Egon Voss, Studium der Schulmusik in Detmold, der Germanistik und Philosophie in Kiel und Münster sowie der Musikwissenschaft in Kiel, Köln und Saarbrücken (Promotion 1968). Seit 1969 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Richard Wagner-Gesamtausgabe. Dirk Heißerer, Studium der Germanistik, Philosophie und Völkerkunde in Bonn und München (Promotion 1992). Seit 1988 selbständiger Veranstalter Literarischer Spaziergänge und Exkursionen. Lehraufträge u. a. an der Ludwig-Maximilians- Universität und der Universität Leipzig. Vorsitzender des Thomas-Mann-Forums München e. V. seit 1999.
In diesem Jahr begeht die Musikwelt am 22. Mai den 200. Geburtstag Richard Wagners - eines der bedeutendsten, aber auch umstrittensten Komponisten des 19. Jahrhunderts. Es schwankt sein Charakterbild in der Geschichte - je nachdem, ob man in ihm vorzugsweise den Antisemiten sieht oder den genialen Schöpfer einzigartiger Musikdramen. Egon Voss, einer der besten Kenner des Lebens und der Werke Wagners, hat eine fundierte und sehr gut lesbare Biographie seines Protagonisten verfasst, die gleichermaßen dessen kompositorischer Größe wie seinen persönlichen (Un-)Tiefen gerecht wird.
Die Brandenburgischen Konzerte sowie die Cembalo- und Violinkonzerte gehören zu den meistgespielten Werken Johann Sebastian Bachs. Egon Voss resümiert die Geschichte des Konzerts, erklärt Bachs prägenden Einfluß auf diese Gattung und stellt einzelne seiner Konzerte in ihrer Bedeutung vor. Die Stellung der Konzerte in Bachs Å’uvre, das Problem der originalgetreuen Überlieferung und historischen Aufführungspraxis werden in eigenen Kapiteln erläutert. Die C. H. Beck Wissen-Bände aus dem Themenbereich Musik wollen umfassende Informationen zum Werk bedeutender Komponisten der Musikgeschichte anhand einer für ihr Schaffen repräsentativen musikalischen Gattung bieten. Der Leser lernt auf diese Weise nicht nur Stil, Kompositionstechnik und Interpretation einzelner Werke kennen, sondern erhält die Möglichkeit, den betreffenden Komponisten, seine kompositorische Entwicklung und ebenso die jeweilige Gattung und ihre Entwicklung in der Musikgeschichte einzuordnen. Aspekte der Wirkungsgeschichte und der Aufführungspraxis runden die allgemeinverständlich gehaltenen Darstellungen ab. Die regelmäßig in der enzyklopädischen Reihe C. H. Beck Wissen erscheinenden Themenbände zur Musik sollen sich für Kenner und Liebhaber zu einer Bibliothek musikalischer Werkführer, nach zentralen Gattungen gegliedert, entwickeln.
Es ist nicht zuviel gesagt, wenn man behauptet, die Wagnerforschung habe eben erst begonnen. Das hat zunächst mit der so außergewöhnlichen Fülle des überlieferten Materials zu tun. Dabei scheint der Strom der immer noch hinzukommenden Dokumente einstweilen gar nicht abreißen zu wollen. Entsprechend ist sehr vieles unerforscht und ungeklärt. Dass ein Ende nicht abzusehen ist, liegt weiterhin im besonderen Wesen der Kunst Richard Wagners begründet. Die Idee des Gesamtkunstwerks stellt uns vor das Problem, wie und mit welcher Methode diesem Phänomen beizukommen sei: wohl nur mit einem Verfahren, das ähnlich übergreifend ist wie Wagners eigenes. Schließlich gilt es, noch eine andere spezifische Eigenheit der Wagnerschen Kunst zu betrachte: ihre Vieldeutigkeit. Zwar zeichnet es alle große Kunst aus, dass sie verschiedene Deutungsmöglichkeiten zulässt, doch im Wagnerschen Werk ist dies zum Prinzip erhoben. Es kann also gar kein Ende des Deutens geben. Die hier vorgelegten Aufsätze aus 25 Jahren Beschäftigung mit Richard Wagner sind Versuche, diese Herausforderungen in die Tat umzusetzen. Als leitender Faden kann dabei das Bemühen gelten, Ergebnisse der Forschung so zu vermitteln, das sie in die künstlerische Praxis zu wirken und auch den Wagnerliebhaber und interessierten Laien zu erreichen vermögen.