Der marxistisch inspirierte freiheitliche Sozialismus von Fritz Sternberg (1895 –1963) hat uns heute noch viel zu sagen. Die Lektüre passt in eine Zeit, in der sich grundlegende Zukunftsfragen erneut stellen. Seine Entwicklung eines freiheitlichen Sozialismus steht in der Tradition des radikalen Reformismus, für den Marxsche und andere Analysen der Arbeiterbewegung eine undogmatische Grundlage bilden. Dieser Band versammelt renommierte Autoren, die bisher zu wenig rezipierten Texte Fritz Sternbergs neu gelesen haben und zahlreiche Bezüge zu heutigen Debatten um eine linke Politik von Gerechtigkeit, Emanzipation und Demokratie herstellen. Der Sammelband enthält Texte von Helga Grebing, Marcel van der Linden, Thilo Scholle, Richard Saage, Klaus-Jürgen Scherer, Terence Renaud, Nikolas Dörr und Bernd Rudolph sowie einen umfangreichen Dokumententeil.
Helga Grebing Reihenfolge der Bücher






- 2017
- 2012
"Nie kämpft es sich schlecht für Freiheit und Recht!"
- 90 Seiten
- 4 Lesestunden
- 2012
Die Arbeiterbewegung in Berlin kann auf eine lange Tradition und eine wechselvolle Geschichte zurückblicken – von den revolutionären Anfängen 1848 und der Gründung der ersten Arbeiterparteien über den Kampf um gleiche politische Rechte, den Aufstieg der Gewerkschaften und die Ausbildung eines lebensweltlichen Arbeitermilieus bis hin zu Verfolgung und Widerstand während der NS-Zeit und zur Wiederbelebung der Arbeiterbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg. In diesem historischen Reiseführer werden Wohnorte, Wirkungsstätten und Biografien von ausgewählten Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung vorgestellt; er informiert über Gewerkschaften, Vereine und Verbände der Arbeiterkulturbewegung, über moderne Siedlungsbauten und letzte Ruhestätten. 160 historische und aktuelle Abbildungen sowie mehrere Karten erleichtern die Spurensuche vor Ort.
- 2012
Die Historikerin Helga Grebing reflektiert in sehr persönlichen Worten ihre Kindheit und Jugend in Berlin-Pankow von 1930 bis 1953, als sie nach ihrem Staatsexamen und ihrer Promotion nach München zog. Ihre eigene Entwicklungsgeschichte wird von einer sozialgeschichtlichen Darstellung ihrer thüringisch-westpreußischen Familie begleitet, die in den 1890er-Jahren in Berlin zusammenkam. Die Autorin beschreibt ihre doppelte Ablösung: zunächst als BDM-Führerin 1945/46 vom Nationalsozialismus und ab 1947, als Absolventin der Arbeiter- und Bauernfakultät der Humboldt-Universität, vom SED-Kommunismus, bis sie 1948 in die SPD eintrat. Sie studierte an der Humboldt-Universität und später an der Freien Universität. Aus ihrer individuellen Biografie entfaltet sich das Lebensbild einer ganzen Generation, die den Zweiten Weltkrieg als Kinder und Jugendliche erlebte und die politische Teilung Berlins unmittelbar nach dem Krieg miterlebte. Prof. Dr. Helga Grebing, Historikerin, studierte an der Humboldt-Universität und der Freien Universität Berlin, arbeitete als Redakteurin und Verlagslektorin in München, wurde 1961 Referentin bei der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung und hatte Lehrstühle in Göttingen und Bochum bis zu ihrer Emeritierung 1995. Sie veröffentlichte zahlreiche Werke zur Geschichte der Arbeiterbewegung und zur politischen Ideengeschichte.
- 2008
Die deutsche Revolution 1918/19
- 355 Seiten
- 13 Lesestunden
In den 1960er- und 1970er-Jahren erarbeitete eine neue Historiker-Generation in der Bundesrepublik differenzierte Analysen zur deutschen Revolution von 1918/19. Der vorliegende Band stellt wesentliche Texte dieser Debatte zusammen, die auch heute noch Gültigkeit haben.
