Walter Pöldinger Reihenfolge der Bücher






- 1998
- 1997
Der Erstkontakt mit psychisch kranken Menschen
- 245 Seiten
- 9 Lesestunden
Das Buch ist eine Kurzinformation für Menschen, die sich beruflich mit psychisch beeinträchtigten Menschen auseinandersetzen müssen. Der Zugang soll dadurch erleichtert werden, daß nicht Krankheitseinheiten oder differential-diagnostische Erwägungen dargestellt werden, sondern die besonderen Verhaltensweisen von psychisch beeinträchtigten Menschen. Es wird erörtert, wie man sich als Arzt, Sozialarbeiter, Psychologe, Psychotherapeut, Polizist etc. mit depressiven, suizidalen, ängstlichen, verwirrten oder alkoholisierten Patienten auseinandersetzen kann, sodaß die Begegnung mit dem Patienten therapeutisch fruchtbar wird. Es ist nicht immer möglich, eindeutige Anleitungen für diese Begegnungsweise zu geben, wohl aber Hinweise darauf, auf welche Momente es in der Auseinandersetzung besonders ankommt und wo Gefahrenmomente liegen könnten.
- 1993
Nach Schatzungen der WHO leiden mindestens 3% der WeltbevOlke rung an behandlungsbedtirftigen depressiven SWrungen unterschiedli cher Intensitat und Atiologie. Mindestens 20% aller Menschen reagieren irgendwann in ihrem Leben depressiv. Depressivitat ist also, unabhmgig von der Form und yom Schweregrad, eine haufige Erkrankung bzw. ein verbreiteter Reaktionsmodus von Menschen auf Belastungen unter schiedlicher Art. Niedergelassene Arzte vieler Fachrichtungen, vorzugsweise jedoch Hausarzte, werden also depressive Patienten in ihrer Praxis vorfinden hliufig bereits zu einem Zeitpunkt, in dem manifeste depressive Sympto me noch fehlen oder nur teilweise ausgebildet sind. Dementsprechend werden viele depressive Storungen gar nicht oder nicht frtihzeitig genug erkannt. Dies stellt ein gravierendes Grundproblem der Depressionsbe handlung dar. Die daraus resultierenden Gefahren liegen einerseits in Chronifizierung der depressiven Symptomatik, dann aber v. a. auch in der unerkannten Suizidalitat. Ein weiteres Problem ergibt sich daraus, daB haufig bei den Arzten Unsicherheiten dartiber bestehen, wie die jeweilige depressive SWrung angemessen behandelt werden sollte, ob primar Medikamente oder Gesprache gewlihlt werden sollten, welches Medikament bei welcher Depression zu bevorzugen ist, ob und welche Psychotherapie warnend depressiver Episoden angebracht ist oder nicht etc.
- 1991
Im ausklingenden 20. Jahrhundert stellen sich in der Nervenheilkunde verstärkt Fragen nach dem Selbstbestimmungsrecht und der Würde des Patienten sowie nach den Konflikten im Umgang mit Not, Schmerz und Krise. Die Autorität des Therapeuten und die Grenzen des wissenschaftlichen Fortschritts werden ebenfalls thematisiert. In der Psychiatrie sind die diagnostischen Kriterien besonders subjektiv, die Ermessungsspielräume groß und die Grenzen zwischen gesund und krank fließend. Der behandelnde Arzt steht hier in einem Spannungsfeld zwischen individueller und sozialer Verantwortung, da die Verletzlichkeit des Patienten in seiner Menschlichkeit größer ist als in anderen medizinischen Bereichen. Zwangshospitalisierung und Zwangsbehandlung sind extreme Beispiele für die ethischen Herausforderungen. In den Beiträgen werden ethische Themen anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse behandelt. Es wird die Rolle der Anthropologie und Metaphysik für die Herleitung ethischer Werte sowie der Wandel medizinethischer Prinzipien untersucht. Zudem werden praktische Probleme erörtert, die in der täglichen Praxis auftreten. Das Buch bietet umfassende Informationen und eine wichtige Grundlage für den Dialog über ethische Probleme in der Psychiatrie.



