Ina Rösing Reihenfolge der Bücher






- 2015
- 2012
Frakturen der Liebe
Ein transkultureller Vergleich von Anden und Himalaja
Dieses Buch über die Frakturen der Liebe ist ein Denk- und Werk-Buch. Es wird eingeleitet durch eine „Einstimmung“, durch Poesie über Frakturen der Liebe. – Als Werk-Buch führt es ein in die Beziehung von Liebe und Spiritualität (Kapitel 1), in die Wissenschaft von der Liebe (Psychologie, Soziologie, Psychoanalyse, Psychotherapie-Forschung; Kapitel 2), in die transkulturelle Forschung über Liebe (Kapitel 3) und in die Wissenschaft von den Frakturen der Liebe (Kapitel 4). – Als Denk-Buch vermittelt es die Frakturen der Liebe in zwei fremden Kulturen: die Anden-Kultur und die Himalaja-Kultur. Beide hat Ina Rösing ausführlich seit vielen Jahren erforscht. In beiden Kulturen sind ihr Fälle von Frakturen der Liebe begegnet, und sie hat die rituellen Heilungen dieser Frakturen genauestens dokumentiert (Kapitel 5 und 6). Sie analysiert die Parallelen und Ähnlichkeiten der Rituale der Behandlung der Frakturen der Liebe in den beiden Kulturen (Kapitel 7).
- 2009
Sie blicken dich an, sie schauen weg
Andine indianische Kallawaya-Porträts
In der Kallawaya-Region der Apolobamba-Kordillere in Bolivien hat Ina Rösing über 25 Jahre kulturanthropologische Forschung betrieben und insgesamt fünf Jahre dort gelebt. Sie dokumentierte Hunderte von Heilungs- und Kollektivritualen und absolvierte zahlreiche Lehrstunden bei Medizinmännern, Medizinfrauen und Ritualisten. Ihre Forschungsmaterialien umfassen Ton, Text und Bild, darunter Hunderte von Tonbandkassetten, zehn Meter Protokolle und über 30.000 Dias. Aus diesen Materialien entstanden mehr als ein Dutzend Anden-Monografien sowie zahlreiche transkulturelle Bücher und spanische Übersetzungen. Besonders hervorzuheben sind die ausdrucksvollen Porträts von Kallawaya-Medizinmännern, Heilerinnen und Ritualisten, die Rösing mit einem klaren, expressiven Blick festhielt. Die Porträtierten kommen selbst zu Wort und teilen ihre Fragen, Gebete und Ansichten über Kosmologie, Alltagsleben und die sakralen Wahrheiten der Anden-Religion. Ihre Gesichter spiegeln vielfältige Biografien und Schicksale wider. So ergeben sich aus den Porträts und Texten intensive Darstellungen und eindrucksvolle Aussagen indianischer Persönlichkeiten.
- 2007
Der verwundete Heiler
- 280 Seiten
- 10 Lesestunden
Das Konzept des Verwundeten Heilers ist als informelles Etiquett, als normatives Modell und als empirischer Gegenstand geprägt von der Annahme: „Nur der Verwundete Heiler heilt“. Bei Burnout und sekundärer Traumatisierung von Ärzten und Traumatherapeuten geht man dagegen von einer grundsätzlich negativen Auswirkung dieser Verwundungen aus. Die Untersuchung von Heilern in fremden Kulturen (andine Medizinmänner, andine Heilerinnen und „Hexen“, tibetische Schamanen) „erdet“, konkretisiert und entsimplifiziert das Konzept und trägt dazu bei, die eigentlich zentrale Frage – die nach den Bedingungen der Heilwirksamkeit des Verwundeten Heilers – präziser zu stellen. Seine eigentliche Bedeutung aber gewinnt der Begriff des Verwundeten Heilers erst, wenn man ihn im Sinne eines Archetypen versteht. Dieses Verständnis führt zu einem Modell des Heilungsgeschehens, in dem den Selbstheilungskräften des Patienten, seine Ressourcen, seinem „innerer Heiler“ eine zentrale Rolle zugesprochen wird.
- 2005
Der Stoff „Weisheit“ ist in seiner Fülle und Vielfalt – solange er noch „Meterware“ ist, d. h. unbarbeitet und unbeschnitten von engen Definitionen – kostbar wie Brokat. Sobald sich aber die Wissenschaft der Weisheit annimmt, sie definiert, sie vermisst und erforscht, wird Weisheit zu einer engen „Maßschneiderung“. Nun erhebt die westliche Wissenschaft ausgerechnet für diesen engen Begriff von Weisheit auch noch den Anspruch, dass er universell – über alle Kulturen hinweg – gültig sei. Ina Rösing widerlegt diese Universalität. Mit einer Reise zu fremden Kulturen und Kontinenten zeigt sie, dass es Kulturen gibt, die den Begriff Weisheit gar nicht kennen, und andere, die ihn völlig anders verstehen. Es gibt also viele Weisheiten auf dieser Erde, nicht nur die westliche Weisheit. Was die westliche Weisheit allerdings für sich allein beanspruchen kann, ist ihr Missbrauch in verschiedenen Bereichen der Gerontologie. Wie Ina Rösing zeigt, wird „Weisheit“ dort als leicht erreichbare „greisige Leistung“ erfolgreichen Alterns angepriesen. Damit wird die gesellschaftliche und biologische Realität, die Last und das Leid des Alters, verschleiert. Ian Rösing lüftet diese Verschleierung und befreit die Weisheit von ihrer Verhaftung mit hohem Alter. Auf diese Weise wird Weisheit „ent-greist “, kann sich verbünden mit Unordnung und Leidenschaft und bleibt dennoch kostbar. Weisheit wird damit zu einem lebbaren Wert für jeden Erwachsenen.