- 2008
Helga Grebing, die bekannte Historikerin der Arbeiterbewegung und Mitherausgeberin der 'Berliner Ausgabe' von Brandts Schriften, entwirft ihr ganz eigenes und doch auf Objektivität zielendes Bild der Person und des Politikers Willy Brandt. Sie begegnete Willy Brandt erstmals 1949: 'Irgendwie, so erinnere ich mein damaliges Empfinden, wurde der dunkelmuffige Raum heller, und der sogleich beindruckende Mann vemittelte in seiner kurzen Rede Zuversicht auf eine ganz andere Zukunft, an der auch wir mitarbeiten wollten.' In den Jahrzehnten danach beobachtete sie den Politiker Brandt nicht nur aus der Ferne der Wissenschaft, sondern ist ihm als politische Mitstreiterin auch immer wieder begegnet.
- 2005
Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland
Sozialismus — Katholische Soziallehre — Protestantische Sozialethik. Ein Handbuch
Die bürgerliche Gesellschaft zerstörte die mittelalterlichen sozialen Strukturen und deren theologischen Überbau. Gesellschaft und Wirtschaft sollten nach den Prinzipien von Vernunft und Nutzen gestaltet werden, die in der Aufklärung als Synonyme auftraten. Sozialistische Ideen entstanden als Reaktion auf die neuen bürgerlichen Leitbilder und die krisenhaften Folgen ihrer Verwirklichung. Ihr Ziel war nicht die bloße Beseitigung der bürgerlichen Gesellschaft, sondern deren „Aufhebung“ im Hegelschen Sinne. Die Befreiung der Individuen von den Fesseln der alten Zustände sollte bewahrt werden, während die neu entstandenen wirtschaftlichen Abhängigkeiten überwunden werden sollten, teilweise durch Rückgriff auf ältere Solidaritätsvorstellungen. Die sozialistischen Ideen müssen zusammen mit den politischen Kräften betrachtet werden, die um ihre Durchsetzung kämpften. In dieser Darstellung wird jedoch nur so viel aus der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie den politischen Umständen mitgeteilt, wie für das Verständnis der modernen sozialistischen Ideen erforderlich ist. Der Schwerpunkt liegt auf den strukturellen Gedanken der sozialistischen Vorstellungen, ihren typischen Denkmustern, ihrer wechselseitigen Beeinflussung und den Veränderungen im Laufe der Zeit. Sozialistisches Denken präsentierte sich in seiner marxistischen Form als philosophisch begründetes System, während auch die marxismuskritischen Ansätze, wie der ethische Soz
- 2004
Die Worringers
- 317 Seiten
- 12 Lesestunden
Das Rheinische Bürgertum verbindet sich in Marta und Wilhelm Worringer, einem Paar aus unterschiedlichen wirtschaftlichen Hintergründen. Ihre Beziehung blüht im „leuchtenden München“ vor dem Ersten Weltkrieg auf, während Marta ihre künstlerische Ausbildung abschließt und Wilhelm an seiner Doktorarbeit arbeitet, die mit „Abstraktion und Einfühlung“ bald für Aufsehen sorgt. Dieses Werk, das als Programmschrift des Expressionismus gilt, hat sich in zahlreichen Auflagen und Übersetzungen etabliert und bleibt eine bedeutende kunsttheoretische Schrift des 20. Jahrhunderts. Worringer wird ein gefragter Gesprächspartner für viele Künstler der Moderne und die literarische Szene. Seine akademische Laufbahn ist von Herausforderungen geprägt, insbesondere durch die Nationalsozialisten, die ihn ab 1928 in Königsberg isolieren. Nach dem Krieg scheitert er 1950 an der neuen SED-Politik. In vier Jahrzehnten schafft er ein umfangreiches Werk, das heute im Wilhelm Fink Verlag herausgegeben wird. Marta hingegen bleibt in der öffentlichen Wahrnehmung im Schatten, obwohl sie erfolgreich als Malerin und Illustratorin tätig ist und zur finanziellen Stabilität der Familie beiträgt. Ihr Schicksal spiegelt das vieler Frauen ihrer Generation wider, die oft die Familienlast tragen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird sie durch Ausstellungen, wie „Rheinische Expressionistinnen“ (1994), wiederentdeckt.
