeschichten vermitteln gleichsam ein passant fundiertes Wissen über das Leben im Mittelalter.
Die beispielhafte Beschäftigung mit Mittelalterbildern seit der »Erfindung des Mittelalters« im 18. Jahrhundert gibt Anstoß zur Auseinandersetzung mit den heutigen Vorstellungen. Zu diesem Zweck werden verschiedenste Rezeptionszeugnisse vorgestellt, das für sie Typische wird präsentiert und das Charakteristische der Mittelalterbilder wird herausgearbeitet. Ein neuer Zugang zu verschiedenen Kunstgattungen wird erprobt, der die These der immer wieder neuen Erfindung des Mittelalters und das literaturwissenschaftliche Konzept der Dialogizität verbindet: Das Aufgreifen von »Mittelalterlichem« sagt etwas über die jeweilige Gegenwart, zeigt aber das mittelalterliche »Original« auch in neuem Licht. Die kritische Analyse des Verhältnisses beider Werke zueinander schärft somit den Blick für beide Positionen, die des Rezipierenden und des Rezipierten.