Kronzeugin deutscher und bayerischer Geschichte: Die Münchner Feldherrnhalle Stolz und geheimnisumwittert ist die mitten im Stadtzentrum gelegene Feldherrnhalle so etwas wie die gute Stube Münchens. Die Loggia, die König Ludwig I. aus Trotz gegen jene, die die Monarchie abschaffen wollten, gleich eine Nummer größer als das Florentiner Original bauen ließ, hat Pracht und Niedertracht gesehen, Größe und heimtückische Gewalt. Barbara Bronnen blickt in ihrem Roman auf die bewegte Geschichte dieses außergewöhnlichen Monuments zurück. Sie gestaltet seine Welt mit vielfältigen Stimmen, ihren Beobachtungen und Gedanken, ihren überraschenden Begegnungen mit den Ohrenzeugen von gestern und heute, der Zeugenschaft der Großmutter und nicht zuletzt der dunklen Stimme der Feldherrnhalle. So begegnenwir König Ludwig I. und seiner langjährigen Geliebten Marianna Florenzi, Lola Montez, Ricarda Huch, Georg Elser, Bertolt Brecht, Léo Lania, Hannah Arendt, Walter Klingenbeck, Gerhard Roßbach, Oskar Maria Graf und der Terroristin Vera Sassulitsch. Barbara Bronnens kluge wie spannende Spurensuche zeigt die Vielschichtigkeit eines Denkmals, dessen Vergangenheit auf einzigartige Weise unsere Geschichte widerspiegelt und zur Chiffre für Umbrüche, Wandlungen und Ambivalenz der deutschen Seele zwischen gestern und morgen geworden ist.
Barbara Bronnen Reihenfolge der Bücher






- 2016
- 2012
Meine Väter
- 331 Seiten
- 12 Lesestunden
Die Geschichte einer österreichisch-jüdischen Schriftstellerfamilie entfaltet sich dramatisch, beginnend auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin, wo der expressionistische Autor Arnolt Bronnen begraben liegt. Die Erzählung reicht bis ins Jahr 1867 zurück, als Dr. Ferdinand Bronner, der Großvater der Schriftstellerin Barbara Bronnen, in Auschwitz geboren wurde. Unter dem Pseudonym Franz Adamus war er einer der ersten naturalistischen Dramatiker. Barbara Bronnen, die ihren Großvater in der Kindheit nicht kannte, rekonstruiert die Geschichte eines großen Verschweigens. Arnolt Bronnen, sein Sohn, verleugnete ihn und erfand eine andere Herkunft. 1941 führte er einen Vaterschaftsprozess gegen Ferdinand Bronner. Barbara stützt sich auf dessen umfangreiche Aufzeichnungen, die 1918 enden und seine jüdische Herkunft verschweigen. Sie verfolgt die Geschichte des Großvaters bis zu seinem Tod 1948 und entdeckt immer mehr Hinweise auf Unstimmigkeiten in der Familiengeschichte. Durch Befragungen von Familienmitgliedern, die sich gegenseitig ächten, und eine Reise nach Auschwitz entschlüsselt sie die komplexe Beziehung zwischen Großvater und Vater. Schließlich deckt sie den wahnwitzigen Coup auf, der die beiden Männer verband und ein perfides Rasse-Spiel offenbart.
- 2011
Barbara Bronnen nimmt uns mit auf eine literarische Entdeckungsreise durch eine der schönsten Landschaften Europas. Die Toskana ist der Schriftstellerin seit vielen Jahren zur zweiten Heimat geworden: Sie liebt das Land und seine Bewohner und ist eine intime Kennerin seiner Kultur und Literatur. Die Reise führt uns von Florenz nach Volterra, nach San Gimignano, Siena und Lucca, vorbei an Zypressen- und Olivenhainen, durch Weinberge und romantische Dörfchen. Unterwegs leisten uns berühmte Autoren und Künstler aus allen Epochen Gesellschaft: Dante, Boccaccio, Machiavelli, Heinrich Heine, Hermann Hesse, Ezra Pound, Niki de Saint Phalle, Umberto Eco, Antonio Tabucchi u. v. a.
