Peter Feldbauer Bücher






Venedig hat eine mehr als 1300-jährige Geschichte und spielte eine herausragende Rolle im mittelalterlichen Weltsystem und -handel. Sie war Drehscheibe zwischen Orient und Europa, profitierte von den neuen Verhältnissen nach den Kreuzzügen und scheute sich nicht, ihre langjährige Verbündete, Byzanz, fallen zulassen, wenn es nötig war. Erst globale Verschiebungen in den Märkten, so z. B. die Entdeckung des Seeweges nach Indien, der beginnende Handel mit der Neuen Welt, führten zu einem Verlust der Vormachtstellung und schließlich zu Stagnation und Niedergang ab dem 16. Jahrhundert. Wie aber war es möglich, dass eine verhältnismäßig kleine und von seinen Handelsstützpunkten so weit entfernte Stadt über Jahrhunderte den Handel beherrschen konnte? Diese und andere Fragen untersuchen die Autoren in dieser aktuellen Darstellung der Geschichte Venedigs.
Seide, Zobel und Gelehrte
Zentralasien 900–1200: Handelsdrehscheibe und Kulturknoten
Rhythmen der Globalisierung
Expansion und Kontraktion zwischen dem 13. und 20. Jahrhundert
- 256 Seiten
- 9 Lesestunden
Der Prozess der Globalisierung zwischen dem 13. und 20. Jahrhundert war von zahlreichen Veränderungen geprägt. Der Band vertieft das Verständnis dieser Prozesse, indem er einen Überblick über Expansionen und Kontraktionen bietet. Besonders fokussiert wird auf Perioden, in denen neue Grenzziehungen und Fragmentierungen auftraten, was zu Deglobalisierung führte. Die Vorstellung von Globalisierung als rhythmischem Prozess, der zwischen Expansion und Kontraktion oszilliert, basiert auf der Überzeugung, dass die gegenwärtige Phase der Globalisierung kein unumkehrbarer Trend ist. Viele der jüngsten Texte zum Thema betrachten Globalisierung als stetige, wenn auch ungleichmäßige Expansion, wobei der Schwerpunkt auf Zeiten der Beschleunigung und der quantitativen Zunahme des interkontinentalen Austausches von Menschen, Waren, Ideen und Praktiken liegt. Der zeitliche Ausgangspunkt der Untersuchung ist das Spätmittelalter, als die Teile Eurasiens durch ein lose geknüpftes Netz ökonomischer, technologischer und kultureller Transfers verbunden wurden, bevor im 14. Jahrhundert Krisen zu einer Ausdünnung führten. Den Abschluss bilden die Jahrzehnte nach dem 2. Weltkrieg, insbesondere die Jahre seit 1980, in denen eine neue Form und Intensität globaler Interaktionen erreicht wurde.
At-Tiğāra
Handel und Kaufmannskapital in der Islamischen Welt des 7.–13. Jahrhunderts
Gezeigt wird die herausragende Rolle Venedigs im mittelalterlichen Weltsystem und im Welthandel; Vendigs Rivalen, seine frühen Kolonien und die innenpolitische Stabilität und politische Stärke. Der Verlust der Vormachtstellung, der politische Abstieg nach 1000-jähriger Unabhängigkeit und schließlich die Stagnation und der Niedergang ab dem 16. Jahrhundert bilden das Ende das Buches. Venedig durchlief zahlreiche Phasen: Die Zeit des Weltmachtstatus zwischen 1150 und 1500 gilt als absoluter Höhepunkt: wirtschaftlich, politisch und militärisch. Danach verlor es zwar seinen Status, nicht aber staatliche Integrität und die Bedeutung als regionaler Mitspieler. Wer auf den Spuren des venezianischen Imperiums reist, wird früher oder später über die Organisation eines solchen merkantilen Netzwerkes ins Grübeln kommen: Wie gelang es den Drahtziehern, die Kontrolle über ein derart vernetztes mittelalterliches Weltsystem zu erhalten, wenn damals die Überwindung der Wege, wie auch die Nachrichtenübermittlung um einiges länger brauchten als heute.
Die islamische Welt bis 1517
- 223 Seiten
- 8 Lesestunden
Die islamische Welt erlebte bis zur Krise des 14. Jahrhunderts eine Blütephase von Ökonomie, Staatsverwaltung, militärischer Stärke und Kultur. Im vorliegenden Band wird gezeigt, dass die Einschätzung, die islamische Welt von der Jahrtausendwende bis ins frühe 16. Jahrhundert sei von Niedergang, Stagnation bis Unterentwicklung gekennzeichnet, unzutreffend ist. Dem Funktionieren einer leistungsfähigen Landwirtschaft und der Kontrolle über den Fernhandel kommt dabei besondere Bedeutung zu. Vom Mittelmeer bis China, aber auch quer durch die Sahara zogen Kaufleute mit ihren Karawanen, vom Roten Meer und dem Persischen Golf liefen zahllose Schiffe mit Gütern Europas und des Nahen Orients in den Indischen Ozean aus. Bisweilen wird für die Zeit von 1250 bis 1340 sogar von einem vormodernen Weltsystem oder von Protoglobalisierung gesprochen. Die verheerenden Pestwellen des 14. Jahrhunderts unterbrachen zusammen mit vielfältigen Krisen in Wirtschaft und Politik die günstige Entwicklung. Ökonomische Prosperität, staatliche Stabilität und militärische Stärke zu Beginn des 16. Jahrhunderts demonstrieren daher eindrucksvoll, wie fern der endgültige Abstieg der islamischen Gesellschaften noch lag.