- 2004
Wie Leistungstests, Schulnoten und persönliche Urteile belegen, stehen in unserer Kultur Intelligenz und Dummheit an entgegengesetzten Polen. Ein hoher Intelligenzquotient ist seit Mitte des 19. Jh. der Schlüssel zum sozialen Aufstieg und öffnet den Menschen den Zugang zu Bildung und Beruf. Ein niedriger Intelligenzquotient und die damit verbundene Zuschreibung von Dummheit ist Ausgrenzungskriterium, Handicap, Un-Wert und lässt “Türen zufallen”. Diese polare Wertung bestimmt in erschreckender Weise das Klima unserer Schulen und ist entschieden zu eng. Ina Rösing, durch mehrere Wissenschaftspreise und zahlreiche Buchveröffentlichungen ausgewiesene Psychologin, Wissenschaftssoziologin und Ethnologin, löst diese Dichotomie auf: Intelligenz und Dummheit sind keine einander gegenüber stehenden Pole. Dummheit ist nicht nur schlecht und lästig, sondern manchmal auch heiter, spielerisch, unbedarft, arglos, kindhaft – und lehrreich! Zum Nachweis behandelt sie in ihrem faszinierend geschriebenen Denk- und Werkbuch ganz anders aussehende Konzepte von Intelligenz und Dummheit in fremden Kulturen (asiatische, afrikanische, indianische Intelligenz), Laienkonzepte von Intelligenz und Dummheit (Intelligenz “von der Straße”) sowie Konzepte unschuldiger Dummheit bzw. Stummheit in unserer Kultur (neurotische Dummheit, autistische Kapsel, Alexithymie).
- 2003
Trance, Besessenheit und Amnesie
Bei den Schamanen der Changpa-Nomaden im ladakhischen Changthang
Der vorliegende Band beschäftigt sich mit den Schamanen der Changpa-Nomaden auf dem ladakhischen Hochland von Changthang. Die Changpa-Nomaden gehören nach ihren sozialen Strukturen und ihrer religiösen und rituellen Ausrichtung (Buddhismus und Schamanismus) dem tibetischen Kulturkreis an. Die Moderne, die auch ihre ferne Welt erreicht hat, stellt auf dramatische Weise ihre Lebensbasis in Frage. Es sind ihre traditionellen Heiler, die Schamanen, welche die „Krankheit“ der Moderne am deutlichsten sehen. Sie sehen diese neue Zeit unter visionärer Trance und Gottbesessenheit, und wenn man ihren Trance-Gesängen lauscht, in denen von so viel mehr Gewalt in unserer Zeit die Rede ist („mehr Blut fließt die Täler hinab“), so haben ihre Mahnungen eine merkwürdige Aktualität. (Das Buch wurde kurz nach dem 11. September 2001 fertig gestellt.) Die Trance der ladakhischen Schamanen ist gefolgt von einer hermetischen Amnesie. Im vorliegenden Bericht wird nachgezeichnet, auf welchem Wege man die Schamanen – trotz ihrer Amnesie – verstehen und ihren Brückenschlag von alter und neuer Zeit – und damit auch ihre Botschaft für uns – entschlüsseln kann.
- 2003
Ist die Burnout-Forschung ausgebrannt?
Analyse und Kritik der internationalen Burnout-Forschung
Ausgebrannte Menschen leiden und brauchen Hilfe. Obwohl die wissenschaftliche Forschung zu Burnout umfangreich, international und hoch spezialisiert ist, trägt sie zum praktischen Problem der Linderung von Burnout kaum etwas bei. „Zu lange ist Burnout ausschliesslich von der Psychologie thematisiert und erforscht worden, und zwar meistens auf eine ziemlich unkritische Art und Weise. Nach über 25-Jahre Burnoutforschung wurde es also Zeit für eine mehr umfassende und kritische Darstellung des Phänomens. Genau dies leistet dieses Buch auf hervorragende Weise. Nicht nur wird der enge psychologische Interpretationsrahmen gesprengt und somit neue, umfassendere gesellschaftliche und kulturelle Perspektiven eröffnet, sondern die gängige Forschungspraxis kritisch hinterfragt. Pflichtliteratur für jeden, der sich mit Burnout auseinandersetzen möchte “ (Prof Dr. Wilmar Schaufeli, Utrecht University).