- 2008
Liebe bis in den Tod
- 169 Seiten
- 6 Lesestunden
War es wirklich Liebe bis in den Tod, als der 80jährige Emanuel Forster an jenem strahlenden Herbsttag seine schwerkranke Frau erschoß? War es Mitleid? Oder gar Selbstmitleid? Und warum wählte er selbst nicht auch den Freitod, wie er es seiner Frau versprochen hatte? War es Totschlag oder Tötung auf Verlangen? Mit diesen diffizilen Fragen sieht sich der Richter Anselm Joos in seinem letzten Fall vor der Pensionierung konfrontiert. Als der Angeklagte nicht nur seine Schuld eingesteht, sondern auch über seine fast 60 Jahre währende Ehe berichtet, über die Anfänge im Nachkriegsdeutschland, ein normales Familienleben mit zwei Kindern, bis eines Tages seine Frau von unerträglichen Schmerzen heimgesucht wurde und ein jahrzehntelanges Martyrium begann, als der Richter immer tiefer in ein fremdes Leben eindringt, wird er von einer lange verdrängten Erinnerung heimgesucht, der Erinnerung an seinen Sohn. Prominente Fälle wie die von Hugo Claus oder André Gorz zeigen, welch zunehmende Bedeutung der Freitod und die Beihilfe dazu in unserer älter werdenden Gesellschaft hat. Liebe bis in den Tod: Ein Buch, das sich nicht scheut, Fragen zu stellen, und nachdenklich stimmt.
- 2007
Ein Monat ist mehr als nur vier Wochen im Jahr. Er hat seinen eigenen Charakter, der sich sowohl in der Natur als auch im Wesen und in den Bedürfnissen des Menschen niederschlägt. Liane Dirks informiert über Ereignisse, Brauchtum und Feste der einzelnen Monate und gibt Schönheits- und Gesundheitstipps. Eine besondere Monatsgeschichte und ein von Karl Ederer kreiertes Monatsmenü machen zudem jeden Band zu einem sinnlichen Genuss.
- 2007
Fliegen mit gestutzten Flügeln
- 187 Seiten
- 7 Lesestunden
1933, nach der Machtergreifung durch die Nazis, trat sie 'hoch erhobenen Hauptes' aus der Preußischen Akademie der Künste aus, 1938 wurde sie wegen Vergehens gegen das Heimtückegesetz verhört, 1944, nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli, entschloß sie sich, für die 'Märtyrer der Freiheit' ein Gedenkbuch zu schreiben, 1947 eröffnete sie als Ehrenpräsidentin den Ersten Deutschen Schriftstellerkongreß in Berlin, verließ die SBZ und starb im Westen: Die letzten Jahre der hochbetagten, zu ihrer Zeit berühmten und geachteten Historikerin und Schriftstellerin Ricarda Huch (1864-1947) waren wie ein Fliegen mit gestutzten Flügeln, waren gekennzeichnet von Isolation und Entbehrung, zugleich vom beschaulichen Glück mit ihrer Familie im Jenaer Philosophenweg und vom Aufbruch in ein neues, ein anderes Deutschland. Barbara Bronnen, die sich seit langem mit Leben und Werk Ricarda Huchs beschäftigt, ist in Gesprächen mit Freunden und Verwandten und anhand von teilweise unveröffentlichten Briefen und Tagebüchern den Spuren der letzten Lebensphase nachgegangen und erinnert mit ihrer Biographie an eine heute fast vergessene Dichterin und mutige Frau, die am 11. November vor 60 Jahren starb.
- 2006
Ein kühner, kluger Roman zu einem heiklen wie aktuellen Thema in unserer älter werdenden Gesellschaft: das Glück der späten Liebe. Ein Buch, das Mut macht, nach vorn zu leben.
- 2005
Die nördlichste Stadt Italiens, Biergarten- und Weißwurstmetropole, das Tor zu den Alpen. So vielfältig wie die Stadt München sind ihre Beinamen. Die Münchner Autorin Barbara Bronnen spürt jeder einzelnen Zutat in dieser verlockenden Mischung nach. Sie genießt die Barockwolken im strahlend blauen Himmel, die geschichtsträchtigen Bauten, die Schönheit der Gärten und den Glanz der Alpengipfel an einem Föhntag. Es ist eine Mischung, die Appetit auf mehr macht, denn hier isst man eben nicht nur Brezen und Braten, sondern genießt mit allen Sinnen.
- 2004
„Seltsam - je weniger Lebenszeit vor mir, desto intensiver kann ich lieben.“ Ada, 75, stellt sich den Fragen ihrer 27-jährigen Enkelin, die ein höchst aktuelles und dabei zeitloses Thema zum Anlass haben: das Alter. Was tut man, wenn man beim Einfädeln das Nadelöhr selbst mit Brille nicht mehr richtig sehen kann? Und wie ist das eigentlich, Sex im Alter? Barbara Bronnen hat ein offenes und doch immer zartfühlendes Buch über das Älterwerden, sei es mit 27, sei es mit 75, geschrieben - denn Alter ist eine Frage des Bewusstseins, nicht eine Frage der Falten.






