Der Sturz Napoleons jährt sich 2014 zum zweihundertsten Mal; und ebenso die Restauration der französischen Monarchie unter den Bourbonen. Was bedeutet aber überhaupt „Restauration“? Volker Sellin löst den Begriff aus der Fixierung auf das Epochenjahr 1814 und interpretiert Restauration übergreifend als eine Politik der Konsolidierung der von der Revolution bedrohten Monarchien durch den Erlass von Verfassungen. Europäisch vergleichend von Spanien bis Russland entwirft er auf dieser Grundlage eine überraschende Geschichte des 19. Jahrhunderts.
Volker Sellin Reihenfolge der Bücher






- 2014
- 2011
Gewalt und Legitimität
Die europäische Monarchie im Zeitalter der Revolutionen
Warum nehmen Menschen es hin, daß andere Menschen Herrschaft über sie ausüben? Sie lassen sich beherrschen, solange sie die Herrschaft als legitim anerkennen. Ohne Legitimität wird Herrschaft zur Gewalt. Als legitime Form der Herrschaft galt in Europa über ein Jahrtausend lang die Monarchie. Erst Aufklärung und Revolution stellten die Legitimität der Monarchie in Frage. In einem europaweiten Vergleich, der meisterhaft Politik- und Kulturgeschichte verzahnt, zeigt Volker Sellin, wie die Monarchie es verstand, ihre Legitimität trotzdem fast überall noch über Generationen hinweg zu bewahren. Welchen Anteil hatten daran die traditionellen Vorstellungen von dynastischer Herrschaftsberechtigung, Gottesgnadentum und Kriegserfolg? Welche Bedeutung gewannen neue legitimitätsstiftende Leistungen wie Verfassungsgebung, nationale Politik oder soziale Reform? "Die Fragen des sehr gelungenen Buches werfen historisches Licht auf die Gegenwart. Das Problem, wie man Macht und Legitimität in umstürzenden Zeiten beibehält, ist nicht nur für gekrönte Häupter in der Vergangenheit relevant." (Bo Stråth, Professor für nordische, europäische und Weltgeschichte an der Universität Helsinki)
- 2010
Das Europa der Akademien
- 216 Seiten
- 8 Lesestunden
Im Jahre 2009 beging die Heidelberger Akademie der Wissenschaften, die Landesakademie Baden-Württembergs, ihr hundertjähriges Bestehen. Im Rahmen des Jubiläumsprogramms führte jede der neun Universitäten des Landes jeweils eine Veranstaltung oder Veranstaltungsreihe in ihren Räumen gemeinsam mit der Akademie durch. Mit der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg vereinbarte die Akademie für das Sommersemester des Jubiläumsjahrs die Aufnahme einer Vorlesungsreihe mit dem Titel „Das Europa der Akademien“ in das Programm des Studium Generale. Sie wurde vom Präsidenten der Akademie und dem Rektor der Universität gemeinsam eröffnet. Der Vorlesungsreihe war eine doppelte Aufgabe gestellt: Zum einen sollte die Geschichte der europäischen Akademien und des Akademiegedankens bis zu ihren Anfängen in der platonischen Akademie und deren Wiederbelebung in der florentinischen Renaissance zurückverfolgt werden; zum andern sollte der Frage nach der gegenwärtigen Funktion und den künftigen Aufgaben der Akademien nachgegangen werden.
- 2009
Die Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1909-2009
- 318 Seiten
- 12 Lesestunden
- 2001
Die geraubte Revolution
- 360 Seiten
- 13 Lesestunden
Der Sturz Napoleons 1814 war ein Wendepunkt in der europäischen Geschichte. Nach einem Vierteljahrhundert revolutionärer Erhebungen war er die wichtigste Voraussetzung für die Restauration der alten Monarchien, die von Paris aus ihren Siegeszug durch Europa antrat. Volker Sellin schildert die entscheidenden Wochen nach der militärischen Niederlage Frankreichs und der Absetzung Napoleons durch den Senat im April 1814. In dem Konflikt zwischen dem Senat, der von der Souveränität der Nation ausging, und Ludwig XVIII., der dem Prinzip der dynastischen Legitimität verpflichtet war, konnte sich der König durchsetzen, weil er weitgehende liberale Zugeständnisse machte. Die Restauration der Bourbonen hatte also ein Janusgesicht, das die gesamte Epoche der Restauration nicht nur in Frankreich prägen sollte. Die dramatischen Ereignisse von 1814 zeigen, wie neben strukturellen Bedingungen das Handeln einzelner Persönlichkeiten wirksam wurde: Denn ohne Napoleon und Zar Alexander, ohne Metternich, Talleyrand und Ludwig XVIII. wäre die Geschichte Europas anders verlaufen.
- 1995
Diese Einführung in die Geschichtswissenschaft fokussiert sich auf methodische Grundfragen und vermittelt, wie geschichtswissenschaftliches Denken und Arbeiten funktioniert. Der Leser wird von Anfang an in die Kunst des geschichtswissenschaftlichen Argumentierens eingeführt. Das Buch bietet keine allgemeinen Informationen, sondern konzentriert sich auf die praktischen Aspekte der Geschichtswissenschaft. Volker Sellin erläutert Denkweisen und Argumentationsformen und vermittelt ein Verständnis für die Arbeitsweise und Verfahren von Historikern. Beispiele spielen eine zentrale Rolle und verdeutlichen die Notwendigkeit methodischer Reflexion, während sie gleichzeitig verschiedene Methoden und Teildisziplinen der Geschichtswissenschaft vorstellen. Die behandelten geschichtswissenschaftlichen Probleme entstehen aus Alltagserfahrungen, und es sind keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich. Die einzige Voraussetzung ist die Bereitschaft, den Gedankengängen zu folgen. Jedes Kapitel enthält kurze Literaturhinweise, und ein bibliographischer Essay bietet weiterführende Literatur. Die Themen reichen von historischen Fakten über Quellenkritik bis hin zu Objektivität und dem Sinn der Historie. Dr. Volker Sellin ist o. Professor für Neuere Geschichte an der Universität Heidelberg.
- 1971
Die Anfänge staatlicher Sozialreform im liberalen Italien
- 206 Seiten
- 8 Lesestunden