»Rumohr verzichtet auf langatmige Aufzählungen ›geisttötender Kochbücher‹ und appelliert stattdessen an die Erfindungsgabe der Leser. Er schaltet immer wieder amüsante Historien und Exkurse ein, literar- und kulturhistorische Brosamen sind wie feine Würze in den Text eingestreut. Ein Verfahren, das den Appetit anregt, es wie einen Roman im Ganzen zu lesen.« Hummer 3, Mai/Juni 2011
Carl Friedrich von Rumohr Bücher






Carl Friedrich von Rumohr: Der letzte Savello Urania, Taschenbuch auf das Jahr 1834. Leipzig, F. A. Brockhaus. Vollständige Neuausgabe. Herausgegeben von Karl-Maria Guth. Berlin 2016. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Raffael, Selbstportrait, 1506. Gesetzt aus Minion Pro, 11 pt.
Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahr 1832.
Der junge Kaufmann
- 204 Seiten
- 8 Lesestunden
Unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1861.
Geist der Kochkunst
Mit einem Vorwort von Wolfgang Koeppen
Kunstgeschichte des mittelalterlichen Lübeck
- 170 Seiten
- 6 Lesestunden
Carl Friedrich von Rumohr (1785-1843) widmet sich in seinem Text "Einige Nachrichten von Alterthümern des transalbingischen Sachsens" der Kunst und Architektur jenseits der Elbe seit wendischer Zeit bis in das 16. Jahrhundert. Einen besonderen Schwerpunkt legt er auf die Bau- und Bildkünste Lübecks und rückt damit eine Kulturlandschaft in den Mittelpunkt des kunsthistorischen Forschungsinteresses, die bis zu diesem Zeitpunkt von der Romantikergeneration keine besondere Beachtung gefunden hatte. Ort und Zeitpunkt des Erscheinens sind bezeichnend: Rumohr publiziert seinen Aufsatz in der von Friedrich Schlegel herausgegebenen Zeitschrift Deutsches Museum im Jahre 1813, unmittelbar unter dem Eindruck der napoleonischen Besatzung der ehemals Reichsfreien Stadt Lübeck. Die Veröffentlichung setzt fachgeschichtliche Maßstäbe: In kontextbezogener, immer auf Autopsie beruhender Beschreibung nähert sich Rumohr seinen Gegenständen. Rumohr gelingt mit seinem Aufsatz nicht nur die gedankliche Umschreibung des norddeutschen Kulturraums, sondern er bringt mit ihm zugleich das "vaterländische" Patrimonium in das Bewußtsein der Zeitgenossen zurück. Die vorliegende Edition macht Rumohrs Aufsatz erstmals kommentiert zugänglich und ordnet ihn in die politische Zeitgeschichte und die kunstwissenschaftliche Fachgeschichte ein
Carl Friedrich von Rumohr (1785–1843), der sich selbst einen „praktischen Aesthetiker“ nannte, galt seinen Zeitgenossen wie Schelling, Hegel und Schlegel als bahnbrechender Kunstkritiker. Seine innovativen Ansätze, die auf exakten Archivstudien basierten, fanden bei Fachkollegen Anerkennung. Rumohrs Autorität in disziplingeschichtlichen Fragen ist jedoch nur eine Facette seiner Vielseitigkeit: Er entwarf landeskulturelle Modelle, entwickelte gastrosophische Konzepte und war als Reiseschriftsteller, Novellentheoretiker, Übersetzer und Romancier aktiv. Sein vielschichtiges Schaffen ist kulturgeschichtlich noch kaum erforscht, da mit Ausnahme des oft aufgelegten „Geist der Kochkunst“ keine umfassende Werkausgabe vorliegt. Eine von Rumohr geplante Ausgabe kam nicht zum Druck, und die 1920 von Julius Schlosser betreute Neuedition der Italienischen Forschungen ist rar. Die Nachdruckausgabe macht nun erstmals das Gesamtwerk zugänglich. Der erste Band enthält eine Darstellung des Œuvres sowie eine Bio-Bibliographie. Zudem werden Rumohrs schwer greifbare Journalbeiträge, die er als meinungsbildender Publizist in verschiedenen literarischen Blättern veröffentlichte, vollständig dargeboten. Auch die Auktionskataloge seiner Kunst- und Büchersammlungen werden nachgedruckt, um das breite Spektrum seiner Interessen als Connoisseur und Förderer deutsch-römischer Künstler zu verdeutlichen.