Thesen zu Friedrich Engels’ »Anti-Dühring« Flugschrift
In den aktuellen Debatten linker Sozialwissenschaft wird eine »Utopie des Sozialismus« (so Klaus Dörre) als Kompass für eine Nachhaltigkeitsrevolution gefordert. Friedrich Engels plädierte im »Anti-Dühring« für die Grundlegung politischen Handelns durch die materialistische Geschichtsauffassung: Nur durch die Transformation der entfremdeten Produktivkräfte der Arbeit sei eine gerechte und nachhaltige Gesellschaft aufzubauen.
Ein Buch zum schnellen Nachschlagen der Charakteristika und Anwendung von neuen zielgerichteten Substanzen aus der molekularen Medizin, die in der Therapie onkologischer Erkrankungen in der Gynäkologie eingesetzt werden. Umfassendes Wissen über die Besonderheiten dieser Substanzen – vor allem in der Abgrenzung zur Chemotherapie – sind für eine optimale und verträgliche Therapie unerlässlich. In diesem Buch teilen namhafte Onkologen ihre Expertise zu den jeweiligen Themengebieten
Die politische Ökonomie handelt nicht von Dingen, sondern von Verhältnissen zwischen Personen und in letzter Instanz zwischen Klassen; diese Verhältnisse sind aber stets an Dinge gebunden. Marx untersucht im »Kapital« die Verhältnisse in der Reihenfolge: Kapital, Grundeigentum, Lohnarbeit, Staat, auswärtiger Handel, Weltmarkt. Der Wertbegriff ist der Ausgangspunkt für die Nachzeichnung der Anatomie der bürgerlichen Gesellschaft. Diese umfasst den gesamten materiellen Verkehr der Individuen, d. h. das gesamte industrielle und kommerzielle Leben. Sie geht über den Staat und die Nation hinaus, obwohl sie sich andererseits wieder nach außen hin als Staat gliedern muss.
Donald Trumps Präsidentschaft verändert die Weltordnung grundlegend. Viele seiner Ideen sind gefährlich, wie das Einreiseverbot für Muslime, das nicht nur amerikanische Muslime stigmatisiert, sondern auch Verbündete im Kampf gegen den Terrorismus in der islamischen Welt brüskiert. Die Drohung, NATO-Partner in Europa zu verlassen, kommt nur Russland zugute. Trump könnte mit einem Federstrich aus dem Klimavertrag von Paris und dem Atomabkommen mit Iran aussteigen. Der Kongress kann dem Präsidenten durch seine Budgethoheit das Leben erschweren, doch dies ist eine begrenzte Waffe. Mit dem Slogan „America First“ propagiert Trump eine engstirnige Politik, die das Land schwächen wird. Er lehnt die Globalisierung ab, die seiner Meinung nach nur Migranten, Islamisten und chinesische Billigwaren gebracht hat, und spricht damit vor allem die Verlierer des wirtschaftlichen Strukturwandels an. Innenpolitisch bleiben die USA jedoch tief gespalten. Ein Rückzug von Obamas Gesundheitsreform würde rund 20 Millionen Amerikanern den Zugang zu Krankenversicherungen entziehen. Ob die Demokraten, insbesondere durch die von Bernie Sanders geforderte Neuorientierung, Widerstand leisten können und die Partei wieder auf eine gesunde Distanz zu Milliardären und Großkonzernen positionieren können, bleibt ungewiss.
Die Aktualität von Marx’ Kritik der politischen Ökonomie
Warum eröffnet die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« ihren Ausblick auf das Jahr 2017 mit dem Hinweis auf Karl Marx’ Übergabe eines »großen Werkes« an seinen Verleger? Die Antwort: Es sei »eine Torheit«, die Erkenntnisse aus »Das Kapital« für erledigt zu halten, denn sie haben nach wie vor Relevanz. Die Weltwirtschaft hat sich von der Finanzkrise des 21. Jahrhunderts nicht erholt, während eine neue technologische Revolution droht, Arbeitslosigkeit zu verstärken. Millionen von Menschen migrieren, und eine neue Finanzkrise kündigt sich an. Diese Entwicklungen führen zu Frustration, die von Demagogen ausgebeutet wird, die Globalisierung und Einwanderung die Schuld zuschieben. Marx analysierte in »Kapital« die fundamentalen Strukturen des Kapitalismus und deren Einfluss auf soziale und politische Klassenkämpfe. Die Autoren beleuchten verschiedene Themen: die kapitalistische Gesellschaft als Waren- und Geldwirtschaft, den Übergang von Ausbeutung zu wissenschaftlicher Produktion, die Kreislaufformen des Kapitals sowie Reproduktion und Akkumulation. Sie fragen, was »säkulare Stagnation« und der tendenzielle Fall der Profitrate heute bedeuten. Marx’ Grundthese bleibt aktuell: Wenn nur die Arbeit Wert produziert, aber der Anteil der Arbeit im Verhältnis zu Maschinen und Großrechnern sinkt, wächst das Problem der Verfügung über den gesellschaftlichen Reichtum.
Das Gefühl, dass der Kapitalismus in einem kritischen Zustand ist – kritischer als seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs – ist weit verbreitet. Die Frage, ob eine Gesellschaftsformation nur enden kann, wenn sie von einer besseren abgelöst wird, beschäftigt zahlreiche Autoren, darunter Wolfgang Streeck und Slavoj Žižek. Frühere Ökonomen wie Ricardo, Keynes und Schumpeter thematisierten den Untergang des Kapitalismus durch soziale Verwerfungen, während moderne Theoretiker behaupten, der Kapitalismus werde von selbst enden, ohne jedoch zu erklären, wie das geschehen soll. Um die aktuellen Entwicklungen zu verstehen, ist ein realistischer Blick auf Übergangs- und Zerfallszeiten notwendig. Der Kapitalismus hat stets nur funktioniert, wenn es eine globale Ordnungsmacht gab – im 19. Jahrhundert Großbritannien und im 20. die USA. Heute gerät die Weltordnung aus den Fugen: eine Gesellschaft ohne Ausgleichungsprozesse, Sicherheit und Solidarität, geprägt von Zynismus und ständig drohenden Vermögensblasen, zusammengehalten durch grenzenlosen Konsum an der Grenze der ökologischen Möglichkeiten. Doch was kommt danach? Wer sind die Akteure, die den Kapitalismus in eine humanere, sozialere und nachhaltigere Gesellschaft transformieren können? Existieren sie überhaupt noch, und was ist ihre Agenda?