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Bookbot

Jürgen Schlumbohm

    Freiheitsbegriff und Emanzipationsprozess
    Freiheit
    Verbotene Liebe, verborgene Kinder
    Lebendige Phantome
    Familie und Familienlosigkeit
    Rituale der Geburt
    • Die Geburt ist zweifellos auch ein medizinisches Ereignis - doch haben wir nicht die sozialen, kulturellen, psychischen und religiösen Aspekte etwas aus den Augen verloren? In diesem Buch werden die verschiedenen, zum Teil verschütteten Praktiken und Rituale der Geburt vom 17. bis zum 20. Jahrhundert dokumentiert und analysiert.

      Rituale der Geburt
    • Lebendige Phantome

      Ein Entbindungshospital und seine Patientinnen 1751-1830

      • 574 Seiten
      • 21 Lesestunden

      Frauen in bedrängter Lage begegnen Medizinern, die sich für den Fortschritt der Geburtshilfe stark machen. In eine ferne Welt führt dies Buch den Leser. Es erzählt von der Magd Dorothea Elisabeth Junk, die ihre uneheliche Tochter dem Kindsvater vor die Tür legte, von Juliane Nolte, deren »blühende Schönheit« den »Verführer« anzog, und von der »Mohrin« Viktoria Laurenti, mit der sich ein fürstlicher Hof schmückte, bevor sie von einem adeligen Offizier ein Kind erwartete. Wie hunderte andere Frauen, die unverheiratet schwanger waren, gingen sie in das neue Göttinger Universitäts-Entbindungshospital. Dort begegneten sie dem ärztlichen Direktor, der sich für den Fortschritt der Geburtshilfe stark machte, und seinen zahlreichen Studenten, die im Verlangen nach praktischer Ausbildung mit den Hebammenschülerinnen konkurrierten. Wenn die Lebensgeschichten dieser Frauen und Männer durch ihre Fremdartigkeit den Leser in den Bann ziehen, so blitzen zugleich Konfliktlinien auf, die von bestürzender Aktualität scheinen. Es geht um Liebe und Gewalt zwischen den Geschlechtern, um soziale Hilfe und Abweisung Fremder, um natürliche Geburt und operative Entbindung, um medizinische Technik und Wünsche von Patientinnen.

      Lebendige Phantome
    • Ein »Geheimes Buch« über anonyme Geburten erlaubt einen ungewöhnlichen Blick in verbotene Beziehungen und deren Folgen im 19. Jahrhundert. Wie lebten Frauen und Männer aus »guter Familie« Beziehungen jenseits der Gesetze und Konventionen, und wie gingen sie mit deren Folgen um? Eine jüngst aufgetauchte Quelle, das »Geheime Buch« des Göttinger Entbindungshospitals liefert hier neue, überraschende Perspektiven. Nach detektivischer Entschlüsselung gewährt das Buch tiefe Einblicke in unstatthafte Paarkonstellationen, verheimlichte Geburten und verborgene Kindschaften. Mit welchen Mitteln die Geheimhaltungsstrategien zur Rettung der Familienehre umgesetzt wurden tritt ebenso zutage wie die Folgen, die sich daraus für Frauen, Männer und ihre verschwiegenen Kinder ergaben. Zugleich wird ein Aspekt der Entbindungsklinik sichtbar, der bisher im Dunkeln lag: die »heimlichen« Geburten. Angesichts aktueller Debatten um anonyme oder vertrauliche Geburten kommt dieser spezifischen Funktion des Hospitals besondere Bedeutung zu.

      Verbotene Liebe, verborgene Kinder
    • Zum Inhalt: Kreditbeziehungen haben schon in der frühen Neuzeit die ganze Gesellschaft durchzogen; jeder war potentieller Schuldner und Gläubiger. Die Fallstudien dieses Bandes untersuchen die sozialen Praktiken des Kredits und seine kulturelle Bedeutung. So ergibt sich ein anschauliches Bild von den Konflikten, die aus Schulden hervorgehen konnten, und von den Risiken, die mit Krediten verbunden waren. Ebenso deutlich wird der soziale Sinn und Nutzen von Kredit, der oft weit über das Ökonomische hinausging. Die Aufsätze dieses Bandes reichen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Sie behandeln die Strategien von Bauern, Handwerkern und Arbeitern, aber auch von Beamten und Adeligen, von Christen ebenso wie von Juden. Lokale Fallstudien werden ergänzt durch einen Überblick über den Stand der internationalen Forschung.

      Soziale Praxis des Kredits
    • Die Entbindungshospitäler spielten eine zentrale Rolle beim Wandel der Geburt von einer reinen Frauensache zu einem klinischen Ereignis. Lange war die Geburt ein Ereignis, für das nur Frauen zuständig waren. Seit dem 18. Jahrhundert wurde die Geburtshilfe allmählich zu einer Wissenschaft, die von Ärzten, also Männern betrieben wurde. Bei diesem Wandel spielten in Deutschland die Entbindungshospitäler eine entscheidende Rolle. Am Beispiel des Göttinger »Accouchierhauses«, das 1751 als weltweit erste Universitäts-Geburtsklinik gegründet wurde, sowie der Entbindungsspitäler in Kassel und Braunschweig stellt der Band die Praxis dieser Institutionen dar. In welcher Weise nutzten Professoren, Ärzte, Medizinstudenten und Hebammen die Entbindungshospitäler? Was bedeuteten sie für die schwangeren Frauen dieser Zeit? Angesichts der aktuellen Debatten um Klinik- oder Hausgeburt, natürliche oder High-Tech-Entbindung lohnt der Blick zurück in die Geschichte auf eine Zeit des Umbruchs im Umgang mit Schwangerschaft und Geburt.

      Die Entstehung der Geburtsklinik in Deutschland 1751-1850